Geschäftsbericht 2022

INHALT ◼ 6 10 10 12 17 22 22 24 28 60 68 70 70 72 74 81 87 90 92 92 95 96 104 104 105 108 2 | 3 Inhaltsverzeichnis VORWORT DES VORSTANDS IM PORTRÄT Grundlagen der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden Gesellschaftliche Verantwortung Beratung, Unterstützung und Zusammenarbeit LAGEBERICHT Im Profil Überblick über das Geschäftsjahr Geschäftsverlauf Risikobericht Chancen- und Prognosebericht JAHRESABSCHLUSS Bilanz zum 31. Dezember 2022 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Erläuterungen zur Bilanz Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Sonstige Angaben Organe und Gremien Verwaltungsrat Bayerische Versorgungskammer Kammerrat BERICHT DES VERWALTUNGSRATS Tätigkeit des Verwaltungsrats Beschluss über Lagebericht und Jahresabschluss sowie Entlastung der Geschäftsführung DAS GESCHÄFTSJAHR 2022 AUF EINEN BLICK

Axel Uttenreuther Ulrich Böger André Heimrich Stefan Müller Liebe Leserinnen und Leser, das Jahr 2022 stand im Zeichen globaler Krisen: Die Co- rona-Pandemie war noch nicht ausgestanden, da mach- te der Ukrainekrieg die Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung zunichte. Gasknappheit und Inflation belasten seitdem Unternehmen und private Haushalte. Ungeach- tet dessen schreitet der Klimawandel weiter voran. Für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ergeben sich daraus vielfältige Herausforderungen. Die BVK Zusatzversorgung wirkt aktiv daran mit, Wege zu finden, diese zu bewältigen. Den großen Herausforderun- gen stellen wir uns mit Entschlossenheit und Augenmaß. Mit starken Wurzeln und innovativem Handeln schaffen wir Verlässlichkeit über Generationen hinweg. Entschei- dend ist und bleibt für uns die Langfristperspektive. Unsere Versicherten sowie unsere Versorgungsemfänge- rinnen und Versorgungsempfänger vertrauen für ihren Ruhestand auf die Leistungen der Zusatzversorgungskas- se der bayerischen Gemeinden (BVK Zusatzversorgung). Mit unseren engagierten Beschäftigten, der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit unseren Selbst- verwaltungsgremien sowie der guten Begleitung durch unsere Aufsicht steuern wir besonnen auch durch die- se weiterhin ungewöhnliche Zeit und haben die BVK Zusatzversorgung in einem schwierigen Umfeld auf ei- nem soliden Kurs gehalten. Im Jahr 2022 kam es zu einer deutlichen Erhöhung des Zinsniveaus an den Finanzmärkten. Damit wurde die über zehn Jahre andauernde Niedrigzinsphase beendet. Dies führt dazu, dass die freiwillige, eigenverantwortliche Al- tersvorsorge wieder spürbar an Bedeutung gewinnt. Vor diesem Hintergrund lautet das Motto des vorliegenden Geschäftsberichts „Individuell vorsorgen“. Unter dem Gesichtspunkt einer verlässlichen, lebens- langen Altersabsicherung ist die tarifvertraglich veran- kerte freiwillige Versicherung (PlusPunktRente) der BVK Zusatzversorgung ein absolutes Premiumprodukt. Sie bietet eine im Marktvergleich kaum zu überbietende ga- rantierte lebenslange Altersrente. Unsere Mitglieder, die Arbeitgeber des kommunalen und kirchlich-caritativen Dienstes, können ihre Beschäftigten daher guten Gewis- sens dazu ermutigen, sich hinsichtlich der PlusPunktRen- te bei der BVK Zusatzversorgung beraten zu lassen. Bei der arbeitgeberfinanzierten Pflichtversicherung – der Betriebsrente der BVK Zusatzversorgung – verlief die Ent- wicklung sehr stabil. Sie war gekennzeichnet durch einen

VORWORT ◼ DES VORSTANDS Christine Draws Dr. Christian Ebersperger leichten Anstieg der Mitgliederzahl und einen deutlichen Zuwachs bei den Versicherten um über 43.000 auf rund 1,63 Mio. Versicherte am Jahresende. Entwicklung der Zusatzversorgungskasse der bayeri- schen Gemeinden zu machen. Die Kapitalanlagen der BVK Zusatzversorgung wurden auch im Jahr 2022 unter dem Dach der Bayerischen Ver- sorgungskammer kompetent und sicher gemanagt. Dabei rückte die Nachhaltigkeit der einzelnen Anlagemöglich- keiten noch stärker in den Fokus der Investitionstätigkeit, denn bereits 2021 ist die Bayerische Versorgungskammer der Net Zero Asset Owner Alliance beigetreten. Auf die- se grundsätzliche Entscheidung für eine CO₂-sparende Kapitalanlage folgte im Mai 2022 die Erstellung eines Fahrplans mit konkreten Zwischenzielen, die u. a. eine Reduzierung der CO₂-Emissionen des Portfolios um 22 % bis zum Jahr 2025 beinhaltet. Dieser für die gesamte Bay- erische Versorgungskammer eingeschlagene Weg wird natürlich auch Auswirkungen auf die Kapitalanlage der BVK Zusatzversorgung haben. Im Jahr 2022 wurde trotz schwieriger Zeiten mit einer Nettoverzinsung von 3,13 % ein gutes Kapitalanlageer- gebnis erzielt. Mit den folgenden Seiten möchten wir Sie nun einladen, sich ein konkretes Bild von den Ergebnissen 2022 und der Mit freundlichen Grüßen Ihre Axel Uttenreuther Ulrich Böger Vorsitzender des Vorstands stellvertretender Vorsitzender des Vorstands André Heimrich Stefan Müller Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands Christine Draws Mitglied des Vorstands Dr. Christian Ebersperger stellvertretendes Mitglied des Vorstands 6 | 7

Grundlagen der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden AUFGABE Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemein- den – BVK Zusatzversorgung – ist eine nach dem Soli- darprinzip ausgerichtete Pensionskasse. Ihre Hauptauf- gabe ist es, für die Beschäftigten ihrer Mitglieder eine Betriebsrente nach dem Tarifvertrag über die zusätzli- che Altersversorgung der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes (ATV-K) vom 1. März 2002 sicherzustellen. Neben der tarifvertraglich ausgestalteten Betriebsrente bieten wir auch eine tarifvertraglich verankerte freiwilli- ge Versicherung an: die PlusPunktRente. Mit ihr können Beschäftigte ihre Altersversorgung durch eigene Beiträge zusätzlich aufstocken und dafür staatliche Förderungs- möglichkeiten nutzen. Ferner beraten wir unsere Mitglieder sowie die Versicher- ten und Rentner zu allen Fragen, die sich beim Betriebs- rentenrecht und bei der individuellen Altersvorsorge ergeben können. Diese sind vielfältig, denn die Beschäf- tigten unserer Mitglieder und deren Hinterbliebene kön- nen von uns – je nach Lebenssituation – eine Alters-, eine Erwerbsminderungs- und eine Hinterbliebenenversor- gung erhalten. Die Höhe der Versorgung berechnet sich nach folgendem Verfahren: Zunächst werden aus dem zusatzversorgungspflichtigen Entgelt sog. Versorgungs- punkte ermittelt. Dabei fließen mithilfe von Altersfakto- ren Verzinsungseffekte in die Berechnung ein. Die Ren- tenleistung errechnet sich, indem man die Summe der Versorgungspunkte der/des jeweiligen Versicherten mit einem Messbetrag von 4,00 € multipliziert. Auch soziale Aspekte finden Beachtung: Zusätzliche Ver- sorgungspunkte erhalten die Versicherten beispielsweise für Mutterschutz- oder Kindererziehungszeiten sowie für Zurechnungszeiten bei voller oder teilweiser Erwerbsmin- derung vor der Vollendung des 60. Lebensjahres. VERWALTUNG Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden ist ein nicht rechtsfähiges Sondervermögen des Bayeri- schen Versorgungsverbands und wird getrennt vom Ver- mögen des Bayerischen Versorgungsverbands verwaltet. Ihr Sitz ist München. Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden besitzt als solche das Recht zur Selbstverwaltung. Ihre Organe sind der Verwaltungsrat und die Bayerische Ver- sorgungskammer. Der Verwaltungsrat beschließt insbesondere über die Richtlinien der Versorgungspolitik, die Satzung, den Jah- resabschluss einschließlich der Entlastung der Geschäfts-

IM PORTRÄT ◼ führung, die Anpassung von Versorgungsanrechten, die Wirtschaftsplanung sowie die Bildung von Ausschüssen und überwacht die Geschäftsführung. Die Bayerische Versorgungskammer ist organisations- rechtlich eine staatliche Oberbehörde und wird von einem Vorstand geleitet. Als gemeinsames Geschäfts- führungs- und Vertretungsorgan der Zusatzversorgungs- kasse der bayerischen Gemeinden sowie elf weiterer Ver- sorgungseinrichtungen ist sie in diese eingegliedert und unterliegt insoweit keinen staatlichen Weisungen. Den Verwaltungsaufwand einschließlich der Personalkosten bestreiten die Versorgungseinrichtungen verursachungs- gerecht aus ihren Mitteln. Der bei der Versorgungskammer gebildete Kammerrat besteht aus 16 Vertreterinnen und Vertretern, die von den Verwaltungsräten bzw. Landesausschüssen der von der Bayerischen Versorgungskammer verwalteten Ver- sorgungseinrichtungen benannt werden, darunter auch vier Vertreterinnen und Vertreter der Zusatzversorgungs- kasse der bayerischen Gemeinden. In gemeinsamen Ge- schäftsführungsangelegenheiten der Versorgungsein- richtungen wirkt der Kammerrat ebenso beratend mit wie bei der Bestellung des Vorstands sowie der Besetzung von Leitungsfunktionen der Zentralbereiche der Bayeri- schen Versorgungskammer. RECHTSGRUNDLAGEN Die Rechtsgrundlagen der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden sind: ◼ das Gesetz über das öffentliche Versorgungswesen (VersoG), ◼ die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über das öffentliche Versorgungswesen (DVVersoG), ◼ der Staatsvertrag zwischen dem Freistaat Bayern und dem Land Rheinland-Pfalz über die Mitgliedschaft kommunaler Arbeitgeber im Land Rheinland-Pfalz bei dem Bayerischen Versorgungsverband – Zusatzversor- gungskasse der bayerischen Gemeinden, ◼ die Satzung des Bayerischen Versorgungsverbands, ◼ die Satzung der Zusatzversorgungskasse der bayeri- schen Gemeinden. AUFSICHT Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden steht unter der Rechts- und Versicherungsaufsicht des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration. 10 | 11

Gesellschaftliche Verantwortung Die Bayerische Versorgungskammer ist das gemeinsame Geschäftsführungs- und Vertretungsorgan der BVK Zu- satzversorgung sowie elf weiterer Versorgungseinrichtun- gen. Sie führt als öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe die Geschäfte der Versorgungseinrichtungen im organi- satorischen, sächlichen und personellen Verwaltungs- verbund. Mit insgesamt ca. 2,6 Mio. Versicherten sowie Rentenempfängerinnen und -empfängern, ca. 96 Mrd. € Kapitalanlagen und 1.489 Mitarbeiterinnen und Mitarbei- tern trägt die Bayerischen Versorgungskammer eine große gesellschaftliche Verantwortung ◼ gegenüber den Versicherten deren Arbeitgeber, ◼ als bedeutende Kapitalmarktteilnehmerin ◼ und als Arbeitgeberin. NACHHALTIGKEIT Nachhaltigkeit bedeutet für die Bayerische Versorgungs- kammer, den Mitgliedern und Versicherten ihrer Versor- gungseinrichtungen sichere und rentable Altersversor- gung zu gewährleisten. Dafür braucht es eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Selbstverwal- tungsgremien ihrer Versorgungseinrichtungen. Aber auch die Vernetzung mit anderen Versorgungseinrichtungen in gemeinsamen Verbänden. Der stete Blick auf die poli- tischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und kompetente und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter sind Grundvoraussetzungen. Vor allem aber muss die Bayerische Versorgungskammer die eingezahlten Bei- träge ihrer Versicherten und die Umlagen ihrer Mitglieder rentabel und sicher an den Kapitalmärkten anlegen. Mit der Unterzeichnung der Prinzipien für verantwort- liches Investieren (UNPRI) als erster Altersversorger in Deutschland nimmt die Bayerische Versorgungskammer auch in der Kapitalanlage eine Vorreiterrolle ein. Das ist ein langfristiger Prozess, der aber notwendig ist, um auf lange Sicht eine stabile und im Wortsinne gute Wertschöpfung zu erreichen. Der Beitritt zur Net-Zero Asset Owner Alliance ist ein weite- rer wichtiger Meilenstein. Die Bayerische Versorgungskam- mer wurde im Sommer 2021 als erster Altersversorger in Deutschland Teil eines Netzwerkes der weltweit größten Kapitalanleger, welche die CO₂-Emissionen ihrer Anlage- portfolios bis 2050 auf netto null reduzieren wollen. 2022 hat die Bayerische Versorgungskammer ihre Zwischenziele bis 2025 veröffentlicht, wobei in den Hauptanlageklassen eine Emissionsreduktion um 22 % erzielt werden soll. Nachhaltigkeit bedeutet für die Bayerische Versorgungs- kammer nicht zuletzt auch eine verantwortungsvolle Un- ternehmensführung, die mit ihren wichtigsten Ressour- cen, nämlich ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Mitgliedern und Versicherten der Versorgungseinrichtun- gen und ihren Geschäftspartnern fair und mit Weitblick umgeht. Hierzu wurde 2021 erstmals ein interner Nachhal- tigkeitsbericht in Anlehnung an die GRI-Standards (Global Reporting Initiative) angefertigt, um den aktuellen Stand der Nachhaltigkeit auf Unternehmensebene aufzuzeigen und fortan konsequent zu verbessern. Ihre wesentlichen Handlungsfelder sieht die Bayerische Versorgungskammer dort, wo sie am meisten bewirken kann. Dazu zählt ihre ◼ Verantwortung als großer Investor an den Kapitalmärkten – weltweit ◼ verantwortungsvolle Unternehmensführung ◼ Verantwortung gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

IM PORTRÄT ◼ Verantwortung als großer Investor an den Kapitalmärkten – weltweit Lange Zeit galten Umwelt-, Sozial- und Governance-Krite- rien (sog. ESG-Kriterien (Environmental, Social und Corpo- rate Governance)) als nicht finanzmarktrelevante Faktoren und spielten eine untergeordnete Rolle in Unternehmens- und Kapitalanlagestrategien. Mittlerweile steht die Not- wendigkeit der Berücksichtigung von ESG-Kriterien außer Frage, da ihre Missachtung ein Risiko für die Reputation bedeuten kann. Die Beachtung und transparente Kommu- nikation dieser ESG-Faktoren, die den Kern nachhaltigen Wirtschaftens beinhalten, können hingegen einen wirt- schaftlichen Vorteil bedeuten. Die von der Bayerischen Versorgungskammer gesetzlich vertretenen Versorgungseinrichtungen sind zusammen eine der größten Kapitalsammelstellen in Europa und da- mit in der besonderen Verantwortung, der Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage noch stärker als bisher Beachtung zu schenken. Gerade in Krisen zeigte sich, dass Missverhält- nisse von kurzfristigen Anreizen und langfristiger Entwick- lung gravierende Auswirkungen haben können. Für die Versorgungseinrichtungen ist eine lang anhaltend stabile Kapitalanlage von zentraler Bedeutung. Die Bayerische Versorgungskammer ist daher der Überzeu- gung, dass eine nachhaltige Anlagepolitik langfristig den Interessen und dem Wohl der Versicherten dient. Die Prinzipien für verantwortliches Investieren (UNPRI) beinhalten im Einzelnen, dass die Versorgungseinrichtun- gen bzw. die Kapitalanlageverwaltungsgesellschaft des Masterfonds ◼ im Investmentbereich in die Analyse- und Entschei- dungsprozesse ESG-Themen einbeziehen, z. B. über Fragebogen und Briefings bei der Managerauswahl; ◼ aktiver Treuhänder sein werden und ESG-Themen in ihrer Politik und in der Praxis als Aktionär berücksich- tigen, z. B. über die Wahrnehmung der Stimmrechte. Hier betreibt die Kapitalanlageverwaltungsgesell- schaft zielgerichtet über ihren Partner, Columbia Threadneedle Investments, wirksames Engagement bei den Firmen, in die sie investiert. Die Ergebnisse werden quartalsweise dokumentiert und veröffent- licht; ◼ von den Gesellschaften, in welche sie investieren, eine angemessene Offenlegung von ESG-Themen fordern, z. B. im Rahmen des laufenden Monitorings, bei regel- mäßigen Managersitzungen sowie über die Darlegung von ESG-Ratings und Zertifizierung (GRESB, Leed u. a.); ◼ in der Investmentbranche die Akzeptanz und die Um- setzung dieser Grundsätze vorantreiben; ◼ mit den anderen Unterzeichnenden der UNPRI zusam- menarbeiten, um ihre Wirksamkeit bei der Umsetzung dieser Grundsätze zu steigern und ◼ über ihre Aktivitäten und ihre Fortschritte bei der An- wendung der Grundsätze Bericht erstatten, so z. B. im Rahmen des UNPRI-Reportings, auf der Internetseite, bei Workshops und im Rahmen von Nachhaltigkeits- foren. Der Beitritt zur Net-Zero Asset Owner Alliance bildet fortan die Grundlage der Klimastrategie und zeigt, dass die Bay- erische Versorgungskammer ihre Verantwortung an den Kapitalmärkten wahrnimmt. Das heißt, dass ihr heutiges Handeln nicht zulasten der Zukunft stattfinden darf. Der Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen muss so gestaltet werden, dass diese auch nachfolgenden Generationen zur Verfügung stehen. Aus ökologischer Sicht bedeutet dies eine aktive Gestaltung und Abwen- dung von nicht nachhaltigen Ansätzen im Ressourcenver- 12 | 13

brauch, der Umweltnutzung und bei sozialen Standards, um den Weg für umweltverträglichere Alternativen zu ebnen. Die Net-Zero Asset Owner Alliance wurde auf dem UN-Kli- magipfel in New York 2019 gegründet und gemeinsam mit der Finanzinitiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, den Principles for Responsible Investment, dem WWF, Global Optimism sowie zwölf Pensionsfonds und Versicherern aus der ganzen Welt aufgebaut. Um den Kli- mawandel zu bekämpfen, wollen Asset Owner weltweit mit ihren Anlagestrategien dazu beitragen, die Erderwär- mung gemäß dem Pariser Klimaabkommen auf höchstens 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Daher verpflichten sich die Mitglieder, die CO₂-Emissionen ihrer Anlageportfolios bis Mitte des Jahrhunderts nach dem Stand der Wissenschaft auf netto null zu reduzieren. Insgesamt gehören dem Zu- sammenschluss derzeit über 60 institutionelle Großinves- toren an. Sie verwalten zusammen ein Vermögen von rund 10 Bio. US-Dollar. Grundsätzliche Überzeugungen der Anlagephilosophie, wie die breite Diversifikation der Investments, werden nicht wesentlich beeinflusst. Vor diesem Hintergrund ist die Bay- erische Versorgungskammer sicher, dass sich die stärkere Berücksichtigung der Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage langfristig positiv auf die Performance auswirken wird. Sie ist der Ansicht, dass das Einfordern der Integration von ESG-Kriterien in der Regel zu einer besseren Qualität der Akteure und Investitionen führt. Durch die Beobachtung der ESG-Kriterien erhält sie ein weiteres Analysewerkzeug, welches mehr Transparenz über unsere Partner und Inves- titionen verschafft. Daraus gewonnene Erkenntnisse kön- nen zur Ermittlung von Chancen und Risiken bei der Investi- tionsentscheidung eingesetzt werden. Verantwortungsvolle Unternehmensführung Fast jede Unternehmensentscheidung hat Auswirkun- gen auf die Umwelt und die Menschen innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Mit Umwelt ist die phy- sische Umwelt im engeren Sinne ebenso wie das gesell- schaftliche Umfeld, in dem eine Organisation handelt, gemeint. Für die Bayerische Versorgungskammer steht als Geschäftsführung vor allem die rechtmäßige, kun- denorientierte Umsetzung ihres Versorgungsauftrags im Fokus – von seiner Ausgestaltung in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit ihren Gremien bis hin zur Unter- stützung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, damit sie ihre Fähigkeiten bestmöglich entfalten können. Das Vertrauen ihrer Versicherten, Mitglieder und Be- schäftigten ist eine ganz wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit. Ein entgegenkommender, ser- viceorientierter Umgang im externen wie auch im inter- nen Miteinander fördert Vertrauen und Solidarität. Mit einem 2017 gemeinsam neu entwickelten Leitbild, das auf fünf Kernwerten basiert, und mit Verhaltensgrund- sätzen verpflichten sich Vorstand, Führungskräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ein rechtskonfor- mes, verlässliches und kundenorientiertes Verhalten. Dieser Wertekanon bindet die Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter an die gewissenhafte Einhaltung aller rechtlichen Regelungen. Auf die Einhaltung von Regeln und Gesetzen wird sowohl in den operativ zuständigen Organisations- einheiten als auch durch spezifische Organisationseinhei- ten und Beauftragte geachtet. Dazu zählen insbesondere die Rechtsabteilung, der Datenschutzbeauftragte und das Compliance Management. Das Compliance Management wirkt durch organisatori- sche Vorkehrungen in der Bayerischen Versorgungskam-

IM PORTRÄT ◼ mer auf die Einhaltung der rechtlichen, aufsichtsbehörd- lichen und innerbetrieblichen Bestimmungen hin. Diese Vorkehrungen beinhalten präventive Maßnahmen, wie z. B. Aufklärung, Information und Schulung von Beschäf- tigten, sowie Kontrollmaßnahmen zur Aufdeckung von Regelverletzungen. Ziel ist die Schaffung einer nachhalti- gen Compliance-Kultur. Verantwortung gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Altersversorgung ist eine Aufgabe von Menschen für Menschen. Und erfolgreiche Arbeit ist nur mit gut aus- gebildeten, motivierten und leistungsfähigen Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern zu erreichen. Die Bayerische Ver- sorgungskammer setzt als Geschäftsführung für einen langfristigen beruflichen Erfolg auf eine gute Ausbildung und den Erhalt und Ausbau von Qualifikationen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für die Führungs- kräfte wurde ein umfangreiches Seminar- und Weiterbil- dungsprogramm entwickelt. Mittel- und längerfristige Personalentwicklungskonzepte sind daher ein Grundan- spruch. Gerade in Zeiten schnell voranschreitender Di- gitalisierung geht es nicht nur um Weiterqualifizierung, sondern auch um Umqualifizierung, um alle Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter mit Methoden und Fachtrainings auf die neue Arbeitswelt vorzubereiten. Die Bayerische Versorgungskammer bietet derzeit 1.489 Menschen sichere Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst und setzt sich zum Ziel, diese so attraktiv wie möglich zu gestalten. Nach der ab 1. November 2020 gültigen Dienst- vereinbarung „Flexible Arbeit“ können bis zu 50 % und unter weiteren Voraussetzungen 75 % der regelmäßigen, monatlichen, individuellen Arbeitszeit flexibel gearbei- tet werden – soweit alle notwendigen Voraussetzungen vorliegen. Um ein Ansteckungsrisiko von Covid-19 zu ver- meiden, sind darüber hinaus temporär umfangreichere Homeoffice-Regeln (bis zu 100 %) für die Beschäftigten ermöglicht worden, bei denen eine Anwesenheit vor Ort nicht zwingend notwendig ist. Als verantwortungsbewusste Arbeitgeberin eröffnet die Bayerische Versorgungskammer nicht nur Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern mit Behinderung (aktuell ca. 8 % des Personals) eine berufliche Perspektive, sondern sie schafft auch Ausbildungsplätze für junge Menschen. Das Thema Nachwuchs überlässt die Bayerische Versor- gungskammer nicht dem Zufall. Sie bildet Verwaltungs- fachangestellte, Immobilienkaufleute und seit September 2019 Kaufleute für Büromanagement aus. Sie bietet ihren Auszubildenden die Option, nach einem erfolgreichen Abschluss in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden. Für ihren akademischen Nachwuchs bietet sie zwei Duale Studiengänge in Kooperation mit nam- haften Hochschulen an, u. a. einen Dualen Studiengang Wirtschaftsinformatik in Kooperation mit der Hochschule München, um auch im IT-Bereich Studierende frühzeitig an die Bayerische Versorgungskammer zu binden. Die Bayerische Versorgungskammer verfolgt seit vielen Jahren eine familienorientierte Personalpolitik. Sie för- dert daher aktiv die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit zahlreichen Maßnahmen. 33 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in Teilzeit und sind so in der Lage, ihren familiären Verpflichtungen wie der Kinderbetreuung oder der Pflege älterer Familienangehöriger besser nachzu- kommen. Mit der im Jahr 2009 erfolgten Zertifizierung der familienorientierten Personalpolitik im Rahmen des Audits berufundfamilie® setzt die Bayerische Versorgungskam- mer auch für die Zukunft ein bewusstes Zeichen. 14 | 15

IM PORTRÄT ◼ Beratung, Unterstützung und Zusammenarbeit Die BVK Zusatzversorgung ist die größte kommunale Zusatzversorgungskasse im Bundesgebiet; sie zählte zum Jahresende 2022 insgesamt 5.983 Mitglieder, deren Beschäftigte gegenüber dem Arbeitgeber einen arbeits- rechtlichen Anspruch auf eine Zusatzversorgung gemäß dem Altersvorsorgetarifvertrag-Kommunal (ATV-K) ha- ben. Da die Betriebsrente bei der BVK Zusatzversorgung in der Regel ausschließlich durch den Arbeitgeber finan- ziert wird, stellt sie für die rund 1,6 Mio. Versicherten eine solide zweite Säule ihrer Altersvorsorge dar. Bei über 338.000 Rentnerinnen und Rentnern besserte am Jahres- ende 2022 die Betriebsrente der BVK Zusatzversorgung das Alterseinkommen auf. Ergänzend zur tarifvertraglich geregelten betrieblichen Altersversorgung bietet die BVK Zusatzversorgung die PlusPunktRente als eine zusätzliche freiwillige Altersvor- sorge mit staatlicher Förderung an. Mit dieser haben die Versicherten die Möglichkeit, etwaige Versorgungslücken durch eigenverantwortliche Vorsorge unter Inanspruch- nahme staatlicher Fördermittel zu schließen. Davon machten 2022 rund 43.500 Versicherte Gebrauch. Somit wenden in erster Linie unsere Mitglieder erheb- liche Finanzmittel auf, um für ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine nachhaltige Altersabsicherung zu schaffen. Aber auch ein beträchtlicher Teil unserer Versi- cherten nimmt Geld in die Hand, um mit den Produkten der BVK Zusatzversorgung eigenverantwortlich für das Alter vorzusorgen. Für die BVK Zusatzversorgung ergibt sich damit ein umfassender Serviceauftrag gegenüber unseren Mitgliedern, deren Beschäftigten sowie gegen- über den Leistungsempfängern. KUNDENCENTER MIT BUCHUNGSTOOL Ein wichtiges Kompetenzzentrum für den Service der BVK Zusatzversorgung ist unser Kundencenter, dessen Tätigkeitsschwerpunkt bislang die Beantwortung von Versichertenanfragen per E-Mail oder Telefon war. Bei den geführten Telefongesprächen zeigte sich im letzten Jahr ein deutlicher Rückgang des Aufkommens. Insge- samt wurden in 2022 vom Kundencenter zusammen mit dem Telefonservice für Mitglieder und Versicherte rund 115.000 Anrufe geführt – rund 7,3 % weniger als im Vor- jahr (124.000). Die Zahl der vom Kundencenter bearbeite- ten E-Mails stieg hingegen von 31.000 in 2021 auf 34.000 in 2022 (+ 9,7 %) an. E-Mails und Telefonate werden auch weiterhin Tätigkeits- schwerpunkte des Kundencenters bleiben. Zudem wurde das Beratungsangebot für die Versicherten weiter ausge- baut. Seit Jahresmitte steht für die Terminkoordination ein Online-Buchungstool zur Verfügung, mit dem Versi- cherte über die Internetseite der BVK Zusatzversorgung feste Termine für halbstündige telefonische Beratungen durch das Kundencenter reservieren können. Das schafft für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kundencen- ters die Möglichkeit, sich besser auf Beratungsgespräche vorzubereiten und somit auch zielgenauer beraten zu können. Bis zum Jahresende wurden rund 550 telefoni- sche Beratungen von den Versicherten fest gebucht. Darüber hinaus begann das Kundencenter im Juni 2022 nach über zweijähriger Corona-Pause wieder damit, Prä- senzberatungen in den Räumen der Bayerischen Versor- gungskammer durchzuführen. Auch für die Terminierung 16 | 17

der Präsenzberatungen wird das Online-Buchungstool genutzt. Bis zum Jahresende gab es insgesamt 297 Bera- tungsgespräche in der Bayerischen Versorgungskammer. BERATUNGSSERVICE Die fast vollständige Aufhebung der Coronabeschränkun- gen im März 2022 in Verbindung mit dem tatsächlichen Rückgang des Infektionsgeschehens führte dazu, dass der Beratungsservice für Arbeitgeber der BVK Zusatz- versorgung wieder weitgehend ohne Einschränkungen erfolgen konnte. Die Beraterinnen und Berater absol- vierten wieder zahlreiche Termine im Außendienst. Da- bei wurden 134 Beratungstage bei den Mitgliedern vor Ort sowie 28 Informationsvorträge abgehalten. Auch die Durchführung von fünf Beratungstagen gemeinsam mit der Deutschen Rentenversicherung war wieder möglich. Insgesamt konnten 1.574 Einzelberatungsgespräche ge- führt werden. KEY ACCOUNT MANAGEMENT Auch beim Referat Key Account Management, das für die Kontaktpflege zu den Entscheidungsträgern unserer Mitglieder zuständig ist, wirkte sich das Ende der Corona- beschränkungen sehr positiv aus. Endlich war die persön- liche Begegnung in Präsenz mit Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern, die man zum Teil über Jahre nicht mehr gesehen hatte, wieder möglich. Nun konnte ein mo- difiziertes Beratungskonzept mit erhöhter Besuchsfre- quenz in der Praxis umgesetzt werden. In 2022 wurden auf diese Weise 210 Mitgliederbesuche durchgeführt. Insgesamt verzeichnete das Key Account Management 1.413 Mitgliederkontakte. PRÄSENZ AUF DER FACHMESSE CONSOZIAL Am 7. und 8. Dezember 2022 war die BVK Zusatzversor- gung auch wieder auf der Fachmesse ConSozial in Nürn- berg vertreten. Ein Novum bei diesem Messeauftritt war die Präsenz im Ausstellerforum. Die stellvertretende Re- feratsleiterin des Key Account Managements hielt dort am 7. Dezember zusammen mit dem Verwaltungsrats- vorsitzenden der BVK Zusatzversorgung, Norbert Flach, einen Fachvortrag. Am Stand konnte eine breite Service- palette abgedeckt werden. ARBEITGEBERSERVICE UND MITGLIEDERPORTAL Der Arbeitgeberservice der BVK Zusatzversorgung er- füllt eine wichtige Funktion vor allem für die möglichst reibungslose Verwaltung des enormen Versichertenbe- stands der Pflichtversicherung, indem er den Mitgliedern bei Problemen im Meldewesen Hilfestellung leistet. Zu- dem kümmern sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Arbeitgeberservice auch um das Mitgliederportal der BVK Zusatzversorgung. Bei beiden Themen wird von den Mitgliedern für die Kontaktaufnahme immer noch sehr häufig das Telefon genutzt: Insgesamt betreut der Arbeit- geberservice der BVK Zusatzversorgung drei Telefon-Hot- lines – zum Meldewesen, Zahlungsverkehr und Mitglie- derportal – bei denen im Jahr 2022 zusammen 6.945 Anrufe eingingen, die kompetent beantwortet wurden. Zum Ende des Jahres 2022 waren insgesamt 4.175 Arbeit- geber als Nutzer des Mitgliederportals registriert; das sind rund 71 % aller Mitglieder. Im Jahresverlauf ist die Nutzeranzahl somit um 360 gestiegen. Ein zusätzlicher Service für die Nutzer des Mitgliederportals ist der News- letter „Immer gewusst wie!“, von dem im Jahr 2022 ins-

IM PORTRÄT ◼ gesamt vier Ausgaben verschickt wurden. Dabei ging es nicht nur um „normale“ Themen des Meldewesens, wie Jahresabrechnung und Zahlungsübersichten, sondern in zwei Ausgaben auch um die meldetechnische Umsetzung der Stabilisierungsmaßnahmen für die freiwillige Versi- cherung (Tarif 2002). des Portals sind somit 20.700 Registrierungen erfolgt, darunter eine relativ hohe Anzahl an Rentenbeziehern (ca. 6.000). Mittlerweile beginnen die Nutzerinnen und Nutzer auch verstärkt, die Möglichkeiten des Portals aus- zuschöpfen. So wurden bereits rund 8.300 Geschäftsvor- fälle im Versichertenportal durchgeführt VERSICHERTENPORTAL SOCIAL MEDIA KOMMUNIKATION Das Versichertenportal der BVK Zusatzversorgung, das seit Februar 2021 produktiv ist, soll kontinuierlich zu einer Kundeninteraktionsplattform ausgebaut werden. Das Portal bietet den Versicherten zunächst einfachen Zugang zu Basisinformationen und kann zudem Interak- tionen (z. B. Angebote anfordern, Stammdaten ändern etc.) ermöglichen. Das übergeordnete Ziel ist es, das Por- tal zum attraktiven und einfach zu bedienenden Standard für die Kommunikation mit unseren Kunden zu entwi- ckeln. Im Geschäftsjahr 2022 wurde vor allem daran gearbeitet, die generelle Funktionsweise, Performance und Stabilität des Portals zu verbessern. Hier konnten einige inhaltliche und technische Verbesserungen erzielt werden. Insbe- sondere sind hier zu nennen: ◼ erweiterte Anzeige der Vertrags- und Rentenübersicht, ◼ Ausbau der Barrierefreiheit, ◼ Einführung eines automatischen Löschkonzepts. Im Rahmen der Weiterentwicklung wurden Vorbereitun- gen für die Annahme von Rentenanträgen im Portal ge- troffen. Dies wird im Jahr 2023 umgesetzt werden. Im Jahr 2022 haben sich ca. 8.000 neue Portalnutzerin- nen und -nutzer registriert (2021: 12.000). Seit dem Start Auch die Kommunikation in verschiedenen Social-Me- dia-Kanälen wird von uns als Serviceaufgabe gesehen, die wir verstärkt wahrnehmen. In den Social-Media-Kanälen Facebook und Instagram tritt die BVK Zusatzversorgung seit dem Jahr 2020 auf. Im Jahr 2022 wurde die Kommunikation auf Social Media stärker auf das Ziel der Kundenorientierung ausgerichtet. Um „Awareness“ zu schaffen, wurden verstärkt Themen, wie Umwelt- und Klimaschutz, Diversität und Genera- tionengerechtigkeit, angesprochen. Außerdem wurden das Service- und Beratungsangebot der BVK Zusatzver- sorgung und insbesondere die freiwillige Versicherung PlusPunktRente organisch und über Anzeigen beworben. Besonders gute Zugriffszahlen erzielten dabei mehrere Videos mit insgesamt über 20.000 Aufrufen. An über 25.000 Kontakte wurde Werbung zum Beratungsange- bot ausgespielt. 18 | 19

Im Profil ALTERSVERSORGUNG FÜR DEN KOMMUNALEN ÖFFENTLICHEN DIENST Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden hat sich als BVK Zusatzversorgung sehr erfolgreich im Bereich der betrieblichen Altersversorgung positioniert. Innerhalb ihres Geschäftsgebiets übernimmt sie die be- triebliche Altersversorgung des kommunalen öffentli- chen und des kirchlich-caritativen Dienstes. Ergänzend zur tarifvertraglich geregelten betrieblichen Altersversorgung bietet die BVK Zusatzversorgung eine zusätzliche freiwillige Altersvorsorge mit staatlicher För- derung an: die PlusPunktRente. Mit dieser haben die Ver- sicherten die Option, mögliche Versorgungslücken durch eigenverantwortliche Vorsorge unter Inanspruchnahme staatlicher Fördermittel zu schließen. So können bei der Entgeltumwandlung die einzuzahlenden Beiträge aus dem Bruttoentgelt entnommen und steuer- und sozialab- gabenfrei eingezahlt werden. Ebenso ist es möglich, eine PlusPunktRente mit Riester-Förderung abzuschließen. freiwilligen Versicherung Im Geschäftsfeld der (PlusPunktRente) steht die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden im Wettbewerb mit anderen Anbietern. Mitgliedschaft Die Mitgliedschaft bei der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden steht kommunalen und kirch- lich-caritativen Arbeitgebern mit Sitz im Freistaat Bayern und auf dem Gebiet des früheren Regierungsbezirks Pfalz im Land Rheinland-Pfalz offen. In der Pfalz sind wir durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfälzischen Pensionsanstalt Bad Dürk-heim vertreten. Im Einzelnen können folgende Arbeitgeber Mitglieder der BVK Zusatzversorgung werden: ◼ Gemeinden, Gemeindeverbände und sonstige Ge- bietskörperschaften sowie deren Verbände, ◼ sonstige juristische Personen des öffentlichen Rechts sowie rechtsfähige Verbände dieser juristischen Personen, ◼ juristische Personen des Privatrechts, wenn sie Mit- glied eines kommunalen Arbeitgeberverbandes sind oder wenn sie überwiegend öffentliche Aufgaben er- füllen oder als gemeinnützig anerkannt sind und eine juristische Person des öffentlichen Rechts einen statu- tenmäßig gesicherten maßgeblichen Einfluss ausübt, ◼ Fraktionen kommunaler Parlamente, soweit sie Ar- beitgeberfunktionen ausüben. Neben der Mitgliedschaft in den beiden Abrechnungsver- bänden der Pflichtversicherung, in denen den Versicher- ten eine Betriebsrente aufgrund des Tarifvertrags über die zusätzliche Altersversorgung der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes (ATV-K) vom 1. März 2002 gewähr- leistet wird, ist auch eine Mitgliedschaft des Arbeitgebers im Abrechnungsverband der PlusPunktRente (freiwillige Versicherung) möglich. Hier ist es dem Arbeitgeber freige- stellt, welche Beschäftigten versichert werden. Zudem ist das Mitglied nicht an einen bestimmten Beitragssatz ge- bunden, sondern kann die Höhe der Beiträge frei wählen. Finanzierungsverfahren Die Arbeitnehmer des kommunalen öffentlichen Diens- tes sowie bei kirchlich-caritativen Arbeitgebern haben einen arbeitsrechtlichen Anspruch auf eine Zusatzver- sorgung, die der jeweilige Arbeitgeber finanziert. Dafür führen die Arbeitgeber als Mitglieder der BVK Zusatz- versorgung Beiträge und Umlagen bzw. Pflichtbeiträge dem Versorgungssystem zu. Damit übertragen sie ihre

LAGEBERICHT ◼ Leistungsverpflichtungen auf die BVK Zusatzversorgung. Diese wiederum verwendet die Mittel, um die von ihren Versicherten angesammelten Anwartschaften in Form von Leistungen auszuzahlen. Die BVK Zusatzversorgung wendet in ihren Abrechnungs- verbänden unterschiedliche Finanzierungsverfahren an. Im Abrechnungsverband I ist das eine Mischfinanzierung mit Umlage- und Kapitaldeckungselementen. Mit dem Aufbau der Kapitaldeckung im mischfinanzier- ten Abrechnungsverband I hat die BVK Zusatzversorgung im Jahr 2002 begonnen. Dort ist mittlerweile ein Kapita- lisierungsgrad von 55,1 % (bei einem Rechnungszins von 2,75 %) der Anrechte erreicht worden. Darin spiegelt sich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kapitaldeckungs- und Umlageverfahren wider. Dank der Kapitaldeckung wird die Finanzierung der Anwartschaften und Renten unabhängig von demografischen Veränderungen, wie etwa verringerte Geburtenrate oder höhere Lebenser- wartung. Die Umlagefinanzierung wiederum verringert die Abhängigkeit von den Kapitalmärkten. Dies ist vor allem in Krisensituationen von Vorteil. Der Abrechnungsverband II wird in einem Kapitalde- ckungsverfahren mit Schwankungskorridor finanziert, um Volatilitäten des Kapitalmarktes ausgleichen zu kön- nen. Der Kapitalisierungsgrad beträgt dort 80,3 % bei ei- nem Rechnungszins von 2,75 %. Leistungsspektrum Die Zusatzversorgung tritt als Betriebsrente neben die Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung und trägt damit wesentlich zur sozialen Absicherung im Ruhestand bei. Die Leistung aus einem freiwilligen Vertrag der Plus- PunktRente kann diese beiden Säulen noch ergänzen. Die Betriebsrente der Zusatzversorgung und die PlusPunkt- Rente bieten dabei das gleiche Leistungsspektrum: ◼ Rente wegen Alters, ◼ Rente bei voller oder teilweiser Erwerbsminderung, ◼ Rente für Hinterbliebene. Zugehörigkeit zu Verbänden Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden ist zusammen mit dem Bayerischen Versorgungsverband in der Arbeitsgemeinschaft kommunale und kirchliche Altersversorgung (AKA) e. V. Mitglied. Diese wirkt unter anderem darauf hin, dass die Einheitlichkeit der Zusatz- versorgung des öffentlichen und kirchlichen Dienstes in Deutschland gewahrt bleibt. Die AKA verfasst Stellung- nahmen und Vorschläge zu Gesetzgebungsvorhaben und berät die gesetzgebenden Körperschaften, Tarifvertrags- parteien und Behörden. Vertreter der AKA nehmen an Tarifverhandlungen teil, um anschließend die getroffenen Vereinbarungen in die betreffende Mustersatzung der AKA einzuarbeiten. Diese dient dann wiederum als Grundlage für die Satzungen der einzelnen Mitgliedskassen. Zudem fördert die AKA den Erfahrungsaustausch der Altersversorgungseinrichtun- gen untereinander – einschließlich der VBL. Über die AKA nimmt die BVK Zusatzversorgung außer- dem Einfluss auf die Tätigkeit der European Association of Public Sector Pension Institutions (EAPSPI). Des Weiteren ist die BVK Zusatzversorgung Mitglied beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) sowie als korrespondierendes Mitglied bei der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsma- nagement (KGSt) vertreten. 22 | 23

Überblick über das Geschäftsjahr ENTWICKLUNG DER VERSORGUNGS- EINRICHTUNG Allgemeiner Überblick Das Geschäftsjahr 2022 der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden verlief insgesamt positiv. Sowohl die Anzahl der Mitglieder als auch die Anzahl der Versicherten der Pflichtversicherung und im Tarif 2019 der freiwilligen Versicherung ist angestiegen. Der Kapi- talisierungsgrad im Abrechnungsverband I entwickelte sich wie erwartet. In der Pflichtversicherung stieg die Zahl der Versiche- rungsverhältnisse von 1.585.678 um 2,8 % bzw. um 43.742 auf insgesamt 1.629.420 Versicherte. Den größten Anteil an diesem Zuwachs verzeichnete weiterhin der Abrech- nungsverband II. In der freiwilligen Versicherung – PlusPunktRente – sank die Anzahl der Verträge in Summe um 1,2 % bzw. 514 Ver- sicherungsverhältnisse von 44.047 auf 43.533. Zwar stieg die Zahl der Verträge im für Neuzugänge geöffneten Tarif 2019 um 962 an, dem standen aber 1.476 Abgänge vor allem durch Renteneintritte in den Alttarifen 2002, 2009 und 2011 gegenüber. Erwartungsgemäß nahm im Geschäftsjahr auch der Um- fang der Versicherungsleistungen zu, da die Zahl der Rent- ner gestiegen ist und zudem die Renten in der Pflichtver- sicherung und im Tarif 2002 der freiwilligen Versicherung zum 1. Juli 2022 planmäßig um 1 % erhöht worden sind. Sowohl im Abrechnungsverband I als auch im Abrech- nungsverband II wurde zum 31. Dezember 2022 der Rechnungszins von 3,25 % auf 2,75 % gesenkt, um die Anforderungen an die Kapitalanlage zu senken. Dies führ- te zu einer deutlichen Erhöhung der versicherungstechni- schen Rückstellungen. Zur besseren Vergleichbarkeit werden in diesem Jahr die Kapitalisierungsgrade auf Basis beider Rechnungszins- sätze angegeben. Im mischfinanzierten Abrechnungsverband I belief sich der Kapitalisierungsgrad AV I nach § 56 Abs. 2 Satz 3 der Satzung zum 31. Dezember 2022 bei einem Rechnungs- zins von 2,75 % auf 55,1 % (Vorjahr: 53,6 %). Unter Ansatz des alten Rechnungszinssatzes von 3,25 % ergab sich ein Kapitalisierungsgrad von 59,7 % (Vorjahr: 59,1 %). Der Kapitalisierungsgrad im AV II nach § 56 Abs. 3 Satz 1 der Satzung lag zum 31. Dezember 2022 bei einem Rech- nungszins von 2,75 % bei 80,3 % (Vorjahr: 80,0 %). Unter Ansatz des alten Rechnungszinssatzes von 3,25 % ergab sich ein Kapitalisierungsgrad von 94,2 % (Vorjahr: 94,1 %). Im Tarif 2002 des Abrechnungsverbandes III (PlusPunkt- Rente) wurde der Rechnungszins für die Bewertung der Verpflichtungen bereits zum 31. Dezember 2021 von 3,25 % auf 2,75 % gesenkt, um die Anforderungen an die Kapital- anlage zu senken und den AV III zu stabilisieren. Der zu- sätzliche Beitrag zur Konsolidierung des Tarifs 2002 wird von den Mitgliedern der BVK Zusatzversorgung, wie durch den Verwaltungsrat der BVK Zusatzversorgung beschlos-

LAGEBERICHT ◼ sen, erst ab dem Jahr 2024 eingezahlt. Der durch die Rech- nungszinsabsenkung entstandene Fehlbetrag wird wie im Vorjahr über das Teilvermögen des AV I kompensiert. Die Handelsbilanz ist daher ausgeglichen. Bei einer Immobilie der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden wurden im Rahmen einer Prü- fung bestimmte, einer Mieterin geschuldete zusätzliche Leistungen identifiziert. Der Sachverhalt wurde dem Fi- nanzamt unverzüglich angezeigt und um Stellungnah- me gebeten. Nach derzeitigem Kenntnisstand wird mit deutlich überwiegender Wahrscheinlichkeit davon aus- gegangen, dass die betroffenen Serviceleistungen keine körperschafts- und gewerbesteuerrechtlichen Auswir- kungen für die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden haben. Diese Einschätzung entspricht dem Prüfergebnis des externen steuerrechtlichen Beraters und wurde ebenfalls mündlich vom Finanzamt bestätigt. Eine endgültige Klärung erfolgt voraussichtlich im Rah- men der nächsten regulären Betriebsprüfung. Gesetzesänderungen Am 1. August 2022 ist das geänderte Nachweisgesetz (NachwG) in Kraft getreten. Daraus ergeben sich auch Auswirkungen auf die betriebliche Altersversorgung. Wichtig für die Zusatzversorgung ist v. a. die Neuerung, dass ein Arbeitgeber, der einer Arbeitnehmerin oder ei- nem Arbeitnehmer eine Betriebsrente über einen Versor- gungsträger zusagt, diesem den Namen und die Anschrift des Versorgungsträgers mitteilen muss (§ 2 Abs. 1 Satz 2 Nr. 13 NachwG). Dies gilt für neue versicherungspflichtige Arbeitsver- hältnisse, die ab dem 1. August 2022 beginnen und für bestehende Arbeitsverhältnisse auf Anfrage des Arbeit- nehmers. Für die Pflichtversicherung sind die Arbeitgeber verpflichtet, ihren Beschäftigten den vollständigen Na- men und die Anschrift der BVK Zusatzversorgung mit- zuteilen. Für die Verträge in der freiwilligen Versicherung (PlusPunktRente) ergeben sich für die Arbeitgeber keine zusätzlichen Verpflichtungen. Zum 1. Oktober 2022 ist ein Gesetz in Kraft getreten, das die Zahlung einer steuerfreien Prämie zum Inflationsaus- gleich ermöglicht. Dadurch erhalten u. a. Arbeitgeber die Möglichkeit, im Zeitraum vom 26. Oktober 2022 bis zum 31. Dezember 2024 Prämienzahlungen zum Ausgleich der Belastungen durch die hohe Inflation zu gewähren, die bis zu einer Gesamthöhe von 3.000 € steuer- und sozial- versicherungsfrei bleiben. Wegen der Steuerfreiheit der Inflationsprämie bis 3.000 € (nach § 3 Nr. 11c EStG) liegt auch kein zusatzversorgungspflichtiges Entgelt vor (§ 62 Abs. 2 Satz 1 der Satzung). Änderungen im Tarifrecht Zum 1. Juli 2022 ist der Tarifabschluss für die Beschäftig- ten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) in Kraft getreten. Darin wird auch eine neue Zulage für den Sozial- und Erziehungsdienst (SuE-Zulage) geregelt, die zusatzversorgungspflichtiges Entgelt ist. Satzungsänderung Die Satzung wurde im Jahr 2022 nicht geändert. 24 | 25

Finanzierungssätze und Stabilisierung der freiwilligen Versicherung Bei der Verwaltungsratssitzung am 20. Oktober 2022 in Neustadt an der Weinstraße hat der Verwaltungsrat die Finanzierungssätze für die kommenden fünf Jahre – 2023 bis 2027 – beschlossen. Damit verbunden war ein Beschluss über die Stabilisierung der freiwilligen Versi- cherung (Tarif 2002). Danach wird zur Stabilisierung der freiwilligen Versicherung (Tarif 2002) im Abrechnungs- verband III von den Mitgliedern des Abrechnungsver- bands I und des Abrechnungsverbands II in den Jahren 2024 und 2025 ein zusätzlicher Beitrag von 0,24 % aus dem zusatzversorgungspflichtigen Entgelt erhoben. Der gesamte Finanzierungsaufwand, den die Mitglieder der BVK Zusatzversorgung erbringen, bleibt unverändert. Aufgrund dieses Beschlusses ergeben sich für die Jahre 2023 bis 2027 folgende Finanzierungssätze: ◼ Für Mitglieder im Abrechnungsverband I Der Umlagesatz bleibt unverändert und wird für die Jahre 2023 bis 2027 wie bisher auf 3,75 % festgesetzt. Der Zusatzbeitragssatz wird für das Jahr 2023 auf 4,00 % sowie für die Jahre 2024 und 2025 auf 3,76 % und für die Jahre 2026 bis 2027 auf 4,00 % festgesetzt. In den Jahren 2024 und 2025 wird ein zusätzlicher Bei- trag von 0,24 % aus dem zusatzversorgungspflichtigen Entgelt erhoben. ◼ Für Mitglieder im Abrechnungsverband II Der Pflichtbeitragssatz wird für das Jahr 2023 auf 4,80 % sowie für die Jahre 2024 und 2025 auf 4,56 % und für die Jahre 2026 bis 2027 auf 4,80 % festgesetzt. In den Jahren 2024 und 2025 wird ein zusätzlicher Bei- trag von 0,24 % aus dem zusatzversorgungspflichtigen Entgelt erhoben. Durch den zusätzlichen Beitrag in Höhe von 0,24 %, der für die Dauer von zwei Jahren vom 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2025 erhoben wird, werden diejenigen Mittel aufgebracht, die für eine nachhaltige und langfristige Stabilisierung der freiwilligen Versicherung im Alttarif 2002 notwendig sind. Der zusätzliche Beitrag stellt einen solidarischen Ausgleich aller Mitglieder der Pflichtver- sicherung dar. Aufgrund der Begrifflichkeit unserer Sat- zung (§ 59 Abs. 2) heißt dieses Finanzierungsinstrument „zusätzlicher Beitrag“. Für die Mitglieder entsteht jedoch keine zusätzliche finanzielle Belastung. Die gleichzeiti- ge vorübergehende Absenkung der Beitragssätze in den Abrechnungsverbänden I und II sorgt dafür, dass die ge- samte Maßnahme für die Mitglieder kostenneutral ist. Der zusätzliche Beitrag hat zudem keine Auswirkungen auf die Anwartschaften von Versicherten in der Pflicht- versicherung und der freiwilligen Versicherung (in allen Tarifen). Er greift auch nicht in das Leistungsrecht der Pflichtversicherung und der freiwilligen Versicherung ein. Gründung der neuen Abteilung „Zusatzversorgung – freiwillige Versicherung, Überleitung, Kundencenter“ Am 8. März 2022 gab der Vorstand der Bayerischen Ver- sorgungskammer seine Zustimmung, zur Jahresmitte eine neue Abteilung „Zusatzversorgung – freiwillige Ver- sicherung, Überleitung, Kundencenter“ im Bereich Kom- munales Versorgungswesen einzurichten. In der zum 1. Juli 2022 gegründeten Abteilung wurden die maßgebli- chen Organisationseinheiten sowie die Fach- und Ent- scheidungskompetenzen für die freiwillige Versicherung gebündelt. Ziel der neuen Organisationseinheit ist es insbesondere, der freiwilligen Versicherung mehr Rückenwind zu ver- schaffen und die diesbezüglichen Strukturen und Ange- bote – ausgehend von den vorhandenen Rahmenbedin- gungen – weiter auszubauen.

LAGEBERICHT ◼ Die Auswirkungen waren in 2022 bereits deutlich erkenn- bar: Auf der einen Seite gleichzeitig einbrechende Aktien- und Rentenmärkte (der Dax verlor 2022 über 12 %), die sich mittlerweile wieder etwas erholt haben, sowie ein Immobilienmarkt, der wegen der drastisch gestiegenen Finanzierungskosten seit langer Zeit wieder unter Druck geraten ist. Auf der anderen Seite aber auch der starke Wertverfall des Euro, der im Laufe des Jahres gegenüber dem US-Dollar deutlich verloren hat. Eine weitere Herausforderung ist der Umgang mit den Folgen des weltweiten Klimawandels. Die ersten Auswir- kungen der Klimakrise sind bereits deutlicher sicht- und spürbar: Die Zunahme und stärkere Intensität von Dür- ren und Extremwetterereignissen beispielsweise führen zu hohen volks- und betriebswirtschaftlichen Schäden – eine schwierige Aufgabe für Staat und Wirtschaft. Die Folgen einer steigenden Klimaerwärmung werden immer mehr auf die Finanzmärkte durchschlagen, auch der Ge- setzgeber schärft im Rahmen der Offenlegungsverord- nung sowie der Taxonomie weiter nach. 26 | 27 Startgutschriftenaktion – Abschluss der Neuberechnung der Betriebsrenten Die Nacharbeiten zur grundsätzlichen Neuberechnung der sogenannten rentenfernen sowie beitragsfreien (mit Anspruch auf Zusatzrente nach § 18 BetrAVG) Startgut- schriften in der Pflichtversicherung konnten 2022 im We- sentlichen abgeschlossen werden. Es waren rund 18.000 sogenannte beitragsfreie Startgutschriften zu berechnen und etwa 5.000 Rentenfestsetzungen rückwirkend zu be- richtigen. Ein Großteil davon konnte per maschinellem Verfahren erledigt werden. Offen blieben lediglich einzel- ne Sonderfälle sowie die Berichtigung von Überleitungs- abgaben an andere Zusatzversorgungskassen. ENTWICKLUNG DES WIRTSCHAFTLICHEN UND POLITISCHEN UMFELDS Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat die viel zitierte Zeitenwende eingeläutet. Viele Krisen grei- fen gleichzeitig ineinander und ein Ende ist aktuell noch nicht absehbar. Folgen sind die Energiekrise, hohe Infla- tionsraten (knapp 7 % in Deutschland im Jahr 2022) und auch wieder steigende Zinsen (Leitzins der Europäischen Zentralbank bei 2,5 % zum Ende des Geschäftsjahres). Das Wirtschaftswachstum hat sich verlangsamt und der Ausblick deutet auf eine rollende rezessive Entwicklung. Um die überschießende Inflation in den Griff zu bekom- men, haben die Notenbanken mit deutlichen Leitzinser- höhungen reagiert. Das Risiko, eine anhaltende restriktive Zentralbankpolitik könnte eine Rezession auslösen, ist akut. Die Bemühungen Europas, sich unabhängiger von russischer Energie zu machen, haben die Teuerung in die- sem Geschäftsjahr zusätzlich angefacht. Infolgedessen stiegen die Inflationsraten auf die höchsten Stände inner- halb der letzten 40 Jahre.

Geschäftsverlauf ALLGEMEINES Im Jahr 2022 konnte die Zusatzversorgungskasse der bay- erischen Gemeinden in Summe einen deutlichen Anstieg des Umlage- und Beitragsaufkommens verzeichnen. Im AV I stiegen die Umlagen um 23,0 Mio. € (+3,1 %, Vorjahr: +1,7 %) und die Zusatzbeiträge um 24,8 Mio. € (+3,1 %, Vorjahr: +1,7 %) an. Die Pflichtbeiträge im AV II stiegen um 33,9 Mio. € (+9,0 %, Vorjahr: +9,4 %) an. In der freiwilligen Versicherung war hingegen ein Beitrags- rückgang von 1,6 Mio. € bzw. -4,0 % (Vorjahr: -1,9 %) zu ver- zeichnen. Die Nettoerträge aus Kapitalanlagen stiegen im Berichts- jahr um 21,5 Mio. € (+2,5 %, Vorjahr: +1,7 %). Die Versorgungsleistungen – ohne Regulierungskosten und ohne Veränderung der Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle – erhöhten sich um 64,6 Mio. € (+5,0 %, Vorjahr: +2,5 %) auf 1.368,3 Mio. €. Die Kapitalanlagebestände stiegen um 1.584,8 Mio. € (+5,8 %, Vorjahr: +7,0 %) auf 28.856,2 Mio. €. Mitgliedergruppen Bezirke, Landkreise, kreisfreie Städte Gemeinden und kreisangehörige Städte Verwaltungsgemeinschaften und Verbandsgemeinden Zweckverbände Sonstige juristische Personen des öffentlichen Rechts Juristische Personen des privaten Rechts Gesamtbestand Die versicherungstechnischen Rückstellungen sind von 26.835,5 Mio. € auf 28.274,0 Mio. € gestiegen (+5,4 %, Vorjahr: +5,8 %). Sie dienen dazu, die Versorgungsleis- tungen dauerhaft erfüllen zu können. Dabei hat sich die Deckungsrückstellung von 26.813,4 Mio. € auf 28.250,8 Mio. € erhöht (+ 5,4 %, Vorjahr: + 5,8 %), die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle ist von 4.554,4 Mio. € auf 5.621,8 Mio. € gestiegen (+ 23,4 %, Vor- jahr: + 9,7 %) und die Rückstellung für künftige Leistungs- verbesserungen ist mit 17.544,7 Mio. € wie im Vorjahr un- verändert geblieben. MITGLIEDER Die Mitgliedschaft bei der Zusatzversorgungskasse steht kommunalen und kirchlich-caritativen Arbeitgebern mit Sitz im Freistaat Bayern und auf dem Gebiet des früheren Regierungsbezirks Pfalz im Land Rheinland-Pfalz offen. Dort sind wir durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfälzischen Pensionsanstalt Bad Dürkheim vertreten. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Mitgliederbestand im Jahr 2022 von 5.944 auf 5.983 Mitglieder und setzte sich im Berichtsjahr wie folgt zusammen: Anzahl am 31.12.2022 Anzahl am 31.12.2021 120 2.475 355 1.094 524 1.415 5.983 120 2.487 355 1.078 517 1.387 5.944

3 8 9 5 . 4 4 9 5 . 7 0 9 5 . . 0 8 8 05 5 8 5 . Entwicklung des Mitgliederbestands 0 5 8 5 . 9 8 7 5 . 5 3 7 5 . 0 5 7 5 . 1 5 7 5 . 8 9 6 5 . Anzahl 6.000 5.900 5.800 5.700 5.600 5.500 5.400 5.300 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 PFLICHTVERSICHERUNG Die tarifvertraglich geregelte Pflichtversicherung wird entweder im durch Umlage und Zusatzbeitrag mischfi- nanzierten Abrechnungsverband I (AV I) oder im Abrech- nungsverband II (AV II), der im Kapitaldeckungsverfahren mit Schwankungskorridor finanziert wird, durchgeführt. Beitragsfreie Versicherungsverhältnisse mit Anwart- schaften in beiden Abrechnungsverbänden sowie Ren- ten mit Anteilen aus den Abrechnungsverbänden I und II werden zur besseren Übersichtlichkeit sowohl im AV I als auch im AV II ausgewiesen. Die beiden folgenden Tabellen zeigen die Bestandsent- wicklung der Versicherungsverhältnisse und Renten in der Pflichtversicherung:

LAGEBERICHT ◼ 1. Versicherungsverhältnisse in der Pflichtversicherung Art der Versicherung Anzahl am 31.12.2022 Anzahl am 31.12.2021 Veränderung 2021/2022 Pflichtversicherungsverhältnisse davon im Abrechnungsverband I Abrechnungsverband II Beitragsfreie Pflichtversicherungs- verhältnisse davon mit Anwartschaften nur aus Abrechnungsverband I nur aus Abrechnungsverband II aus Abrechnungsverband I und II 812.368 560.876 251.492 817.052 622.580 147.319 47.153 Versicherungsverhältnisse insgesamt 1.629.420 800.668 559.893 240.775 785.010 613.359 128.296 43.355 1.585.678 1,5 % 0,2 % 4,5 % 4,1 % 1,5 % 14,8 % 8,8 % 2,8 % 2. Rentnerinnen und Rentner aus der Pflichtversicherung Art der Rententeile Anzahl am 31.12.2022 Anzahl am 31.12.2021 Veränderung 2021/2022 Altersrenten davon nur aus Abrechnungsverband I nur aus Abrechnungsverband II aus Abrechnungsverband I und II Erwerbsminderungsrenten davon nur aus Abrechnungsverband I nur aus Abrechnungsverband II aus Abrechnungsverband I und II Hinterbliebenenrenten davon nur aus Abrechnungsverband I nur aus Abrechnungsverband II aus Abrechnungsverband I und II Renten insgesamt 271.869 264.721 1.645 5.503 24.860 22.344 586 1.930 44.549 43.913 139 497 341.278 259.864 254.264 1.153 4.447 24.678 22.552 421 1.705 43.957 43.401 113 443 328.499 4,6 % 4,1 % 42,7 % 23,8 % 0,7 % -0,9 % 39,2 % 13,2 % 1,4 % 1,2 % 23,0 % 12,2 % 3,9 % 30 | 31

LAGEBERICHT ◼ Versorgungsquotient insgesamt Für die Pflichtversicherung (AV I und AV II) ergibt sich ein Versorgungsquotient von 42,0 % (Vorjahr: 41,0 %). Dieser gibt das Verhältnis der Rentenempfängerinnen und Rentenempfänger zu den aktiven Versicherten wieder. Bestand Pflichtversicherungsverhältnisse/Renten in der Pflichtversicherung Anzahl in Tausend 1.000 ◼◼ Pflichtversicherte ◼◼ Rentenempfänger in % 800 600 400 200 6 8 7 0 7 6 . 6 3 3 . 2 8 6 . 9 9 6 6 9 6 2 8 5 0 1 7 . 5 1 6 5 2 7 . 4 8 6 5 4 7 . 7 3 1 6 6 7 . . 5 3 4 4 8 7 8 6 6 0 0 8 . 8 6 3 . 2 1 8 5 8 0 7 4 2 . 9 6 1 5 5 2 . . 6 2 7 5 6 2 8 7 8 4 7 2 . 5 2 6 3 8 2 . 5 6 5 3 9 2 . 8 9 9 3 0 3 . 4 9 5 5 1 3 . 9 9 4 8 2 3 . 100 75 50 42,0 % 8 7 2 . 1 4 3 25 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Versorgungsquotient in % 32 | 33

ABRECHNUNGSVERBAND I (AV I) Im ursprünglich rein umlagefinanzierten Abrechnungs- verband I haben wir im Jahr 2002 den Weg zur Ka- pitaldeckung eingeschlagen. Daher ist der AV I zurzeit mischfinanziert. Dabei leisten die Arbeitgeber eine Umla- gezahlung in Höhe von 3,75 % sowie einen Zusatzbeitrag von 4,0 % aus den zusatzversorgungspflichtigen Entgel- ten der Versicherten. Während die Umlagen überwiegend der weiteren Fi- nanzierung bereits vor 2002 entstandener Renten und Anwartschaften (Startgutschriften) dienen, werden die Zusatzbeiträge für neu entstehende Anwartschaften angespart. Der zum 31. Dezember 2022 mit einem Rech- nungszins von 2,75 % ermittelte Kapitalisierungsgrad im AV I nach § 56 Abs. 2 Satz 3 der Satzung betrug 55,1 %. Zahl der Versicherungsverhältnisse Der Bestand an aktiven Pflichtversicherungsverhältnis- sen im AV I stieg gegenüber dem Vorjahr um 0,2 % bzw. 983 Versicherungsverhältnisse an und lag zum Jahresen- de am 31. Dezember 2022 bei insgesamt 560.876 aktiven Pflichtversicherten. Der pfälzische Kassenbereich zählte am Ende des Be- richtsjahres 51.665 (Vorjahr: 51.566) aktive Pflichtversi- cherungsverhältnisse. Das entspricht einem Anteil von 9,2 % (Vorjahr: 9,2 %). Basisdaten der Versicherungsverhältnisse Im Abrechnungsverband I betrug im Vorjahr das Durch- schnittsalter der in der Pflichtversicherung Versicherten 46 Jahre und 5 Monate. Der Anteil der Versicherten, wel- che im AV I die Wartezeit für den Anspruch auf Versiche- rungsleistungen erfüllten, lag bei den: Aktiven Pflicht- versicherungsverhältnissen Beitragsfreien Pflicht- versicherungsverhältnissen Versicherungs- verhältnissen insgesamt 74,1 % 30,7 % 50,5 % Die Pflichtversicherungsverhältnisse im AV I stellten sich wie folgt dar: Art der Versicherung im AV I Anzahl am 31.12.2022 Anzahl am 31.12.2021 Veränderung 2021/2022 Pflichtversicherungsverhältnisse 560.876 559.893 Beitragsfreie Pflichtversicherungs- verhältnisse davon mit Anwartschaften nur aus Abrechnungsverband I aus Abrechnungsverband I und II Versicherungsverhältnisse insgesamt 669.733 656.714 622.580 47.153 1.230.609 613.359 43.355 1.216.607 0,2 % 2,0 % 1,5 % 8,8 % 1,2 %

LAGEBERICHT ◼ Renten Mit einem Zuwachs von 3,7 % (Vorjahr 3,9 %) ist die Zahl der Renten im Abrechnungsverband I erneut stark ange- wachsen. Dieser Trend wird sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Im Einzelnen entwickelten sich die Renten im Berichtsjahr 2022 wie folgt: Art der Rententeile im AV I Anzahl am 31.12.2022 Anzahl am 31.12.2021 Veränderung 2021/2022 Altersrente davon nur aus Abrechnungsverband I aus Abrechnungsverband I und II Erwerbsminderungsrente davon nur aus Abrechnungsverband I aus Abrechnungsverband I und II Witwen/Witwer davon nur aus Abrechnungsverband I aus Abrechnungsverband I und II Waisen davon nur aus Abrechnungsverband I aus Abrechnungsverband I und II Renten insgesamt 270.224 264.721 5.503 24.274 22.344 1.930 42.422 42.095 327 1.988 1.818 170 338.908 258.711 254.264 4.447 24.257 22.552 1.705 41.817 41.530 287 2.027 1.871 156 326.812 4,5 % 4,1 % 23,7 % 0,1 % -0,9 % 13,2 % 1,4 % 1,4 % 13,9 % -1,9 % -2,8 % 9,0 % 3,7 % Die durchschnittliche Rentenhöhe betrug bei den: Altersrenten Erwerbsminderungsrenten Witwen-/Witwerrenten Waisenrenten 345,19 € (Vorjahr: 345,32 €) 243,09 € (Vorjahr: 239,76€) 283,39 € (Vorjahr: 281,72 €) 37,42 € (Vorjahr: 37,02 €) Das Durchschnittsalter bei Eintritt in die Rente erhöhte sich um 2 Monate auf 62 Jahre und 4 Monate (Vorjahr: 62 Jahre und 2 Monate). Das Durchschnittsalter der Altersrentnerinnen und Al- tersrentner lag wie im Vorjahr bei 73 Jahren und 4 Mo- naten. 34 | 35

Versorgungsquotient im AV I Der Versorgungsquotient im AV I von aktuell 60,4 % (Vor- jahr: 58,4 %) gibt das Verhältnis der Rentenempfängerin- nen und Rentenempfänger zu den aktiven Pflichtversiche- rungsverhältnissen wieder und ist ein wichtiger Indikator für den Finanzierungsbedarf in einem umlagefinanzierten System. Daher haben wir diese Kennzahl ständig im Blick und gleichen sie laufend mit den im Finanzierungspro- gramm getroffenen Annahmen ab. Bestand Pflichtversicherungsverhältnisse/Renten im Abrechnungsverband I Anzahl in Tausend ◼◼ Pflichtversicherte ◼◼ Rentenempfänger in % 100 800 600 400 200 3 6 0 5 5 5 . 7 8 8 2 5 5 . 3 7 4 0 5 5 . 8 4 3 0 5 5 . 0 2 8 9 4 5 . 8 0 5 1 5 5 . 5 3 1 5 5 5 . 7 7 0 7 5 5 . 3 9 8 9 5 5 . 6 7 8 0 6 5 . 75 60,4 % 8 3 0 7 4 2 . 5 9 0 5 5 2 . 3 9 5 5 6 2 . 0 6 6 4 7 2 . 6 9 2 3 8 2 . 6 4 0 3 9 2 . 0 4 2 3 0 3 . 8 2 4 4 1 3 . 2 1 8 6 2 3 . 8 0 9 8 3 3 . 50 25 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Versorgungsquotient in % Umlage Das Umlageaufkommen erhöhte sich im Berichtsjahr um 23,0 Mio. € (+3,1 %) und belief sich somit auf 772,6 Mio. € (Vorjahr: 749,5 Mio. €). Der Anteil des Pfälzer Kassen- bereichs daran betrug 9,4 % bzw. 72,6 Mio. € (Vorjahr: 70,6 Mio. €). Ferner konnten wir Einnahmen in Höhe von 19,5 Mio. € (Vorjahr: 20,7 Mio. €) aus Beitragsüberleitun- gen, Sonderzahlungen nach § 107 a der Satzung in Höhe von 93,7 T€ (Vorjahr: 81,3 T€) und Ausgleichsbeträge in Höhe von 0,0 T€ (Vorjahr: 12,4 T€) sowie Abfindungsbe- träge aus Eheversorgungsausgleich in Höhe von 0,0 T€ (Vorjahr: 0,2 T€) verbuchen. Abzüglich der Aufwendun- gen für Erstattungen von Umlagen in Höhe von 56,9 T€ (Vorjahr: 164,7 T€) betrugen die Umlagen und sonstigen Einnahmen insgesamt 792,1 Mio. € (Vorjahr: 770,1 Mio. €). Die Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich im Wesentlichen durch das oben dargestellte höhere Umla- geaufkommen.

LAGEBERICHT ◼ Zusatzbeitrag Auf Basis des vom Verwaltungsrat beschlossenen Fi- nanzierungsprogramms zum Aufbau einer Kapitaldecke wird seit dem Jahr 2003 ein Zusatzbeitrag erhoben. Die- ser belief sich im Berichtsjahr unverändert auf 4,0 % des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts und führte zu Ein- nahmen in Höhe von 822,1 Mio. € (Vorjahr: 797,4 Mio. €). Davon entfielen 77,2 Mio. € (Vorjahr: 75,1 Mio. €) auf den Pfälzer Kassenbereich. Daneben wurden Einnah- men aus Beitragsüberleitungen in Höhe von 15,2 Mio. € (Vorjahr: 15,2 Mio. €) vereinnahmt. Abzüglich der Auf- wendungen für die Erstattungen von Zusatzbeiträgen in Höhe von 17,9 T€ (Vorjahr: 54,2 T€) betrugen die Zusatz- beiträge und sonstigen Einnahmen 837,3 Mio. € (Vorjahr: 812,5 Mio. €). Einnahmen/Ausgaben ◼◼ Umlagen ◼◼ Zusatzbeitrag 1.195,4 , 1 1 6 6 , 8 4 2 6 , 3 9 7 6 , 1 1 4 6 , 1 2 9 6 , 4 2 5 6 , 6 0 1 7 , 6 9 6 6 , 3 5 2 7 , 1 3 8 6 , 6 6 4 7 , 7 2 0 7 , 8 0 7 7 , 2 5 2 7 , 7 3 8 7 , 1 7 3 7 , 4 7 9 7 , 5 9 4 7 , 1 2 2 8 , 6 2 7 7 Mio. € 1.200 900 600 300 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Aufwendungen für Versicherungsfälle Die Aufwendungen für Versicherungsfälle einschließlich der Regulierungskosten (13,0 Mio. €) und Überleitungen (17,3 Mio. €) beliefen sich 2022 auf 1.355,8 Mio. € (Vorjahr: 1.295,3 Mio. €). Darin enthalten sind 128,9 Mio. € (Vorjahr: 123,4 Mio. €) Leistungen im Pfälzer Kassenbereich, was wie im Vorjahr einem Anteil von 9,7 % entspricht. Der gesamte Zuwachs gegenüber 2021 betrug 60,5 Mio. €. Das bedeutete eine Steigerung um 4,5 %. 36 | 37

Der auf die Umlage entfallende Teil der Versicherungsleis- tungen einschließlich der anteiligen Regulierungskosten (11,5 Mio. €) und der anteiligen Aufwendungen für Über- leitungen (17,3 Mio. €) betrug 1.212,7 Mio. €. Wie zu er- warten war, reichten die vereinnahmten Umlagen von 772,6 Mio. € nicht aus, um diese zu decken. Der Diffe- renzbetrag wurde aus den Kapitalerträgen finanziert. Seitdem der Umlagesatz zur Finanzierungserleichterung für die Mitglieder im Geschäftsjahr 2013 abgesenkt wur- de, werden die Kapitalerträge verstärkt für die Leistungs- erfüllung verwendet. Rücklagen und Rückstellungen Satzungsrechtlich sind wir zum Aufbau einer Sicherheits- rücklage zur Absicherung der durch Zusatzbeiträge ka- pitalgedeckt finanzierten Anrechte verpflichtet. Diese dient dazu, etwaige künftige Fehlbeträge bei den durch Zusatzbeiträge kapitalgedeckt finanzierten Anrechten zu decken. Jährlich sind so lange mindestens 5 % des Über- schusses in die Sicherheitsrücklage einzustellen, bis diese einen Betrag von 5 % der Teildeckungsrückstellung erreicht hat. Die versicherungstechnischen Rückstellungen erhöhten sich um 946,8 Mio. € auf 24.183,6 Mio. €. Dies entspricht einem Zuwachs von 4,1 %. Die Sicherheitsrücklage für die durch Zusatzbeiträge finanzierten Anrechte erhöhte sich um 98,5 Mio. € bzw. 20,4 % und betrug 582,0 Mio. €. Rücklagen und Rückstellungen AV I Wert am 31.12.2022 Wert am 31.12.2021 in Mio. € in Mio. € Veränderung 2021/2022 in Mio. € Sicherheitsrücklage 582,0 483,5 98,5 Versicherungstechnische Rückstellungen Teilvermögen AV I gem. § 60 Abs. 1 Satz 2 d. S. Teildeckungsrückstellung AV I gem. § 56 Abs. 2 Satz 2 d. S. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (Zusatzbeitrag) Rückstellungen für künftige Leistungsverbesserungen (Zusatzbeitrag) 14.934,5 9.228,0 3,6 17,5 14.376,3 8.840,0 3,0 17,5 Versicherungstechnische Rückstellungen insgesamt 24.183,6 23.236,8 Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 558,2 388,0 0,6 - 946,8 Überschüsse Durch § 66 der Satzung wird vorgeschrieben, jährlich die Überschüsse für das vorangegangene Geschäftsjahr festzustellen. Aufgrund der Mischfinanzierung sind zu diesem Zweck im Abrechnungsverband I derzeit zwei Be- rechnungsmethoden heranzuziehen: Soweit eine Kapital- deckung vorhanden ist, werden die Überschüsse unter Berücksichtigung der tatsächlich erzielten Kapitalerträge ermittelt. Für nicht ausfinanzierte Anwartschaften wird die durch- schnittliche laufende Verzinsung der nach der Bilanz- summe zehn größten Pensionskassen herangezogen. Als Berechnungsgrundlage dient dabei jeweils der Geschäfts- bericht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsauf- sicht (BaFin), der zu dem Zeitpunkt aktuell ist, zu dem die versicherungstechnische Bilanz fertiggestellt wird.

Über die Verwendung der Überschüsse entscheidet der Verwaltungsrat auf Vorschlag des Verantwortlichen Ak- tuars. Verwendung der Überschüsse in den Jahren 2002 bis 2022 Die fiktive versicherungstechnische Bilanz wies im Be- reich der Umlagen für die Jahre 2002 bis 2022 keine Über- schüsse aus. Bei den Zusatzbeiträgen beliefen sich die in den Jahren 2002 bis 2022 erzielten Überschüsse auf ins- gesamt 17,5 Mio. €. Dieser Betrag wurde zum Zweck einer späteren Bonusverteilung an die Versicherten als Rück- stellung für künftige Leistungsverbesserungen verbucht. Überschussermittlung für das Jahr 2022 Der hohe Rechnungszins von 6,3 % (5,25 % nach Tarif- grundlagen zzgl. 1 % Dynamik) in der Leistungsphase er- fordert die weitere Stärkung der Deckungsrückstellung. Daher weist die fiktive versicherungstechnische Bilanz für das Berichtsjahr keinen zur Vergabe von Bonuspunkten ausreichenden Überschuss aus. Bei den Zusatzbeiträgen wurde im Jahr 2022 kein Über- schuss erwirtschaftet; die Rückstellung für künftige Leis- tungsverbesserungen beläuft sich damit wie im Vorjahr auf 17,5 Mio. €. LAGEBERICHT ◼ LAGEBERICHT ◼ ABRECHNUNGSVERBAND II (AV II) Für den kapitalgedeckten Abrechnungsverband II der Pflichtversicherung wurde mit der Satzungsänderung im Jahr 2016 ein Finanzierungskorridor mit einem Ka- pitalisierungsgrad zwischen 70 % und 100 % eröffnet. Zum 31. Dezember 2022 lag der Kapitalisierungsgrad bei einem Rechnungszins von 2,75 % bei 80,3 %. Die Pflichtbeiträge der Arbeitgeber belaufen sich auf 4,8 % des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts der Versicher- ten. Die Mitgliedschaft im AV II steht sowohl neuen als auch derzeitigen Mitgliedern unseres Unternehmens offen. Al- lerdings erfordert der Wechsel vom AV I in den AV II die Zahlung eines Ausgleichsbetrages für bisher entstandene Rentenanwartschaften. Zahl der Versicherungsverhältnisse Bei den Pflichtversicherungsverhältnissen im Abrech- nungsverband II konnten wir auch 2022 einen Zuwachs verzeichnen. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass seit dem 1. Januar 2009 Neueinstel- lungen aus dem Bereich der Krankenhäuser und Pflege- einrichtungen, die von Drittträgern finanziert werden, im AV II erfolgen können. 38 | 39

Insgesamt änderten sich die Versichertenzahlen wie folgt: Art der Versicherung im AV II Anzahl am 31.12.2022 Anzahl am 31.12.2021 Veränderung 2021/2022 Pflichtversicherungsverhältnisse 251.492 240.775 Beitragsfreie Pflichtversicherungs- verhältnisse davon mit Anwartschaften nur aus Abrechnungsverband II aus Abrechnungsverband I und II Versicherungsverhältnisse insgesamt 194.472 171.651 147.319 47.153 445.964 128.296 43.355 412.426 Renten Die Zahl der Renten im AV II entwickelte sich im Berichtsjahr 2022 wie folgt: 4,5 % 13,3 % 14,8 % 8,8 % 8,1 % Art der Rententeile im AV II Anzahl am 31.12.2022 Anzahl am 31.12.2021 Veränderung 2021/2022 Altersrente davon nur aus Abrechnungsverband II aus Abrechnungsverband I und II Erwerbsminderungsrente davon nur aus Abrechnungsverband II aus Abrechnungsverband I und II Witwen/Witwer davon nur aus Abrechnungsverband II aus Abrechnungsverband I und II Waisen davon nur aus Abrechnungsverband II aus Abrechnungsverband I und II 7.148 1.645 5.503 2.516 586 1.930 409 82 327 227 57 170 Renten insgesamt 10.300 5.600 1.153 4.447 2.126 421 1.705 352 65 287 204 48 156 8.282 27,6 % 42,7 % 23,8 % 18,3 % 39,2 % 13,2 % 16,2 % 26,2 % 13,9 % 11,3 % 18,8 % 9,0 % 24,4 %

LAGEBERICHT ◼ Beitrag Aufgrund des Anstiegs der Versichertenzahl ist das Auf- kommen an Pflichtbeiträgen erneut deutlich gestiegen. Die Beitragseinnahmen inkl. Überleitungen im AV II be- trugen insgesamt 409,8 Mio. € (Vorjahr: 376,0 Mio. €). Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um 33,8 Mio. € bzw. 9,0 %. Aufwendungen für Versicherungsfälle Die Aufwendungen für Versicherungsfälle beliefen sich im Berichtsjahr einschließlich der anteiligen Regulierungsauf- wendungen (0,1 Mio. €) und Überleitungen (6,0 Mio. €) auf 14,1 Mio. € (Vorjahr: 11,3 Mio. €). Rücklagen und Rückstellungen Satzungsrechtlich sind wir zum Aufbau einer Sicherheits- rücklage verpflichtet. Diese dient dazu, etwaige künftige Fehlbeträge zu decken und damit Anwartschaften und Ansprüche zu sichern. Jährlich sind so lange mindestens 5 % des Überschusses in die Sicherheitsrücklage einzu- stellen, bis diese einen Betrag von 5 % der Deckungsrück- stellung erreicht hat. Die versicherungstechnischen Rückstellungen erhöhten sich um 440,5 Mio. € bzw. 15,7 % auf 3.250,0 Mio. €. Die Sicherheitsrücklage stieg um 58,0 Mio. € bzw. 36,8 % auf 215,6 Mio. € an. Die Rücklagen und Rückstellungen im Abrechnungsverband II entwickelten sich wie folgt: Rücklagen und Rückstellungen AV II Wert am 31.12.2022 Wert am 31.12.2021 Veränderung in Mio. € in Mio. € 2021/2022 in Mio. € Sicherheitsrücklage 215,6 157,6 58,0 Versicherungstechnische Rückstellungen Deckungsrückstellung Pflichtversicherung AV II gem. § 56 Abs. 3 d. S. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Versicherungstechnische Rückstellungen insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 3.248,3 1,7 3.250,0 2.808,3 1,2 2.809,5 440,0 0,5 440,5 Überschüsse Im Abrechnungsverband II werden gemäß § 66 der Sat- zung im Rahmen einer versicherungstechnischen Bi- lanz jährlich die Überschüsse für das vorangegangene Geschäftsjahr grundsätzlich auf der Grundlage der tat- sächlich erzielten Kapitalerträge festgestellt. Für nicht voll ausfinanzierte Anwartschaftsanteile wird die durch- schnittliche laufende Verzinsung der nach der Bilanz- summe zehn größten Pensionskassen herangezogen. Im Berichtsjahr wurde ein Rohüberschuss in Höhe von 58,0 Mio. € erwirtschaftet. Dieser wurde entsprechend § 57 der Satzung vollständig der Sicherheitsrücklage zu- geführt, welche nunmehr bei 215,6 Mio. € liegt. 40 | 41

Bewegung des Bestands an Pensionsversicherungen (ohne sonstige Versicherungen) in der Pflichtversicherung im Geschäftsjahr 2022 Anwärter Männer Anzahl Anzahl Frauen, Divers, Unbestimmt Männer, Divers, Unbestimmt I. Bestand am Anfang des Geschäftsjahrs 478.666 1.090.369 II. Zugang während des Geschäftsjahrs: 1. Neuzugang an Anwärtern, Zugang an Rentnern 2. Sonstiger Zugang 1) 3. Gesamter Zugang III. Abgang während des Geschäftsjahrs: 1. Tod 2. Beginn der Altersrente 3. Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit (Invalidität) 2) 4. Reaktivierung, Wiederheirat, Ablauf 5. Ausscheiden unter Zahlung von Rückkaufs- werten, Rückgewährbeträgen und Austrittsvergütungen 3) 6. Ausscheiden ohne Zahlung von Rückkaufs- werten, Rückgewährbeträgen und Austrittsvergütungen 7. Sonstiger Abgang 8. Gesamter Abgang 23.186 603 23.789 548 6.076 681 0 309 22 2.855 10.491 52.722 1.338 54.060 585 12.433 1.865 0 1.626 46 6.705 23.260 Invaliden- und Altersrentner Frauen Anzahl 189.197 14.494 1.533 16.027 Anzahl 95.375 6.802 563 7.365 3.905 5.010 0 0 22 21 0 559 4.507 0 0 65 87 0 1.525 6.687 IV. Bestand am Ende des Geschäftsjahrs 491.964 1.121.169 98.233 198.537 davon 1. beitragsfreie Anwartschaften 2. in Rückdeckung gegeben 259.284 0 578.070 0 0 0 0 0 1) Hier sind bei den Jahresrenten die Dynamisierungen zum 1. Juli enthalten. 2) Hier sind nur die Abgänge zu den vollen Erwerbsgeminderten enthalten. 3) Es handelt sich um Abfindungen. Im Endbestand der Anwärter sind 5 Personen mit dem Geschlecht „Divers“ oder „Unbestimmt“ enthalten. Die Zuordnung erfolgte aufgrund von Selbstaus- kunft der jeweiligen Personen.

FREIWILLIGE VERSICHERUNG (AV III – PLUS PUNKT RENTE) In die freiwillige Versicherung (PlusPunktRente) können Versicherte eigene Beiträge einzahlen und dadurch ihre vom Arbeitgeber finanzierte Altersvorsorgeleistung aus der Zusatzversorgung erhöhen. Dabei können sie Ansprü- che auf staatliche Förderung durch Zulagen und/oder Steuervorteile (Riester-Förderung) oder im Rahmen einer Entgeltumwandlung geltend machen. Zusätzlich kann der Arbeitgeber durch Beitragszahlungen in die freiwilli- ge Versicherung die Altersvorsorge seiner Beschäftigten aufstocken. Die Systematik der freiwilligen Versicherung entspricht der Pflichtversicherung: Jeweils zum Jahresen- de werden auf Grundlage der eingezahlten Beiträge und Zulagen Versorgungspunkte ermittelt. Verzinsungseffek- te werden mittels sog. Altersfaktoren berücksichtigt. Die eingezahlten Beiträge fließen direkt auf das individuelle kapitalgedeckte Versorgungskonto des Versicherten. Eine Wartezeit ist bei der PlusPunktRente nicht zu erfüllen. Die BVK Zusatzversorgung bietet ihre freiwillige Versiche- rung seit dem Jahr 2002 an. In dieser Zeit wurde die Plus- PunktRente mehrmals angepasst, was sich in der Ausge- staltung des Versicherungstarifs niederschlug. Der Tarif 2002, mit dem das Produkt am Markt startete, zeichnete sich dadurch aus, dass der garantierten Anwartschaft eine relativ hohe Verzinsung von 3,25 % zugrunde lag. Nach dem Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 musste dies korrigiert werden. Durch den Tarif 2009 wurde der zugrunde liegende Rechnungszins auf 2,25 % gesenkt. Zwei Jahre später brachte der Tarif 2011 dann die recht- lich notwendige Umstellung auf einen geschlechtsneu- tralen „Unisex“-Tarif. Zum Ende des Jahres 2018 wurde der Tarif 2011 für Neuabschlüsse geschlossen. Der zum Jahresbeginn 2019 neu eingeführte Tarif 2019 bewirkte eine Absenkung des zugrunde liegenden Rechnungszin- ses auf 0,9 %. Der Bestand in der freiwilligen Versicherung entwickelte sich im Jahr 2022 insgesamt – wie erwartet – leicht rück- läufig und reduzierte sich um 514 Verträge. Durch den zunehmenden Rentenzugang aus den früheren Tarifen (insbes. Tarif 2002) verändert sich die Zusammensetzung des Bestandes merklich. Angesichts der gesamtwirt- schaftlichen Lage und des Alters der Versicherten ist in den kommenden Jahren ein weiteres leichtes Absinken des Gesamtbestandes wahrscheinlich, weil voraussicht- lich nicht so viele Verträge neu abgeschlossen werden können, wie Renten festgesetzt werden. Versicherungsverträge Anzahl am 31.12.2022 Anzahl am 31.12.2021 Veränderung 2021/2022 Tarif 2002 Tarif 2009 Tarif 2011 Tarif 2019 Gesamtsumme 21.339 3.899 14.280 4.015 43.533 22.616 3.987 14.391 3.053 44.047 -5,6 % -2,2 % -0,8 % 31,5 % -1,2 %

Alters- und Geschlechterverteilung Die Altersstruktur in der freiwilligen Versicherung ist vergleichbar mit der Struktur in der Pflichtversicherung. Allerdings zeichnet sich bei jüngeren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eine abnehmende Tendenz zur zu- sätzlichen Vorsorge ab. Ihr Anteil in der freiwilligen Ver- sicherung bleibt hinter dem in der Pflichtversicherung zurück. Zugleich versichern sich mehr junge Frauen als Männer. Das Durchschnittsalter der freiwillig Versicher- ten stieg auf 50 Jahre und 3 Monate (Vorjahr: 50 Jahre). Altersschichtung der freiwilligen Versicherung im Jahr 2022 Anzahl Jahre 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 0 800 400 400 800 1.200 1.600 ◼ Rentenempfänger Männer ◼ Rentenempfänger Frauen ◼ Versicherte Männer ◼ Versicherte Frauen

LAGEBERICHT ◼ Sicherheitsrücklage Rechtlich sind wir zum Aufbau einer Sicherheitsrücklage verpflichtet. Diese dient dazu, etwaige künftige Fehlbeträ- ge zu decken und damit Anwartschaften und Ansprüche zu sichern. Jährlich sind mindestens 5 % des Überschusses in die Sicherheitsrücklage einzustellen, bis diese einen Betrag von 5 % der Deckungsrückstellung erreicht hat. nungszins für die Bewertung der Verpflichtungen von 3,25 % auf 2,75 % gesenkt wurde, um die Anforderungen an die Kapitalanlage zu senken und den AV III zu stabili- sieren. Hierdurch erhöhten sich die versicherungstech- nischen Rückstellungen deutlich, was dazu führte, dass ein Fehlbetrag in der versicherungstechnischen Bilanz entstand, der nicht ausgeglichen werden konnte. Im Geschäftsjahr 2021 wurde die Sicherheitsrücklage aufgelöst und zur teilweisen Deckung eines Fehlbetrags verwendet. Dieser entstand, weil im Tarif 2002 der Rech- Auch im Geschäftsjahr 2022 verblieb ein Fehlbetrag in der versicherungstechnischen Bilanz. Somit konnte keine Sicherheitsrücklage im AV III aufgebaut werden. Rücklagen und Rückstellungen AV III Wert am 31.12.2022 Wert am 31.12.2021 Veränderung 2021/2022 in Mio. € in Mio. € in Mio. € Sicherheitsrücklage 0,00 0,00 Versicherungstechnische Rückstellungen Deckungsrückstellung Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Rückstellungen für künftige Leistungsverbesserungen (RkL) Versicherungstechnische Rückstellungen insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. Versicherungstechnische Rückstellungen Die versicherungstechnischen Rückstellungen erhöh- ten sich um 51,2 Mio. € bzw. um 6,5 % und lagen zum 31. Dezember 2022 bei 840,3 Mio. €. Überschüsse Gemäß § 68 der Satzung sind im kapitalgedeckten Ab- rechnungsverband der freiwilligen Versicherung jährlich die Überschüsse für das vorherige Geschäftsjahr festzu- stellen. Dies erfolgt im Rahmen einer versicherungstech- nischen Bilanz auf der Grundlage der tatsächlich erzielten Kapitalerträge. Über die Verwendung der Überschüsse, insbesondere die Verteilung in Form von Bonuspunkten an die Versicherten, entscheidet der Verwaltungsrat auf Vorschlag des Verantwortlichen Aktuars. Verwendung der Überschüsse in den Jahren 2002 bis 2021 Der erwirtschaftete Rohüberschuss wurde vollständig der vorgeschriebenen Sicherheitsrücklage zugeführt. 840,0 0,3 0,0007 840,3 788,8 0,3 0,0007 789,1 - 51,2 - - 51,2 Ergebnis für das Jahr 2022 Der im Vorjahr durch die Rechnungszinsabsenkung ent- standene Fehlbetrag von 65,8 Mio. € wuchs zum 31. De- zember 2022 durch Zinseffekte und Verluste aus Verren- tung neuer Beiträge auf 69,6 Mio. € an. Überleitungen und Erstattungen Für die freiwillige Versicherung wurden von uns Beiträge in Höhe von 660,4 T€ (Vorjahr: 833,7 T€) erstattet und 219,5 T€ (Vorjahr: 224,3 T€) an uns übergeleitet. Bei den nachfolgenden Darstellungen der Beiträge der einzelnen Tarife wurden diese Beträge nicht berücksichtigt. Bei den Aufwendungen für Versicherungsleistungen haben wir 28,5 T€ (Vorjahr: 45,4 T€) an Überleitungen ausbezahlt. 46 | 47

LAGEBERICHT ◼ Art der Versicherung im Tarif 2002 Anzahl am 31.12.2022 Anzahl am 31.12.2021 Veränderung 2021/2022 Plus Punkt Rente mit Riester-Förderung Plus Punkt Rente ohne staatliche Förderung Plus Punkt Rente als Entgeltumwandlung Plus Punkt Rente als freiwillige Arbeitgeber-Höherversicherung Gesamtsumme 8.214 1.373 11.195 557 21.339 8.741 1.407 11.872 596 22.616 - 6,0% -2,4 % -5,7 % - 6,5 % -5,6 % Im Tarif 2002 können Hinterbliebene (Witwen-/Witwer- oder Waisenrente) und/oder Invalidität (Erwerbsminde- rungsrente) mitversichert werden. Der Versicherungs- umfang kann zu einem späteren Zeitpunkt modifiziert werden. Renten Tarif 2002: Der Bestand an Renten entwickelte sich im Berichtsjahr wie folgt: Art der Rententeile im Tarif 2002 Anzahl am 31.12.2022 Anzahl am 31.12.2021 Veränderung 2021/2022 Altersrenten Erwerbsminderungsrenten Witwen-/Witwerrenten Waisenrenten Gesamtsumme 8.974 516 339 68 9.897 7.788 513 302 74 8.677 15,2 % 0,6 % 12,3 % -8,1% 14,1% Beiträge Das Beitragsaufkommen betrug 17,9 Mio. € (Vorjahr: 19,5 Mio. €). Aufwendungen für Versicherungsfälle Die Versicherungsleistungen einschließlich der Regulie- rungskosten und Überleitungen beliefen sich im Berichts- jahr 2022 auf 10,9 Mio. € (Vorjahr: 9,3 Mio. €). Freiwillige Versicherung Tarif 2009 Versicherungsverträge Tarif 2009 Der Bestand des Tarifs 2009 wurde zum 30. November 2011 geschlossen. Mit jedem neuen Rentenempfänger sinkt die Zahl der Versicherungsverträge zwangsläufig. Im Berichtsjahr reduzierte sich die Zahl der Verträge um 2,2 %. Sie lag zum 31. Dezember 2022 bei 3.899 Verträgen. Anders als im Tarif 2002 können Versicherte im Tarif 2009 bei Eintritt des Renten-/Versorgungsfalles wählen, ob eine Erwerbsminderungsrente oder Hinterbliebenen- rente enthalten sein soll. 48 | 49

LAGEBERICHT ◼ Renten Tarif 2009 Der Bestand an Renten entwickelte sich im Berichtsjahr wie folgt: Art der Rententeile im Tarif 2009 Anzahl am 31.12.2022 Anzahl am 31.12.2021 Veränderung 2021/2022 Altersrenten Erwerbsminderungsrenten Witwen-/Witwerrenten Waisenrenten Gesamtsumme 313 51 22 10 396 236 43 21 10 310 32,6 % 18,6 % 4,8 % 0 % 27,7 % Beiträge Das Beitragsaufkommen betrug in 2022 3,5 Mio. € (Vor- jahr: 3,7 Mio. €). Aufwendungen für Versicherungsfälle Die Versicherungsleistungen einschließlich der Regulie- rungskosten beliefen sich im Berichtsjahr 2022 auf rund 286,4 T€ (Vorjahr: 198,3 T€). Freiwillige Versicherung Tarif 2011 Zum 1. Dezember 2011 wurde in der PlusPunktRente ein geschlechtsneutraler Tarif (Tarif 2011) eingeführt. Damit wurde eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) umgesetzt, nach der neue Verträge geschlechts- neutral sein müssen. Die Neugestaltung bewirkte nur geringe Änderungen gegenüber dem Tarif 2009, da sich bei einer Alters- mit nachfolgender Hinterbliebenenrente für Männer und Frauen in etwa gleich lange Gesamtren- tenbezugszeiten ergeben. Versicherungsverträge Tarif 2011 Der Tarif 2011 wurde zum Ende des Geschäftsjahres 2018 für Neuabschlüsse geschlossen. Im Berichtsjahr 2022 reduzierte sich die Anzahl der Ver- träge um 0,8 %. Sie lag zum 31. Dezember 2022 bei 14.280 Verträgen. Art der Versicherung im Tarif 2011 Anzahl am 31.12.2022 Anzahl am 31.12.2021 Veränderung 2021/2022 Plus Punkt Rente mit Riester-Förderung Plus Punkt Rente ohne staatliche Förderung Plus Punkt Rente als Entgeltumwandlung Plus Punkt Rente als freiwillige Arbeitgeber-Höherversicherung Gesamtsumme 1.165 967 9.772 2.376 14.280 1.161 925 9.917 2.388 14.391 0,3 % 4,5 % -1,5 % -0,5 % -0,8 % 50 | 51

Versicherungsarten Tarif 2011 17 % 8 % 7 % 68 % ◼ als Entgeltumwandlung ◼ als freiwillige Arbeitgeber-Höherversicherung ◼ mit Riester-Förderung ◼ ohne staatliche Förderung 68 % 17 % 8 % 7 % Renten Tarif 2011 Der Bestand an Renten entwickelte sich im Berichtsjahr wie folgt: Art der Rententeile im Tarif 2011 Anzahl am 31.12.2022 Anzahl am 31.12.2021 Veränderung 2021/2022 Altersrenten Erwerbsminderungsrenten Witwen-/Witwerrenten Waisenrenten Gesamtsumme 340 59 22 18 439 238 40 19 16 313 42,9 % 47,5 % 15,8 % 12,5 % 40,3 % Beiträge Die Beiträge für den Tarif 2011 betrugen 13,5 Mio. € (Vorjahr: 14,0 Mio. €). Aufwendungen für Versicherungsfälle Die Versicherungsleistungen einschließlich der Regulie- rungskosten für den Tarif 2011 betrugen im Geschäfts- jahr 2022 188,1 T€ (Vorjahr: 123,0 T€).

LAGEBERICHT ◼ Freiwillige Versicherung Tarif 2019 Zum 1. Januar 2019 wurde in der freiwilligen Versiche- rung ein neuer Tarif eingeführt. Neuabschlüsse in der PlusPunktRente erfolgen seit Jahresbeginn 2019 aus- schließlich im Tarif 2019. Versicherungsverträge Tarif 2019 Im Berichtsjahr stiegen die Versicherungsverhältnisse im Tarif 2019 um 962 Verträge bzw. 31,5 % auf insgesamt 4.015 Verträge an. Art der Versicherung im Tarif 2019 Anzahl am 31.12.2022 Anzahl am 31.12.2021 Veränderung 2021/2022 Plus Punkt Rente mit Riester-Förderung Plus Punkt Rente ohne staatliche Förderung Plus Punkt Rente als Entgeltumwandlung Plus Punkt Rente als freiwillige Arbeitgeber-Höherversicherung Gesamtsumme 326 159 2.631 899 4.015 273 110 1.978 692 3.053 19,4 % 44,5 % 33,0 % 29,9 % 31,5 % Renten Tarif 2019 Für den Berichtszeitraum sind 27 (Vorjahr: 9) Versor- gungsfälle (Altersrenten) zu verzeichnen. Beiträge Die Beiträge für den Tarif 2019 betrugen im Berichtsjahr 4,1 Mio. € (Vorjahr: 3,2 Mio. €). Aufwendungen für Versicherungsfälle Die Versicherungsleistungen für den Tarif 2019 betrugen im Geschäftsjahr 2021 3,2 T€ (Vorjahr: 1,6 T€). Versicherungsarten Tarif 2019 22 % 8 % 4 % ◼ als Entgeltumwandlung 66 % ◼ als freiwillige Arbeitgeber-Höherversicherung 22 % ◼ mit Riester-Förderung ◼ ohne staatliche Förderung 8 % 4 % 66 % 52 | 53

Bewegung des Bestands an Pensionsversicherungen in der freiwilligen Versicherung (ohne sonstige Versicherungen) im Geschäftsjahr 1 2022 Anwärter Männer Anzahl I. Bestand am Anfang des Geschäftsjahres 16.290 II. Zugang während des Geschäftsjahres 1. Neuzugang an Anwärtern, Zugang an Rentnern 2. Sonstiger Zugang 2 3. Gesamter Zugang III. Abgang während des Geschäftsjahres 1. Tod 2. Beginn der Altersrente 3. Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit (Invalidität) 3 4. Reaktivierung, Wiederheirat, Ablauf 5. Ausscheiden unter Zahlung von Rückkaufs- werten, Rückgewährbeträgen und Austrittsvergütungen 4 6. Ausscheiden ohne Zahlung von Rückkaufs- werten, Rückgewährbeträgen und Austrittsvergütungen 7. Sonstiger Abgang 8. Gesamter Abgang 435 22 457 45 543 28 0 38 0 34 688 IV. Bestand am Ende des Geschäftsjahres 16.059 davon 1. beitragsfreie Anwartschaften 2. in Rückdeckung gegeben 4.427 0 1 Es wird die Anzahl der Verträge ermittelt. 2 Die Dynamisierungen im Tarif 2002 zum 1. Juli ist hier enthalten. 3 Hier sind nur die Abgänge zu den voll Erwerbsgeminderten enthalten. 4 Es handelt sich um Abfindungen. Frauen Anzahl 28.834 738 52 790 21 968 72 0 53 0 68 1.182 28.442 8.947 0 Männer Anzahl 3.380 549 26 575 39 0 0 0 0 0 8 47 3.908 0 0 Invaliden- und Altersrentner Frauen Anzahl 5.946 988 62 1.050 38 0 0 1 0 0 31 70 6.926 0 0

KAPITALANLAGEN Im Berichtsjahr erhöhten sich die Kapitalanlagen auf 28,9 Mrd. € (Vorjahr: 27,3 Mrd. €). Der Zuwachs betrug damit 1,6 Mrd. € bzw. 5,8 %. Die Grundlage für die Anlagetätigkeit im Geschäftsjahr bildete die aktuelle strategische Kapitalanlageplanung. Durch die bereits erwähnten Herausforderungen des russischen Angriffskriegs, stark gestiegener Energie- preise sowie Lieferkettenprobleme, einer hohen Infla- tion sowie nachfolgend steigender Zinsen und eines starken US-Dollar ergaben sich im Laufe des Jahres entsprechende Verschiebungen bei den Investments. Der im Laufe des zweiten Halbjahres stark angestie- gene Kurs des US-Dollars sorgte dafür, dass für die in US-Dollar gehaltenen Vermögenswerte im Versor- gungswerk-Masterfonds zusätzliche Gelder für die Währungssicherung bereitgestellt werden mussten. Neben der Zuführung von Liquidität konnte ein Teil der erforderlichen Mittel durch Verkäufe der im Wert ge- stiegenen Anlagen generiert werden. Darüber hinaus erfolgte der Großteil der Investitionen in die weltweit agierenden Immobilien- und Beteiligungsfonds. Im Versorgungswerk-Masterfonds sorgten vor allem die Kursrückgänge bei den Aktien- und Rentenfonds für eine leicht negative Performance. Wegen des guten Ergebnisses im Jahr 2021 konnten die erforderlichen Er- träge für die Nettoverzinsung trotzdem aus dem Ver- sorgungwerk-Masterfonds bereitgestellt werden. Buchwerte 79,5 % der Kapitalanlagen investiert waren. Insgesamt waren 266 Managementmandate vergeben. Bei den festverzinslichen Rententiteln im Direktbe- stand machten staatsnahe Emittenten sowie gedeckte Anlagen die größte Position aus. Der gesamte Anteil der verzinslichen Titel an den gesamten Kapitalanlagen be- lief sich zum 31. Dezember 2022 auf 17,2 %. Die Erträge hieraus betrugen 136,0 Mio. €. In der Direktanlage wurden im Geschäftsjahr 2022 keine derivativen Finanzgeschäfte getätigt. Für die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Ge- meinden konnte im Berichtsjahr für den Direktbestand keine Immobilie erworben werden. Die im Berichtsjahr erneut schwierige Situation für Immobilienkäufe in Deutschland wurde durch Investitionen in Immobi- lienspezialfonds kompensiert. Die Immobilienquote der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht. Insgesamt wurden Erträge aus Kapitalanlagen in Höhe von 959,1 Mio. € (Vorjahr: 913,7 Mio. €) verzeichnet. Nach Abzug der Aufwendungen für Kapitalanlagen ergab sich für 2022 ein Nettoertrag von 879,5 Mio. € (Vorjahr: 858,1 Mio. €). Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen, d. h. die Ver- zinsung unter Berücksichtigung sämtlicher ordentlicher und außerordentlicher Erträge und Aufwendungen, be- trug 3,1 % (Vorjahr: 3,3 %). Die Ausschüttungen und realisierten Kursgewinne aus dem Versorgungswerk-Masterfonds betrugen insgesamt 721,6 Mio. €. Der Beitrag für die Nettorendite betrug so- mit 2,6 Prozentpunkte. Auf Basis des durchschnittlich ein- gesetzten Kapitals im Versorgungswerk-Masterfonds be- trägt die Ausschüttungsrendite nach Buchwerten 3,1 %. Die laufende Durchschnittsverzinsung der langfristi- gen Kapitalanlagen belief sich im Berichtsjahr auf 3,0 % (Vorjahr: 3,2 %). Sie wird errechnet in Anlehnung an die vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungs- wirtschaft e. V. empfohlene und auch von Lebensversi- cherungsunternehmen angewandte Methode. Zum Jahresende 2022 waren im Versorgungswerk-Mas- terfonds 23 Wertpapierspezialfonds und 17 Immobili- enspezialfonds enthalten, in denen auf Basis der Die Aufwendungen für Kapitalanlagen beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 79,5 Mio. € (Vorjahr: 55,6 Mio. €) (vgl. Erläuterungen zur GuV, Position I.7 auf Seite 88).

ZUSAMMENFASSENDE EINSCHÄTZUNG DES VORSTANDS Das bestimmende Thema für das Börsenjahr 2022 war der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die daraus folgende Energiekrise in Deutschland, steigen- de Inflationsraten sowie die Erhöhung der Leitzinsen durch die führenden Zentralbanken. Dies beeinflusste vor allem die Ergebnisse der Aktien- und Rentenfonds negativ. Auf Jahressicht konnte die erforderliche Ver- zinsung dennoch erreicht werden. Die Nettoverzinsung in der Pflichtversicherung lag über dem auf 2,75 % abgesenkten Rechnungszins. Die Ab- senkung war notwendig, denn der bis zum 31. Dezem- ber 2021 verwendete Rechnungszins von 3,25 % wur- de nicht erzielt und die künftige Erreichbarkeit dieses Zinssatzes ist nicht ausreichend sichergestellt. In der freiwilligen Versicherung wurde eine Verzinsung erzielt, die über dem Mischrechnungszins aller Tarife lag und knapp über dem auf 2,75 % abgesenkten Rechnungszins des Tarifs 2002. Insgesamt konnte die Zusatzversorgungskasse der bay- erischen Gemeinden im Berichtsjahr ein gutes Jahres- ergebnis vorweisen. In der Pflichtversicherung waren wachsende Bestände und damit verbunden ein steigen- des Umlage- und Beitragsvolumen zu verzeichnen. Die Rücklagen und Rückstellungen konnten weiter ausge- baut werden. Der Grad der Kapitaldeckung im Abrech- nungsverband I hat sich bezüglich des neuen Rechnungs- zinses weiter erhöht. Im AV II ist der Kapitalisierungsgrad im Vergleich zum Vorjahr bezüglich des neuen Rech- nungszinses sogar leicht gestiegen. Bei der PlusPunkt- Rente konnte im neu eingeführten Tarif 2019 eine hohe Anzahl an Neuabschlüssen verzeichnet werden. Insgesamt befindet sich die BVK Zusatzversorgung fi- nanziell in geordneten Verhältnissen. VERSICHERUNGSTECHNISCHES ERGEBNIS Das versicherungstechnische Ergebnis lag bei 116,0 Mio. € (Vorjahr: 53,0 Mio. €). Das nichtversiche- rungstechnische Ergebnis belief sich unter Berücksich- tigung von außerordentlichen Erträgen (50,6 Mio. €; VJ: 0 Mio. €) und Steuern (1,6 Mio. €; VJ: 1,4 Mio. €) auf 40,5 Mio. € (-5,0 Mio. €). Der Jahresrohüberschuss betrug 1.595,0 Mio. € (Vorjahr: 1.514,7 Mio. €). Hier- von wurden 156,5 Mio. € (Vorjahr: 48,0 Mio. €) in das Eigenkapital eingestellt und 1.438,5 Mio. € (Vorjahr: 1.466,7 Mio. €) den versicherungstechnischen Rückstel- lungen zugeführt. Somit ergab sich – wie im Vorjahr – weder ein Bilanzgewinn noch ein Bilanzverlust. Im Anhang zum Jahresabschluss sind die Veränderun- gen der wichtigsten Positionen der Bilanz und der Ge- winn- und Verlustrechnung näher erläutert. VERWALTUNGSKOSTEN Die auf die Beitragseinnahmen bezogenen Betriebs- kosten in Höhe von 21,6 Mio. € (Vorjahr: 20,9 Mio. €) ergeben für das Berichtsjahr einen Betriebskostensatz von 1,04 % (Vorjahr: 1,05 %). Der insbesondere auch das Kapitalanlageergebnis berücksichtigende Gesamtver- waltungskostensatz beträgt 1,97 % (Vorjahr: 1,81 %). Die Gesamtverwaltungskosten beliefen sich auf 59,8 Mio. € (Vorjahr: 52,8 Mio. €). LEISTUNGEN IM RAHMEN DES GESETZES- UND SATZUNGSVOLLZUGS Im Zusammenhang mit den Versorgungsleistungen erfüllen wir eine Reihe ergänzender Aufgaben. Im Ge- schäftsjahr 2022 waren dies insbesondere:

LAGEBERICHT ◼ punkte auf die neue Kasse übertragen lassen. Zudem sieht das Überleitungsstatut einen Ausgleich der finan- ziellen Lasten vor, indem der Barwert der Anwartschaft auf die neue Zusatzversorgungskasse übertragen wird. Mit den Mitgliedskassen der AKA wurden im Jahre 2021 insgesamt 4.863 (Vorjahr: 3.996) Abgaben mit einem Barwert von 32,2 Mio. € (Vorjahr: 28,3 Mio. €) und 5.470 (Vorjahr: 5.044) Annahmen mit einem Barwert von 35,8 Mio. € (Vorjahr: 36,7 Mio. €) durchgeführt. Mit der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) besteht ebenfalls ein Überleitungsabkommen. Dieses sieht die gegenseitige Anerkennung der Versi- cherungszeiten vor. Hier werden die Anwartschaften nicht übergeleitet, sondern verbleiben bei der Kasse, bei der sie entstanden sind. Im Jahr 2022 wurde mit der VBL in 4.014 (Vorjahr: 3.508) Fällen eine gegenseitige Anerkennung der Versicherungszeiten durchgeführt. Regresse und Kapitalisierungen Die Einnahmen aus Regressforderungen und Kapitalisie- rungen beliefen sich auf 1,7 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €). 58 | 59 Renteninformation Im September 2022 wurden an die Pflichtversicherten insgesamt rund 828.000 Renteninformationen (Versi- cherungsnachweise) per Post versandt. Rund 18.000 Nutzer des Versichertenportals erhielten ihre Renten- information digital als Datei über das Versichertenpor- tal. Mit der Renteninformation wurden die Versicherten über ihre zum 31. Dezember 2021 erreichten Anwart- schaften auf Betriebsrente informiert. Die Renteninfor- mation enthält eine Aufstellung der Beitrags- bzw. Um- lagemonate, die Summe der in den Jahren 2002 bis 2021 erreichten Anwartschaften auf Betriebsrente, ggf. die Startgutschrift für Versicherungszeiten vor 2002 sowie ausführliche Erläuterungen. Erstmals wurden für rund 590.000 Versicherte Hochrechnungen ihrer Betriebs- rente angegeben. Zeitgleich wurden an die freiwillig Versicherten rund 40.000 Versicherungsnachweise zur PlusPunktRente versandt. Versorgungsausgleich Zu unseren Aufgaben zählt es, in Scheidungsfällen den Familiengerichten Auskunft über die auf die jeweilige Ehezeit entfallenden Versorgungsanrechte zu erteilen. Im Jahr 2022 waren dies insgesamt 4.334 Fälle (Vorjahr: 5.179 Fälle). Weiterhin hatten wir in 3.850 (Vorjahr: 3.829) Fällen den Versorgungsausgleich betreffende Entscheidungen der Familiengerichte zu überprüfen. In 23 Fällen (Vorjahr: 17) war es notwendig, Beschwerde einzulegen. 17 (Vorjahr: 14) Beschwerden wurde bislang stattgegeben. Über 4 (Vorjahr: 3) Beschwerden wurde noch nicht entschieden. Bei 2 Beschwerden wurde der Fehler vom Gericht berichtigt (§42 des Gesetzes über das Verfahren in Familiensachen und der freiwilligen Gerichtsbarkeit). Überleitung Nach dem Überleitungsstatut mit den Mitgliedskas- sen der Arbeitsgemeinschaft kommunale und kirchli- che Altersversorgung (AKA) e. V. können Versicherte, die zu einem Arbeitgeber wechseln, der Mitglied einer anderen Zusatzversorgungskasse ist, ihre Versorgungs-

Risikobericht Die Bayerische Versorgungskammer ist das gemeinsame Geschäftsführungs- und Vertretungsorgan der Zusatz- versorgungskasse der bayerischen Gemeinden sowie elf weiterer Versorgungseinrichtungen. Sie führt die Ge- schäfte der Versorgungsanstalten im organisatorischen, sächlichen und personellen Verwaltungsverbund und hat im Rahmen dessen ein für alle Versorgungseinrichtungen einheitliches Risikomanagementsystem eingeführt. Ziel des Risikomanagements ist es, die rechtzeitige so- wie vollständige Erkennung der Unternehmensrisiken sicherzustellen und die Maßnahmen zum Umgang mit den Risiken zu benennen. Ergebnis ist eine systematische Zusammenfassung der Risiken und eine aggregierte und transparente Risikoberechnung. Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden hat im Rahmen ihres Versorgungsauftrags die dauerhafte Leistungserfüllung und damit die langfristige Finanzie- rung der bestehenden Verpflichtungen sicherzustellen. Hierzu ist es erforderlich, dass die mit der Geschäftstä- tigkeit verbundenen Risiken im Rahmen eines ganzheitli- chen Risikomanagementansatzes rechtzeitig identifiziert, analysiert, bewertet, gesteuert sowie laufend überwacht und kommuniziert werden. Ausgangspunkt für eine Risi- kostrategie sind neben dem Gesetz über das öffentliche Versorgungswesen und den jeweiligen Satzungen dabei die übergeordneten Ziele, die in der „Gemeinsamen all- gemeinen Geschäftsstrategie“ der Versorgungseinrich- tungen der Bayerischen Versorgungskammer und der spezifizierten Geschäftsstrategie für die Zusatzversor- gungskasse der bayerischen Gemeinden festgelegt wer- den und folgenden Perspektiven zugeordnet sind: Versicherungstechnische Perspektive Kundenperspektive Versorgungsauftrag Kapitalanlagenperspektive Potenzial- und Prozess- perspektive Aus diesen beiden Strategien wurde die Risikostrategie der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden ab- geleitet, die den Umgang mit den Risiken vorgibt und die Grundsätze der Risikosteuerung beschreibt. Das Risikomanagement ist als wichtiger Bestandteil der Unternehmenssteuerung etabliert. Hierzu hat die Bayeri- sche Versorgungskammer eigene interne Risikomanage- ment-Leitlinien aufgestellt, nach welchen sie ihr Handeln ausrichtet. Dabei ist es Aufgabe des Zentralen Risikocon- trollings, die Eignung des Risikomanagements regelmäßig zu beurteilen mit dem Ziel, den gesamten Risikomanage- mentprozess zu verbessern. Die praktische Umsetzung des Risikomanagements läuft nach folgendem Prozess ab: Risikoidentifikation Risikoanalyse und -bewertung Risikosteuerung Risikoüberwachung Risikobericht- erstattung

LAGEBERICHT ◼ Risikoidentifikation Neben dem operativen Geschäft beobachtet die Bayeri- sche Versorgungskammer auch aktuelle Entwicklungen, etwa im Bereich des Kapitalmarktes, der Gesetzgebung oder der Informationstechnologie, um auf Veränderun- gen rechtzeitig und angemessen reagieren zu können. Diese Aufgabe erfüllen Spezialisten des Ressorts Kapi- talanlagen, der Bereiche Mathematik, Informationsverar- beitung und Service sowie der Geschäftsbereiche. Somit ist die Risikoverantwortung von der Risikoidentifikation bis hin zur Risikosteuerung dezentralisiert und auf die operativen Einheiten verteilt, was eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Risiken erlaubt. Die identifi- zierten Risiken werden systematisch erfasst und Risiko- kategorien zugeordnet. Risikoanalyse und -bewertung Die identifizierten Risiken werden grundsätzlich im Rah- men von Risikoinventuren regelmäßig analysiert und hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihres Verlustpotenzials bewertet. Hierbei fließen u. a. die Er- kenntnisse aus den Asset-Liability-Untersuchungen so- wie die versicherungsmathematischen Berechnungen und Simulationen verschiedener Szenarien ein. Mit regelmäßigen Ertrags- und Risikoanalysen werden die Asset-Liability-Management-Risiken (ALM-Risiken) dahingehend überprüft, ob mit dem gewählten Kapital- anlageportfolio die gesetzten Ziele sowie die aktuariel- len Mindestanforderungen erfüllt werden können. Für die Ertrags- und Risikoanalysen im Kapitalanlagebereich werden regelmäßig stochastische Szenarien über einen Projektionszeitraum von fünf Jahren verwendet. Mithilfe dieser stochastischen Simulationen werden aktiv- und passivseitige Projektionen vorgenommen, ausgewertet und in Risikoampeln dargestellt. Zur Überprüfung der langfristigen Finanzierbarkeit der eingegangenen Ver- pflichtungen wird zusätzlich eine Risikoampel mit einem 30-jährigen Betrachtungszeitraum verwendet. Risikosteuerung Im Rahmen der Risikosteuerung wird zunächst der Um- gang mit den Risiken festgelegt (Reduzieren, Eliminieren, Überwälzen – z. B. auf Versicherungen – oder Akzeptie- ren). Im zweiten Schritt werden geeignete Maßnahmen ermittelt und beschrieben sowie deren Umsetzungsgrad im Risikomanagementsystem dokumentiert. Für die Risikosteuerung der ALM-Risiken werden die Er- trags- und Risikoanalysen als Entscheidungsgrundlage für die Festlegung der Anlageallokation herangezogen. Ferner wird regelmäßig überprüft, ob im Hinblick auf Marktveränderungen Anpassungen der Annahmen für die Kapitalanlageplanung notwendig sind. Risikoüberwachung und -messung Die laufende Überwachung der Risiken ist ein fester Bestandteil der Managementaufgaben. Hierbei sorgen die Risikoverantwortlichen dafür, dass die festgesetzten Steuerungsmaßnahmen und die beschlossene Kapitalal- lokation umgesetzt werden. Risikoberichterstattung Durch eine strukturierte Risikoberichterstattung an Vor- stand und Aufsicht wird ein umfassender Überblick über die gesamte Risikosituation der Versorgungseinrichtung ermöglicht. Über Visualisierungen mittels Risikoampel und Risikomatrix können die wesentlichen Risiken früh- zeitig erkannt und geeignete Maßnahmen eingeleitet werden. 60 | 61

RISIKOSITUATION DER ZUSATZVERSORGUNGSKASSE DER BAYERISCHEN GEMEINDEN Nachfolgend werden die wesentlichen Risiken beschrieben: Versicherungstechnische Risiken Die satzungsrechtlichen bzw. gesetzlichen Leistungs- verpflichtungen binden die Versorgungseinrichtungen langfristig. Die Rahmenbedingungen können sich aber immer wieder ändern und von den Annahmen des ver- sicherungsmathematischen Geschäftsplans abweichen. Die sich daraus ergebenden Risiken frühzeitig zu erken- nen und ggf. entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, ist ein wichtiger Teil des Risikomanagements. Sollten die tatsächlichen Entwicklungen insbesondere der Kapital- anlagenrendite, der Lebenserwartung und des Bestands von den Rechnungsgrundlagen erheblich abweichen, sind mittelfristig Korrekturen des Verhältnisses von Beiträgen und Leistungen erforderlich. Rechnungszinsrisiken werden in den kapitalgedeckten Abrechnungsverbänden (AV II mit Schwankungskorridor und AV III im Anwartschaftsdeckungsverfahren) darin gesehen, dass die tatsächlich erzielte Kapitalverzinsung den Rechnungszins für die Ermittlung der Deckungs- rückstellung nicht erreichen kann oder zumindest kein ausreichender Abstand zwischen Kapitalverzinsung und Rechnungszins besteht. Die Rechnungszinsrisiken sind demnach direkt mit den Kapitalanlagerisiken verbunden. Es muss unterschieden werden, ob der Rechnungszins le- diglich temporär aufgrund einer Schwankung nicht er- reicht bzw. ausreichend überschritten wird, oder ob der Rechnungszins aufgrund einer Änderung im Zinsumfeld dauerhaft nicht mehr erreicht werden kann. Bei einer dauerhaften Unterschreitung müssen in Abhängigkeit vom betroffenen Abrechnungsverband bzw. von der be- troffenen Tarifgruppe Maßnahmen ergriffen werden. Im Abrechnungsverband II wurde mit einer Öffnung des Finanzierungssystems, die ein Schwanken des Kapitali- sierungsgrades zwischen 70 % und 100 % erlaubt, auf die Niedrigzinsphase nach der Finanzkrise reagiert. Umlage- oder mischfinanzierte Abrechnungsverbände wie der AV I definieren eine Sollverzinsung, die von der Kapitalan- lage erreicht werden muss, um die Umlagesätze konstant zu halten sowie ggf. planmäßig Vermögen aufzubauen. Um den anhaltend hohen Unsicherheiten des wirtschaftli- chen Umfelds Rechnung zu tragen, wurden in den Abrech- nungsverbänden I und II der Rechnungszins von 3,25 % auf 2,75 % gesenkt. Im Abrechnungsverband III ist in den nächsten Jahren eine Verbesserung der versicherungstechnischen Risiko- situation wahrscheinlich. Der für Neuzugänge offene Ta- rif 2019 senkt aufgrund seiner Kalkulation langfristig die Zinsanforderungen im AV III. Der Rechnungszins im Tarif 2002 wurde bereits zum 31. Dezember 2021 auf 2,75 % gesenkt. Durch den im Oktober 2022 vom Verwaltungsrat beschlossenen befristeten zusätzlichen Beitrag kann eine dauerhafte Stabilisierung der freiwilligen Versicherung im Tarif 2002 erwartet werden. Zur Überprüfung des Risikos aus kurzfristigen Abwei- chungen zwischen Kapitalanlagenverzinsung und Anfor- derungen der Abrechnungsverbände werden im Bereich Kapitalanlagen Kennzahlen für einen Zeitraum von ma- ximal 5 Jahren berechnet, im Bereich Mathematik län- gerfristige Kennzahlen mit Betrachtungszeiträumen von 10 bis 30 Jahren. Die Kennzahlen, die eine Vielzahl von Ertrags- und Risikoparametern umfassen, werden mit ei- nem Ampelsystem überwacht. Darüber hinaus werden die langfristigen Risiken durch gemeinsame Asset-Liabi- lity-Untersuchungen des Ressorts Kapitalanlagen und des Bereichs Mathematik analysiert. Daneben wird für kapitalgedeckte Abrechnungsverbände als zusätzliche Orientierung im Bereich Mathematik ein vereinfachtes

LAGEBERICHT ◼ Verfahren zur Bestimmung der Angemessenheit des Rechnungszinses verwendet. Sollten die Untersuchungen ergeben, dass der Rechnungszins auch für andere Abrech- nungsverbände oder Tarife des AV III geändert werden müsste, wären entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Auf der Asset-Seite wird durch Diversifikation in andere Anlageformen und Investitionen in Substanzwerte eine größere Unabhängigkeit von Zinsniveau und Inflation angestrebt. Biometrische Risiken sind in der Zusatzversorgungskas- se der bayerischen Gemeinden die Risiken der Langle- bigkeit, der Erwerbsminderung und des Todesfalls (mit Hinterbliebenenrisiko). Das Risiko ergibt sich für die Zu- satzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden nicht durch den Leistungsfall an sich, sondern durch negative Abweichungen von den im Tarif und im technischen Ge- schäftsplan angesetzten Erwartungen. Solche Abwei- chungen durch zufällige Schwankungen treten jedes Jahr auf. Falls die in den Rechnungsgrundlagen unterstellten Wahrscheinlichkeiten durch Irrtum oder eine Änderung der tatsächlichen Wahrscheinlichkeit im Nachhinein zu positiv waren, wäre auf Sicht von Jahrzehnten mit ne- gativen Abweichungen zu rechnen. In diesem Fall wäre eine Änderung der unterstellten Rechnungsgrundlagen erforderlich. Die tatsächlich eingetretenen biometrischen Bestandsänderungen werden im Abstand von 5 bis 10 Jahren überprüft. Bei Notwendigkeit werden die biome- trischen Rechengrundlagen angepasst. Eine weitere wesentliche Rechengrundlage stellt der künftige Neuzugang bezüglich der Personenzahl und des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts in den Finanzie- rungssystemen mit offener Komponente im AV I und AV II dar. Hier müssen langfristig demografische Entwicklun- gen sowie der Einfluss der Digitalisierung beobachtet werden. Bei relevanten Abweichungen gegenüber den bisherigen Annahmen müssen diese angepasst werden. Kapitalanlagerisiken Für die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemein- den gehört die Umsetzung einer risikokontrollierten und verantwortungsbewussten Kapitalanlagestrategie, die über einen mittelfristigen Zeitraum die aktuariellen Anforderungen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ab- deckt, zu den wichtigsten Unternehmenszielen. Dem- entsprechend sorgfältig plant die Zusatzversorgungs- kasse der bayerischen Gemeinden die Investitionen in die diversen Anlageklassen. Die Risiken von Marktwert- schwankungen einzelner Kapitalanlagen, ausgelöst durch negative Entwicklungen auf den Kapitalmärkten (Marktrisiko) oder eine Verschlechterung der Bonität bei einzelnen Emittenten (Bonitätsrisiko), liegen vor allem in einem dauerhaften Wertverlust einer Anlage. Etwa- ige Zinsrisiken und deren mögliche Auswirkungen auf den Kapitalertrag versucht die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden frühzeitig auf der Basis von kurz- und mittelfristigen Simulationsrechnungen mit aktuellen Zinsannahmen abzuschätzen. Eigene Kapital- anlageexpertinnen und -experten steuern diese Risiken durch eine Reihe von Maßnahmen. Vor allem durch eine entsprechende Mischung und Streuung der Investments sowohl über Anlageklassen als auch über Emittenten vermeidet die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden Konzentrationsrisiken und somit eine zu gro- ße Abhängigkeit von einzelnen Anlageklassen oder Emit- tenten. So wird zum Beispiel das Emittentenrating der im Direktbestand gehaltenen verzinslichen Titel laufend überwacht und regelmäßig berichtet. Weiterhin wird ein Limitsystem für Emittenten eingesetzt. Emittenten der von der Zusatzversorgungskasse der bay- erischen Gemeinden direkt gehaltenen Schuldscheine und Namenspapiere sind zum überwiegenden Teil Bund, Länder, öffentlich-rechtliche sowie privatrechtliche Kre- ditinstitute innerhalb der EU, wobei der Anteil deutscher Emittenten dominiert. Für den Großteil der verzinslichen 62 | 63

Wertpapiere wird aktuell kein erhöhtes Ausfallrisiko gese- hen, da auch hier der Anteil der Emittenten mit guter und sehr guter Bonität überwiegt. In der Direktanlage wurden keine Staatsanleihen der europäischen Peripheriestaaten gekauft bzw. im Bestand gehalten. Die Bonität nach Ra- tingklassen (Eigenratings werden bei der entsprechenden Ratingklasse berücksichtigt) stellt sich wie folgt im Ren- tendirektbestand dar: Ratingklassen zum 31.12.2022 AAA AA A BBB BB B Ohne Rating Rundungsdifferenzen können enthalten sein. Die Papiere ohne Rating betreffen Realkredite für sieben Gewerbeobjekte, die zusammen mit den anderen Versor- gungseinrichtungen der Bayerischen Versorgungkammer begeben wurden, sowie in geringem Umfang Ausleihun- gen an Mitglieder der Zusatzversorgungskasse der baye- rischen Gemeinden. Weitere Maßnahmen betreffen die Optimierung der As- setklassen (= Anlageklassen), die genaue und ständige Analyse der Kapitalmärkte sowie Simulationsrechnungen zu möglichen Entwicklungen der Anlageklassen und de- ren Auswirkungen auf stille Reserven bzw. außerordent- liche Abschreibungen. Hierbei führen Expertinnen und Experten der Bayerischen Versorgungskammer Szena- rioberechnungen sowohl für kurz- als auch für langfristi- ge Zeiträume durch. Die Weiterentwicklung des Systems zur Analyse von Ertrags- und Risikokennzahlen bietet der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemein- den die Möglichkeit, auf einer gemeinsamen Plattform vielfältige Untersuchungen sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite durchzuführen. Hierbei werden auch Shortfall-Risiken bei den über den Masterfonds gehaltenen Anlagen betrachtet und über einen Conditi- onal-Value-at-Risk-Ansatz gesteuert. Durch den Versor- in Mio. € 2.849,9 824,7 528,6 372,3 – – 398,3 in % 57,3 16,6 10,6 7,5 – – 8,0 gungswerk-Masterfonds, in dem sämtliche Fondsanlagen enthalten sind, wird die Volatilität einzelner Anlageklassen wie z. B. Aktien gedämpft. Bei den Immobilienanlagen bestehen Risiken insbesondere in der Vermietung und bei einer Veräußerung. Diesen Risi- ken begegnet die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden sowohl mit einer ausgeglichenen Mieterstruk- tur als auch mit einem ausgewogenen Mix der Nutzungs- arten. Zusätzlich wird auch eine regionale Diversifikation bei den Standorten der Liegenschaften beachtet. Ein besonderes Merkmal der alternativen Anlagen ist die Illiquidität. Hier gilt es, die getätigten Investitionen lau- fend zu analysieren und zu monitoren. Zusätzlich achtet die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden darauf, dass der Anteil der illiquiden Anlageklassen be- grenzt bleibt, um speziell im Versorgungswerk-Master- fonds handlungsfähig zu bleiben. Währungsrisiken Bei einem großen Teil der Investitionen, die außerhalb des Euroraums getätigt wurden, ist die Währung gesichert. Ausnahmen bilden die volatilen Anlageklassen Aktien,

LAGEBERICHT ◼ Reits und Private Equity sowie Investitionen in Emerging Markets, bei denen die Währungssicherung nicht oder nur zu hohen Kosten möglich ist. Der Anteil von ungesicherten Währungspositionen wird regelmäßig auf die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Grenzen hin überprüft. Weg unserer Kasse in eine Finanzierung mit hoher Ka- pitaldeckung als absolut richtig erkannt haben. Bei einem Rechnungszins von 2,75 % ergibt sich ein Kapitalisierungs- grad von 55,1 %. Damit ist ein großer Teil der vorhandenen Rentenanwartschaften mit Kapital abgedeckt. Liquiditätsrisiken Dem Risiko, Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen zu können, begegnen wir, indem wir den Rückfluss der Aus- leihungen steuern und die Liquidität sicherstellen. Durch aktives Liquiditätsmanagement wird sowohl die kurz- als auch die langfristige Zahlungsfähigkeit der Zusatzversor- gungskasse der bayerischen Gemeinden sichergestellt. Bei kurzfristigem Kapitalbedarf könnte zudem auf den eigenen Cashpool der Bayerischen Versorgungskammer zurückgegriffen werden. Risiken aus dem Ausfall von Forderungen Wesentliche Risiken aus dem Ausfall von Forderungen bestehen nicht, denn diese betreffen großteils Beitrags- forderungen, die i. d. R. aus der Stichtagsbetrachtung zum Jahreswechsel resultieren und im Januar des nach- folgenden Geschäftsjahres beglichen werden. Weitere Forderungen bestehen bei den Miet- und Nebenkosten aus Haus- und Grundbesitz und werden eng überwacht. Für die wirtschaftlichen Verhältnisse der Zusatzversor- gungskasse der bayerischen Gemeinden sind diese von untergeordneter Bedeutung. Nach dem Risikomanagementsystem ProKoRisk beste- hen für die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden im Bereich der Kapitalanlagen zum Stichtag 31. Dezember 2022 keine sehr hohen oder hohen Risiken. Erhöhung der Kapitaldeckung (AV I) Unsere Mitglieder- und Versichertenzahlen geben wei- terhin Anlass, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Dies beruht sicherlich auch darauf, dass die Mitglieder den Operationelle Risiken Unter operationellem Risiko wird das Risiko von Verlus- ten aufgrund von unzulänglichen oder fehlgeschlagenen internen Prozessen oder aus mitarbeiter- und systembe- dingten oder aber externen Vorfällen verstanden. Das operationelle Risiko umfasst auch Rechtsrisiken, jedoch nicht strategische Risiken und Reputationsrisiken. Wesentlicher Erfolgsfaktor sind kompetente und enga- gierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese zu gewin- nen und zu binden, ist eine kontinuierliche Herausforde- rung, vor allem vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des intensiven Wettbewerbs am Arbeits- markt. Insofern besteht das Risiko, dass Leistungsträge- rinnen und Leistungsträger das Unternehmen verlassen und mit ihnen Fachwissen verloren geht. Kurzfristige negative Auswirkungen der Fluktuation werden durch entsprechende Stellvertreterregelungen, angemessene Prozessdokumentationen und eine konsequente Nach- folgeplanung minimiert. Um dem Verlust von Fach- und Führungskräften entgegenzusteuern, bietet die Bayeri- sche Versorgungskammer sichere Arbeitsplätze mit in- teressanten Entwicklungsmöglichkeiten, eine Vergütung auf der Grundlage der für den öffentlichen Dienst gülti- gen Tarifverträge und eine betriebliche Altersversorgung. Zudem bietet die Bayerische Versorgungskammer den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Arbeitsumfeld, das flexible Arbeitszeiten, individuelle Teilzeitmodelle und weitere Unterstützung zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht. Hierzu gehören u. a. ein umfassendes Fortbildungsangebot, ein betriebliches Ge- 64 | 65

sundheitsmanagement sowie verschiedene Sozialleistun- gen. Das Prinzip der Vielfalt und Gleichbehandlung aller Beschäftigten unterstützt uns dabei, die besten Fach- und Führungskräfte für die Bayerische Versorgungskammer zu gewinnen und langfristig an die Bayerische Versorgungs- kammer zu binden. Von zentraler Bedeutung ist auch eine sichere und zu- kunftsfähige Informationstechnologie. Den Risiken eines Systemausfalls sowie eines Ausfalls technischer Einrich- tungen begegnet die Bayerische Versorgungskammer u. a. durch regelmäßige Datensicherung und den Betrieb eines Backup-Rechenzentrums, das die schnelle Wieder- herstellung von Daten und Anwendungen ermöglicht. Diese sind durch Zugriffsberechtigungen umfassend geschützt. Nicht zuletzt sichern Firewall-Systeme und Security-Gateways die IT-Infrastruktur gegen externe Angriffe. Im Übrigen orientiert sich die Bayerische Ver- sorgungskammer in Fragen der Informationssicherheit an den Empfehlungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik. Es besteht das hohe Risiko, dass die externe Betreuung der Aktivseite im ALM-Tool ab 2023 nicht mehr vollum- fänglich gewährleistet werden kann. Es handelt sich hierbei um ein hochkomplexes Simulationstool, das maßgeblich (aktivseitig) von externer Seite programmiert wurde. Größere Änderungen am Programmcode wurden bislang vom Dienstleister vorgenommen. Der Wegfall der unmittelbaren Unterstützung hätte ggf. zur Folge, dass aktivseitige Anpassungen oder Fehlerbehebungen im Code eventuell nicht zeitnah oder unter Umständen gar nicht vorgenommen werden könnten. Damit einherge- hend könnten sich Verzögerungen bei der Erstellung der Risikoampel ergeben. Aktuell werden Maßnahmen zur Si- cherstellung des internen ALM-Tool-Ansatzes erarbeitet. Einheitliche Standards für Überwachungs- und Kontroll- prozesse, etwa das Vier-Augen-Prinzip oder Funktions- trennung, gewährleisten auch für die organisatorischen Abläufe ein hohes Sicherheitsniveau. Dem Risiko, dass die für die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden geltenden Rechts- und Verwal- tungsvorschriften nicht eingehalten werden, begegnet die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden, indem diese Rechtsvorschriften und die Änderungen des Rechtsumfeldes zum einen durch die zentrale Rechts- abteilung hinsichtlich der anstaltsübergreifenden und nichtversorgungsspezifischen Rechtsfragen und zum anderen durch die für das Versorgungsrecht zuständige Fachabteilung geprüft und bewertet werden. Das Com- pliance Management wirkt zudem durch organisatorische Vorkehrungen im Unternehmen auf die Einhaltung der rechtlichen, aufsichtsbehördlichen und innerbetriebli- chen Bestimmungen hin. Diese Vorkehrungen beinhalten präventive Maßnahmen, wie z. B. Aufklärung, Informati- on und Schulung von Beschäftigten, sowie Kontrollmaß- nahmen zur Aufdeckung von Regelverletzungen. Ziel ist die Schaffung einer nachhaltigen Compliance-Kultur. Die aufgrund der Corona-Pandemie ins Leben gerufene Task Force Corona hat auch in 2022 ihre Arbeit erfolgreich fortgesetzt, die Lage kontinuierlich beurteilt, bewertet und das Hygienekonzept entsprechend angepasst. Durch das Vorhandensein eines Notfallkonzepts können auch für die Zukunft die kritischen Schlüsselprozesse identifiziert und mögliche Gegenmaßnahmen schnell ergriffen werden. Externe politische Risiken Die grundlegenden Änderungen im Bereich der Altersver- sorgungspolitik haben ebenfalls Einfluss auf die Zusatz- versorgungskasse der bayerischen Gemeinden. Daher beobachtet sie Entwicklungen der Gesetzgebung und Rechtsprechung kontinuierlich und systematisch, um frühzeitig auf Änderungen reagieren zu können. Zudem

LAGEBERICHT ◼ Im AV II wurde durch die Einfühurung des Finanzierungs- korridors im Jahr 2016 der Einfluss der Volatilitäten des Kapitalmarktes bereits gesenkt. Im AV III sind die Verpflichtungen in den Tarifen 2009, 2011 und 2019 mit den Rechnungszinssätzen von 2,25 % bzw. 0,9 % (Tarif 2019) als dauerhaft erfüllbar einzuschät- zen. Die Einführung des Tarifs 2019 hat eine stabilisieren- de Wirkung auf den ganzen Abrechnungsverband. Aufgrund der hohen Volatilitäten am Kapitalmarkt wurde der Rechnungszinssatz im Tarif 2002 zum 31. Dezember 2021 auf 2,75 % abgesenkt und die Biometrie vollständig umgestellt. Diese Maßnahme führte nach Auflösung der Sicherheitsrücklage aller Tarife zu einem Fehlbetrag von 69.621.405,69 €. Die Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr (65.756.423,95 €) ergab sich durch die Zinseffekte und Verluste aus Verrentung neuer Beiträge im Tarif 2002. Der Ausgleich dieses Fehlbetrags sowie die Bildung einer Rück- stellung für Verluste aus Verrentung künftiger Beiträge im Tarif 2002 und die vollständige Auffüllung der Sicherheits- rücklage im AV III soll durch einen zusätzlichen Beitrag der Mitglieder gemäß § 59 Abs. 2 Punkt 1 der Satzung der Zu- satzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden finan- ziert werden. Ein entsprechender Beschluss wurde vom Verwaltungsrat in der Sitzung im Oktober 2022 gefasst. 66 | 67 setzt sich die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden über die Mitgliedschaft in der Arbeitsge- meinschaft kommunale und kirchliche Altersversorgung (AKA) e. V. im politischen Meinungsbildungsprozess aktiv für die Interessen ihrer Mitglieder und Versicherten ein. ZUSAMMENFASSENDE EINSCHÄTZUNG DER RISIKOLAGE Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die damit verbundenen Auswirkungen in Form von hohen Inflationsraten sowie steigenden Zentralbankzinsen führten zu erhöhten Unsicherheiten an den internatio- nalen Kapitalmärkten. In diesem Umfeld machte sich die Diversifikation im Portfolio der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden positiv bemerkbar. Gleichzei- tig ergeben sich durch das steigende Zinsniveau wieder Chancen, langfristige Investitionen in Form von festver- zinslichen Wertpapieren zu tätigen und Renditen über der aktuariellen Mindestzinsanforderung zu erzielen. Neben dem erwarteten Anstieg der Versorgungsempfänger wird die Risikolage der Zusatzversorgungskasse der bayeri- schen Gemeinden im Wesentlichen durch die volatile Kapi- talmarktsituation dominiert, was besonders für die frei- willige Versicherung im AV III von Bedeutung ist. Die in den vergangenen Jahren getroffenen Maßnahmen haben so- wohl auf der versicherungsmathematischen Seite als auch bei der Kapitalanlage Wirkung gezeigt; dennoch bleibt die Situation angespannt. Als hohes Risiko wird die dauerhafte Unterschreitung des Rechnungszinses durch die Nettover- zinsung angesehen und als mittleres Risiko die temporäre Un- terschreitung des Rechnungszinses durch die Nettoverzin- sung. Deshalb wurde auch im Jahr 2022 verstärkt in den Versorgungswerk-Masterfonds investiert. Die Reserven im Versorgungswerk-Masterfonds sind in 2022 auf einem hohen Niveau, jedoch deutlich unter dem Niveau des Ge- schäftsjahres 2021.

Chancen- und Prognosebericht BESTANDSENTWICKLUNG Für das kommende Jahr wird erwartet, dass die Anzahl der Mitglieder stabil bleiben oder leicht ansteigen wird. Auch die Zahl der Versicherten wird weiter ansteigen, da die Kommunen und sonstigen Einrichtungen einen Zuwachs an Aufgaben erwarten. Die Anzahl der Versor- gungsempfängerinnen und -empfänger wird gemäß dem Trend der Vorjahre weiter deutlich ansteigen. Umlagen und Beiträge In der Pflichtversicherung haben sich die Finanzierungs- sätze zwischen 2013 und 2022 nicht verändert. Nun wur- den für den Abschnitt 2023 bis 2027 im Abrechnungs- verband I die Finanzierungssätze wie folgt festgesetzt: ◼ Der Umlagesatz wird wie bisher auf 3,75 % festgesetzt. ◼ Der Zusatzbeitrag wird für das Jahr 2023 auf 4,0 %, für die Jahre 2024 und 2025 auf 3,76 % und für die Jahre 2026 bis 2027 wieder auf 4,0 % festgesetzt. Im Abrechnungsverband II wird der Pflichtbeitragssatz für das Jahr 2023 auf 4,8 % sowie für die Jahre 2024 und 2025 auf 4,56 % und für die Jahre 2026 bis 2027 auf 4,8 % festgesetzt. Für das Geschäftsjahr 2023 wird ein moderater Anstieg der Umlagen und Beiträge erwartet. Versorgungsleistungen Aufgrund der steigenden Anzahl der Versorgungsemp- fängerinnen und -empfänger werden auch die Versor- gungsleistungen in 2023 deutlich ansteigen. Insgesamt ist die BVK Zusatzversorgung auf einem sehr guten Weg zu ihrem langfristigen Ziel, die Finanzierung der Zusatzversorgung für die Versicherten auf Dauer si- cher und für die Arbeitgeber finanzierbar zu gestalten. Mit der Mischfinanzierung im AV I aus Umlagen, kapital- deckenden Beiträgen und den Kapitalerträgen ist die BVK Zusatzversorgung weder den Entwicklungen der Kapitalmärkte noch den demografischen Entwicklun- gen entscheidend ausgeliefert. Eine ähnliche Wirkung hat der Finanzierungskorridor im AV II. Um die Risiken aus der Kapitalanlage weiter zu vermindern, wurde zum 31. Dezember 2022 der Rechnungszins in beiden Abrech- nungsverbänden auf 2,75 % gesenkt. Für die freiwillige Versicherung im AV III ist eine Finanzierung im Anwart- schaftsdeckungsverfahren rechtlich vorgeschrieben. Die hohe Volatilität der Kapitalanlagen stellt daher für sie – im Vergleich zu den anderen Abrechnungsverbänden – eine weitaus größere Herausforderung dar. Durch die Einführung des Tarifs 2019 wurde ein Beitrag zur Stabili- sierung geleistet. Im Tarif 2002 wurde zum 31. Dezember 2021 eine Rech- nungszinsabsenkung auf 2,75 % vorgenommen. Der durch die daraus folgende Erhöhung der Rückstellungen entstandene Finanzierungsbedarf konnte nicht vollstän- dig gedeckt werden. Die versicherungstechnische Bilanz im AV III weist weiterhin einen Fehlbetrag auf. Die gesam- te Handelsbilanz der Zusatzversorgungskasse der bayeri- schen Gemeinden ist jedoch ausgeglichen. Durch den im Oktober 2022 vom Verwaltungsrat be- schlossenen befristeten zusätzlichen Beitrag kann eine dauerhafte Stabilisierung der freiwilligen Versicherung im Tarif 2002 erwartet werden. Verwaltungskosten Um den Anforderungen der Mitglieder und Versicherten nach einer Ausweitung des digitalen Serviceangebots nachzukommen, wird auch im kommenden Jahr vor allem in die Digitalisierung und IT, insbesondere in den weiteren Ausbau des Versichertenportals und die Neuausrichtung der IT in der Bayerischen Versorgungskammer, investiert werden. Zudem wird das Anwachsen des Kapitalanlage- bestands zu einem steigenden Personalbedarf im Immo- bilien- und Wertpapierbereich führen. Im Ergebnis wird der Verwaltungsaufwand weiter ansteigen. Rückstellungen Die versicherungstechnischen Rückstellungen werden aufgrund des zu erwartenden steigenden Umlage- und Beitragsaufkommens auch in den kommenden Jahren weiter ansteigen.

LAGEBERICHT ◼ KAPITALANLAGEN Zum Start des neuen Jahres bestehen die Probleme des vergangenen Jahres fort. Insbesondere die Entwicklung der Inflationsraten, die Zinsentscheidungen der Noten- banken, die Energieversorgung sowie der Krieg in der Uk- raine dürften die Richtung an den Finanzmärkten weiter- hin stark beeinflussen. Zwar ist hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung im Euroraum und Deutschland ein zunehmender Optimis- mus spürbar, grundsätzlich ist eine Rezession im Euro- raum aber noch nicht vom Tisch. Die Bundesregierung geht in ihrem Jahreswirtschaftsbericht von einem leicht steigenden Bruttoinlandsprodukt für das Jahr 2023 aus. Auch 2023 wird mit Sicherheit kein leichtes Jahr für die Finanzmärkte, allerdings deuten die jüngsten Tendenzen auf eine Aufhellung der ursprünglichen Prognosen hin. Die breit diversifizierten Portfolios der Versorgungsein- richtungen der Bayerischen Versorgungskammer bieten auch in diesem Umfeld ausreichend Investitionsmöglich- keiten. Hinzu kommt, dass die Investments in Anleihen mit Investment Grade durch die bereits 2022 gestiegenen Zinsen deutlich attraktiver geworden sind und somit im aktuellen Geschäftsjahr entsprechend mit einem höhe- ren Anteil berücksichtigt werden können. Das Kapitalanlagevolumen der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden wird in 2023 erneut leicht ansteigen. Durch die stark gestiegenen Zinsen besteht aktuell wieder die Möglichkeit, Anleihen für den Direkt- bestand zu erwerben. Die neue strategische Planung sieht vor, dass der Anteil von Anleihen im Direktbestand wieder einen größeren Anteil als zuletzt ausmachen soll. Darüber hinaus werden bestehende Kapitalzusagen für Beteiligungs- und Immobilieninvestments bedient. bayerischen Gemeinden eine positive Entwicklung er- wartet. Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden geht davon aus, dass bei einer durchschnittlichen Ent- wicklung des Masterfonds insgesamt eine Verzinsung erreicht werden kann, die leicht unter dem Niveau des Berichtsjahres liegt. ZUSAMMENFASSUNG Der Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie sind Er- eignisse, die zeigen, wie schnell vermeintliche Gewisshei- ten erschüttert werden können. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen sieht die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden den kommenden Jahren mit Zuversicht entgegen. Die steigenden Mitgliederzahlen der letzten Jahre zeigen zum Beispiel, dass die Betriebs- rente der BVK Zusatzversorgung für viele Arbeitgeber im kommunalen öffentlichen und kirchlich-caritativen Dienst weiterhin ein Altersvorsorgemodell mit nachhaltigem Zu- kunftspotential ist. Auf Basis der bisherigen Geschäftsentwicklung erwartet die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden für das Geschäftsjahr 2023 eine Verzinsung der Kapital- anlagen, die leicht unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2022 liegen dürfte. Diese Einschätzung kann allerdings durch jetzt noch nicht absehbare Entwicklungen an den Kapitalmärkten in beide Richtungen beeinflusst werden. Bei der freiwilligen Versicherung PlusPunktRente kann auf gute Abschlusszahlen verwiesen werden. Die Rechnungs- zinsabsenkung im Tarif 2002 und in den Abrechnungs- verbänden I und II der Pflichtversicherung trägt zu einer Reduktion der Anforderungen an die Kapitalanlage bei. Für das Geschäftsjahr 2023 wird für den Versorgungs- werk-Masterfonds der Zusatzversorgungskasse der Insgesamt kann auch im Jahr 2023 mit einer stabilen Geschäftsentwicklung gerechnet werden. 68 | 69

Bilanz ZUM 31. DEZEMBER 2022 (MIT VERGLEICHSZAHLEN DES VORJAHRES) Euro Euro Euro Euro 31. Dezember 2022 2021 Euro 3.147.769,39 2.901.547,17 836.478.800,25 855.504.917,88 104.486.246,85 85.024.732,38 AKTIVA A. Immaterielle Vermögensgegenstände: I. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähn- liche Rechte und Werte sowie Lizen- zen an solchen Rechten und Werten B. Kapitalanlagen: I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen: 1. Beteiligungen III. Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 2. Inhaberschuldverschreibungen u. a. festverzinsliche Wertpapiere 3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 4. Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 653.242.734,43 5. Einlagen bei Kreditinstituten C. Forderungen: I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungs- geschäft an: Versicherungsnehmer II. Sonstige Forderungen D. Sonstige Vermögensgegenstände: I. Sachanlagen und Vorräte II. Laufende Guthaben bei Kredit- instituten, Schecks und Kassen- bestand III. Andere Vermögensgegenstände E. Rechnungsabgrenzungsposten I. Abgegrenzte Zinsen und Mieten II. Sonstige Rechnungsabgrenzungs- posten 22.931.508.474,31 109.174.509,52 398.313.254,20 3.813.041.464,03 4.466.284.198,46 10.000.000,00 27.915.280.436,49 21.106.704.883,53 59.194.509,52 404.471.754,46 3.991.195.095,78 766.726.889,38 4.757.921.985,16 2.600.000,00 26.330.893.132,67 28.856.245.483,59 27.271.422.782,93 16.151.796,57 127.271.572,93 14.087.724,30 113.175.541,08 143.423.369,50 127.263.265,38 2.135.528,35 1.713.610,75 9.807,77 99.314.857,35 56.106.456,87 5.050.660,90 4.430,93 95.138.173,30 101.460.193,47 96.856.214,98 63.558.708,09 6.269.098,24 61.157.117,77 69.827.806,33 Summe der Aktiva 29.165.433.933,72 27.568.271.616,79

PASSIVA A. Eigenkapital I. Gewinnrücklagen 1. Sicherheitsrücklage – Pflichtversicherung AV I – Pflichtversicherung AV II – Freiwillige Versicherung AV III JAHRESABSCHLUSS ◼ 31. Dezember 2022 Euro Euro Euro 2021 Euro 582.044.322,31 215.621.154,20 0,00 483.542.477,24 157.631.923,54 0,00 797.665.476,51 641.174.400,78 B. Versicherungstechnische Rückstellungen: I. Deckungsrückstellung – Teilvermögen AV I gem. § 60 Abs. 1 Satz 2 d. S. – Teildeckungsrückstellung AV I gem. § 56 Abs. 2 Satz 2 d. S. – Pflichtversicherung AV II gem. § 56 Abs. 3 d. S. – Freiwillige Versicherung AV III gem. § 56 Abs. 3 d. S. 14.934.484.281,99 9.228.046.482,21 3.248.302.035,10 839.966.737,84 II. Rückstellung für noch nicht abgew. Versicherungsfälle – Pflichtversicherung AV I – Überleitungen (Umlage) – Pflichtversicherung AV I (Zusatzbeitrag) – Pflichtversicherung AV II – Freiwillige Versicherung AV III III. Rückstellungen für künftige Leistungsverbesserungen – Pflichtversicherung AV I (Zusatzbeitrag) – Pflichtversicherung AV II – Freiwillige Versicherung AV III – 3.584.618,53 1.705.617,20 331.550,38 17.537.705,19 – 7.000,00 C. Andere Rückstellungen I. Rückstellungen für Pensionen und ähnl. Verpflichtungen II. Sonstige Rückstellungen D. Andere Verbindlichkeiten I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Ver- sicherungsgeschäft gegenüber: Versicherungsnehmern II. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten III. Sonstige Verbindlichkeiten, davon aus Steuern: 596.448,33 € (Vorjahr: 562.489,62 €) im Rahmen der sozialen Sicherheit: 4.314,89 € (Vorjahr: 4.188,73 €) E. Rechnungsabgrenzungsposten Summe der Passiva 14.376.295.455,16 8.839.992.307,23 2.808.293.771,74 788.791.582,87 26.813.373.117,00 – 2.996.004,39 1.247.027,64 311.366,21 4.554.398,24 17.537.705,19 – 7.000,00 17.544.705,19 28.273.966.028,44 26.835.472.220,43 28.675.746,00 8.583.926,83 43.553.951,91 37.259.672,83 28.250.799.537,14 5.621.786,11 17.544.705,19 30.380.503,00 13.173.448,91 17.115.683,33 0,00 17.273.657,27 48.705,00 32.956.340,03 36.995.476,60 50.072.023,36 54.317.838,87 176.453,50 47.483,88 29.165.433.933,72 27.568.271.616,79 Es wird bestätigt, dass der Umlagesatz und die versicherungstechnischen Rückstellungen für den Abrechnungsverband I und II gemäß § 56 der Satzung festgelegt worden sind und dass die versicherungstechnischen Rückstellungen des Abrechnungs- verbandes AV III nach den am 28. April 2023 genehmigten Geschäftsplänen berechnet worden sind. München, den 12. Juli 2023 Susanne Rosenbusch Verantwortliche Aktuarin 70 | 71

Gewinn- und Verlustrechnung FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2022 (MIT VERGLEICHSZAHLEN DES VORJAHRES) POSTEN I. Versicherungtechnische Rechnung 1. Verdiente Beiträge a) Pflichtversicherung AV I – Umlagen, Beiträge – Zusatzbeiträge b) Pflichtversicherung AV II – Pflichtbeiträge c) Freiwillige Versicherung AV III 2. Erträge aus Kapitalanlagen a) Erträge aus Beteiligungen 2022 Euro Euro 2021 Euro 792.099.897,57 837.311.154,50 409.787.776,84 38.584.944,63 770.145.701,62 812.535.372,35 375.975.066,84 40.038.090,48 2.077.783.773,54 1.998.694.231,29 667.316,52 0,00 b) Erträge aus anderen Kapitalanlagen ba) Erträge aus Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken bb) Erträge aus anderen Kapitalanlagen c) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 81.953.291,77 824.423.859,64 52.028.809,88 77.000.076,00 832.557.146,74 4.103.964,39 959.073.277,81 913.661.187,13 3. Sonstige versicherungstechnische Erträge 170.618,04 117.926,51 4. Aufwendungen für Versicherungsfälle (einschl. Regulierungsaufwendungen) a) Zahlungen für Versicherungsfälle aa) Pflichtversicherung AV I ab) Pflichtversicherung AV II ac) Freiwillige Versicherung AV III b) Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle ba) Pflichtversicherung AV I bb) Pflichtversicherung AV II bc) Freiwillige Versicherung AV III 5. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Rückstellungen a) Deckungsrückstellung aa) Pflichtversicherung AV I ab) Pflichtversicherung AV II ac) Freiwillige Versicherung AV III – für Teilvermögen – für Teildeckungsrückstellung 1.355.798.047,16 14.149.854,09 11.407.507,75 588.614,14 458.589,56 20.184,17 1.295.319.221,23 11.277.127,07 9.599.532,65 163.579,39 188.940,84 51.087,17 1.382.422.796,87 1.316.599.488,35 558.188.826,83 388.054.174,98 440.008.263,36 51.175.154,97 456.655.229,66 456.147.377,02 424.308.988,11 129.189.535,88 1.437.426.420,14 1.466.301.130,67

JAHRESABSCHLUSS ◼ POSTEN 2022 Euro Euro 2021 Euro 6. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Verwaltungsaufwendungen 21.571.813,13 20.942.360,01 7. Aufwendungen für Kapitalanlagen a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zins- aufwendungen und sonst. Aufwendungen für Kapitalanlagen b) Abschreibungen auf Kapitalanlagen c) Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen 47.685.491,74 31.856.760,27 0,00 41.195.412,24 14.396.489,55 0,00 79.542.252,01 55.591.901,79 8. Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen 55.751,06 46.506,23 9. Versicherungstechnisches Ergebnis 116.008.636,18 52.991.957,88 II. Nichtversicherungtechnische Rechnung 1. Sonstige Erträge 2. Sonstige Aufwendungen 5.346.125,74 5.324.899,80 13.832.228,77 8.912.177,82 -8.486.103,03 -3.587.278,02 3. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 107.522.533,15 49.404.679,86 4. Außerordentliche Erträge 5. Außerordentliches Ergebnis 6. Sonstige Steuern 7. Jahresüberschuss 8. Entnahmen aus Gewinnrücklagen a) aus der Sicherheitsrücklage Freiwillige Versicherung AV III 9. Einstellungen in Gewinnrücklagen a) in die Sicherheitsrücklage Pflichtversicherung AV I Pflichtversicherung AV II Freiwillige Versicherung AV III 50.604.623,52 50.604.623,52 0,00 0,00 1.636.080,94 1.429.147,09 156.491.075,73 47.975.532,77 0,00 11.879.488,69 98.501.845,07 57.989.230,66 0,00 35.957.171,40 23.897.850,06 0,00 156.491.075,73 59.855.021,46 10. Bilanzgewinn / Bilanzverlust 0,00 0,00 72 | 73

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Rechtliche Grundlagen Der Jahresabschluss und der Lagebericht werden nach Art. 12 Abs. 1 und 2 VersoG i. V. m. § 6 der Verordnung zur Durchführung DVVersoG unter Berücksichtigung des Finanzierungsverfahrens und in entsprechender Anwen- dung ◼ der §§ 238 ff. und §§ 341 ff. des Handelsgesetzbuches (HGB) in der am 1. Februar 2018 geltenden Fassung sowie ◼ der Vorschriften der Verordnung über die Rechnungs- legung von Versicherungsunternehmen (RechVersV) der in der am 1. Februar 2018 geltenden Fassung wie für eine Pensionskasse aufgestellt. Die Posten im Jahresabschluss und Lagebericht wurden gem. § 6 Abs. 1 DVVersoG nach den Festlegungen im versicherungsma- thematischen Geschäftsplan bezeichnet. Hinsichtlich des separaten Abrechnungsverbands der freiwilligen Versicherung finden nach § 2 Abs. 1 Satz 3, § 38 Abs. 1 VAG die genannten Rechnungslegungsvor- schriften des HGB und der RechVersV in der jeweils gel- tenden Fassung entsprechend Anwendung. Immaterielle Vermögensgegenstände Immaterielle Vermögensgegenstände werden mit ihren Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschrei- bungen bewertet. Die Abschreibungen erfolgen linear nach unterschiedlichen Nutzungsdauern. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten werden mit den fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Berücksichtigung von außer- planmäßigen Abschreibungen aufgrund dauerhafter Wertminderungen angesetzt. Zusatz- und Sonderein- richtungen in Gebäuden werden regelmäßig einheitlich mit den Gebäuden abgeschrieben. Die planmäßigen Abschreibungen von den Anschaffungs- und Herstel- lungskosten betragen grundsätzlich 2,5 % p. a. linear auf 40 Jahre. Für neu angeschaffte Wohnimmobilien gilt seit 1. Januar 2010 ein reduzierter Abschreibungssatz von 1,25 %. Für neu angeschaffte Gewerbeimmobilien (Handel) gilt seit dem 1. Januar 2014 ein reduzierter Abschreibungssatz von 1,67 %. Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen Beteiligungen werden zu den Anschaffungskosten be- wertet. Anteile an Investmentvermögen und Inhaberschuldverschreibungen Diese Anteile an Investmentvermögen und Inhaber- schuldverschreibungen sind dem Anlagevermögen zu- geordnet und werden nach den für das Anlagevermögen geltenden Vorschriften bewertet (§ 341 b Abs. 2 i. V. m. § 253 Abs. 3 HGB). Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderun- gen werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßi- ger und außerplanmäßiger Tilgungen angesetzt. Namensschuldverschreibungen, Schuldscheinforderungen und Darlehen Namensschuldverschreibungen werden (gemäß § 341c Abs. 1 HGB) mit den Nennwerten bewertet. Agio- und Disagiobeträge werden in den entsprechenden Rech- nungsabgrenzungsposten aufgenommen und planmäßig

JAHRESABSCHLUSS ◼ linear über die Laufzeit der zugrunde liegenden Kapitalan- lagen ertragswirksam aufgelöst. Schuldscheinforderungen und Darlehen werden gemäß § 341 c Abs. 3 HGB zu Anschaffungskosten zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem Rückzah- lungsbetrag angesetzt. Im Bestand der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden befinden sich nach IDW RS HFA 22 aus- schließlich einfach strukturierte Produkte, welche keiner getrennten Bewertung bedürfen. Einlagen bei Kreditinstituten Die Einlagen bei Kreditinstituten werden zu Nennwerten bilanziert. Zeitwertermittlung Die Zeitwertermittlung der Kapitalanlagen wird wie folgt vorgenommen: 1. Die Zeitwertermittlung für Immobilien erfolgt nach § 55 RechVersV und die übrigen Kapitalanlagen nach § 56 RechVersV. 2. Die Wertermittlung der Immobilien erfolgt nach den gesetzlichen Bestimmungen des BauGB, der ImmoWertV vom 19. Mai 2010 und den allgemein anerkannten Richtlinien der Wertermittlung. Die Be- wertung wird in der Regel nach dem vereinfachten Er- tragswertverfahren (GDV-Methode II) zum Stichtag 31. Dezember eines jeden Jahres durchgeführt. 3. Die Anteile an verbundenen Unternehmen und Be- teiligungen werden zu Marktwerten bewertet. Bei Immobiliengesellschaften wird analog zu den Immo- bilien im Direktbestand der aktuelle Verkehrswert des Objekts ermittelt. Auf Basis der (vorläufigen) Bilanz (der Objektgesellschaft zum 31. Dezember 2022) er- gibt sich unter Berücksichtigung dieses Verkehrswerts das Eigenkapital zu Zeitwerten und somit der aktuelle Zeitwert des Anteils am verbundenen Unternehmen bzw. an der Beteiligung. Für das Grundstück der Grund- stücksgesellschaft RS 76 OHG wird der im Gutachten für den Ankauf festgelegte Wert angesetzt. 4. Investmentanteile werden mit dem Rücknahmepreis bzw. Börsenkurswert zum Bilanzstichtag bewertet. 5. Der verzinsliche Direktbestand (Namensschuldver- schreibungen, Schuldscheindarlehen, Hypotheken- forderungen (Realkredite) und übrige Ausleihungen) wird auf der Grundlage der Swap-Kurve (Euribor vs. 6 Monate) im ERP-System als Standardtransaktion bewertet. Dabei werden die Spreads (Zinsaufschlä- ge) auf gedeckte Namensschuldverschreibungen und Hypothekenforderungen von der Zinsstrukturkurve gedeckter europäischer Anleihen (European Covered Bond AAA Index) und auch differenzierte Spreads für ungedeckte Namensschuldverschreibungen, Schuld- scheine und übrige Ausleihungen berücksichtigt. Zu- sätzlich werden die seit dem letzten Zinstermin auf- gelaufenen Stückzinsen berücksichtigt. Dadurch wird der Wert abgebildet, der effektiv für den Kauf einer Anleihe zu begleichen ist (sogenannter „Dirty Price“). Die Inhaberschuldverschreibungen wurden soweit möglich mit dem Börsenkurs/Rücknahmekurs zum Bilanzstichtag bewertet. Inhaberschuldverschreibun- gen, für die kein Börsenkurs/Rücknahmekurs vorlag, wurden auf Basis eines internen Bewertungsmodells mit einem entsprechenden Creditspread zum Swap bewertet. Zusätzlich werden die seit dem letzten Zinstermin aufgelaufenen Stückzinsen berücksich- tigt. Dadurch wird der Wert abgebildet, der effektiv für den Kauf einer Anleihe zu begleichen ist (soge- nannter „Dirty Price“). 74 | 75

6. Die laufende Überwachung/Bewertung der struktu- rierten Produkte wird mithilfe der Bloomberg-Funk- tion BVPM sichergestellt. Für eine Struktur (Range Accrual) wird die Bewertung direkt vom Kontrahen- ten (Barclays) zur Verfügung gestellt. Die Bayerische Versorgungskammer verifiziert diese Kurse mithilfe eines eigenen Zinsmodells. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft und sonstige Forderungen Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft, Zins- und Mietforderungen und sonstige Forderungen werden mit dem Nennbetrag bewertet. Anfallende Einzelwertberich- tigungen und Abschreibungen auf Beitragsforderungen werden bei den entsprechenden Aktivposten abgesetzt. Mietforderungen werden bei Uneinbringlichkeit abge- schrieben; bei Zweifelhaftigkeit werden Einzelwertbe- richtigungen im Umfang des akuten Ausfallrisikos gebil- det. Verbleibende Mietforderungen werden abhängig von deren Fälligkeit pauschal wertberichtigt. Sachanlagen und Vorräte Betriebs- und Geschäftsausstattung wird zu den An- schaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschrei- bungen, bewertet. Planmäßige Abschreibungen werden in Anlehnung an die steuerlichen Vorschriften vorgenom- men. Andere Vermögensgegenstände Andere Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit den Nennwerten ausgewiesen. Rechnungsabgrenzungsposten (aktiv) Die mit dem Nominalbetrag bewerteten aktiven Rech- nungsabgrenzungsposten enthalten neben noch nicht fälligen Zinsforderungen auch Agiobeträge, die über die Laufzeit der zugrunde liegenden Kapitalanlagen auf- wandswirksam aufgelöst werden. Sicherheitsrücklage Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden hat aufgrund von Art. 14, 40 Abs. 2 S. 3 VersoG sowie § 57 der Satzung für die Pflichtversicherung (Abrech- nungs verbände I und II) sowie aufgrund von Art. 45 Abs. 6 S. 3 VersoG i.V.m. § 234 Abs. 3 Nr. 8 und § 213 VAG in der Fassung vom 1. Februar 2018 für die freiwil lige Versicherung (Abrechnungsverband III) jeweils eine Si- cherheitsrücklage gebildet. Diese dient der Sicherstellung der dauernden Erfüllbarkeit der Verpflichtungen aus dem Versorgungsverhältnis. Versicherungstechnische Rückstellungen Versicherungstechnische Rückstellungen stellen im Rah- men der Pflichtversicherung im AV I den Überschuss der Aktiva über die übrigen Passiva dar. Sie werden zur Ab- deckung der gegenwärtigen und künftigen Leistungsver- pflichtung mit herangezogen. Die Deckungsrückstellung sowie die Rückstellung für künftige Leistungsverbesserungen im AV II und aus der freiwilligen Versicherung werden nach dem technischen Geschäftsplan ermittelt, indem die am Bilanzstichtag vorhandenen Ansprüche nach den einzelnen Lebens- altern, Geschlecht und Zustand aufgeteilt und mit den geschäftsplanmäßigen Barwertfaktoren bewertet (pros- pektive Methode) werden. In der freiwilligen Versicherung wird zudem entsprechend der Regeln des technischen Geschäftsplans eine Rückstellung für Biometrie inner- halb der Deckungsrückstellung gebildet, um künftigen Erhöhungen der Lebenserwartung Rechnung zu tragen.

JAHRESABSCHLUSS ◼ Es werden biometrische Tafeln verwendet, die aus dem Bestand der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden abgeleitet und je nach Abrechnungsverband bzw. Tarif an die spezifische Risikosituation angepasst wurden. Der Rechnungszinssatz im AV II beträgt 2,75 %, im Tarif 2002 des AV III beträgt er 2,75 %. Die garantierte Rentendynamik von 1 % p. a. wird bei der Berechnung der Rückstellungen berücksichtigt. In den Tarifen 2009 und 2011 des AV III beträgt der Rechnungszinssatz 2,25 %. Die Verpflichtungen im Tarif 2019 des AV III werden mit einem Rechnungszins von 0,9 % bewertet. Die Rückstellungen für eingetretene, aber noch nicht ab- gewickelte Fälle wurden wie in den Vorjahren pauscha- liert angesetzt. Nichtversicherungstechnische Rückstellungen Die Pensionsrückstellungen und Beihilferückstellungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsät- zen mit den Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heu- beck berechnet. Die Pensionsrückstellungen wurden mit einem Rechnungszinsfuß von 1,78 % und einer künftigen Dynamik der Aktiven- und Versorgungsbezüge in Höhe von 0,94 % berechnet. Die Abzinsung unter Anwendung des § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB erfolgt gemäß der Rück- stellungsabzinsungsverordnung mit dem von der Deut- schen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Zinssatz der letzten zehn Jahre bei einer angenomme- nen Restlaufzeit von 15 Jahren. Es wird das steuerliche Teilwertverfahren nach § 6a EStG angewandt. Für die Be- wertung von beamtenrechtlichen Versorgungszusagen ist dieses Verfahren geeignet, da der erdiente Anspruch einer Beamtin oder eines Beamten pro Jahr um denselben Prozentsatz steigt. Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB zu einer Rückstellung mit einem zugrun- de liegenden Rechnungszins von 1,44 % (Durchschnitt über sieben Jahre) beträgt 1.407.844 €. Rückstellungen für Verpflichtungen aus Beihilfen und Altersteilzeitver- einbarungen werden mit dem Barwert der Verpflichtung mit einem Rechnungszinsfuß von 1,44 % (durchschnittli- cher Zinssatz der letzten sieben Jahre) und einer künfti- gen Dynamik von 0,94 % angesetzt. Die übrigen sonstigen Rückstellungen sind in der Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendi- gen Erfüllungsbetrags gebildet. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden entsprechend § 253 Abs. 2 HGB abgezinst. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft und sonstige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft und andere Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbe- trag bewertet. Rechnungsabgrenzungsposten (passiv) Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden mit dem Nominalbetrag bewertet. Diese enthalten im Wesentlichen Disagiobeträge, die über die Laufzeit der zugrunde liegenden Kapitalanlagen ertragswirksam auf- gelöst werden. 76 | 77

ENTWICKLUNG DER AKTIVPOSTEN A UND B IM GESCHÄFTSJAHR 2022 Bilanzwerte Vorjahr Euro Zugänge Euro A. Immaterielle Vermögensgegenstände 2.901.547,17 1.503.917,90 B. Kapitalanlagen I. II Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 1. Beteiligungen Beteiligungen Kapitalgesellschaften III. Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 4. Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 5. Einlagen bei Kreditinstituten Summe B. III. Summe B. Insgesamt 855.504.917,88 46.638.749,07 85.024.732,38 20.918.930,98 21.106.704.883,53 2.079.126.994,49 59.194.509,52 404.471.754,46 49.980.000,00 0,00 3.991.195.095,78 766.726.889,38 2.600.000,00 26.330.893.132,67 27.271.422.782,93 69.283.868,25 20.500.015,00 290.500.000,00 2.509.390.877,74 2.576.948.557,79 27.274.324.330,10 2.578.452.475,69 Der Zeitwert der zu Anschaffungskosten bilanzierten Kapitalanlagen beträgt 28.382.194.569 € und bei den nach Nenn- werten bilanzierten Kapitalanlagen insgesamt 3.750.906.608 €.

JAHRESABSCHLUSS ◼ Umbuchungen Euro – – – – – – – – – – – – Abgänge Euro – 33.808.106,43 1.457.416,51 254.323.403,71 – 6.158.500,26 247.437.500,00 133.984.169,95 283.100.000,00 925.003.573,92 960.269.096,86 960.269.096,86 Zuschreibungen Abschreibungen Euro Euro Bilanzwerte Geschäftsjahr Euro – – – – – – – – – – – – 1.257.695,68 3.147.769,39 31.856.760,27 836.478.800,25 – – – – – – – 31.856.760,27 33.114.455,95 104.486.246,85 22.931.508.474,31 109.174.509,52 398.313.254,20 3.813.041.464,03 653.242.734,43 10.000.000,00 27.915.280.436,49 28.856.245.483,59 33.114.455,95 28.859.393.252,98 78 | 79

KAPITALANLAGEN NACH ANLAGEART Bilanzwerte Geschäftsjahr Zeitwerte Geschäftsjahr Stille Reserven / stille Lasten (-) Euro Euro Euro B. Kapitalanlagen B. I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken 836.478.800,25 1.848.307.168,29 1.011.828.368,04 B. II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 1. Beteiligungen Beteiligungen Kapitalgesellschaften 104.486.246,85 83.513.098,08 -20.973.148,77 Summe B. II. B. III. Sonstige Kapitalanlagen 104.482.246,85 83.513.098,08 -20.973.148,77 1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 22.931.508.474,31 25.309.630.261,72 2.378.121.787,41 2. I nhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 109.174.509,52 92.881.494,03 -16.293.015,49 3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 398.313.254,20 381.327.712,94 -16.985.541,26 4. Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen 3.813.041.464,03 3.740.906.608,51 -72.134.855,51 b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 653.242.734,43 666.534.833,56 13.292.099,13 5. Einlagen bei Kreditinstituten Summe B. III. Insgesamt Stille Lasten Insgesamt bestehen (vor etwaiger Saldierung mit stil- len Reserven) bei den direkt gehaltenen Immobilien stille Lasten in Höhe von 15.735.786,55 €, bei den Be- teiligungen bestehen stille Lasten von 20.973.148,77 €. Des Weiteren bestehen stille Lasten bei den Namens- schuldverschreibungen (121.667.004,29 €), den Schuld- scheinforderungen und Darlehen (4.169.444,29 €), den Hypothekenforderungen (16.985.541,26 €) sowie den Inhaberschuldverschreibungen (16.293.015,49 €). Bei den direkt gehaltenen Immobilien betragen die Buchwerte und korrespondierenden Zeitwerte der Ka- pitalanlagen mit stillen Lasten 156.675.786,55 € bzw. 140.940.000,00 €, bei den Beteiligungen 104.486.246,85 € bzw. 83.513.098,08 €. Bei den Namensschuldver- schreibungen 1.909.041.464,03 € bzw. 1.787.374.459,74 €, bei den Schuldscheinforderungen und Darlehen 149.221.168,41 € bzw. 145.051.724,12 €, bei den Hypothekenforderungen 398.313.254,20 € bzw. 381.327.712,94 € sowie den Inhaberschuldverschreibungen 109.174.509,52 € bzw. 92.881.494,03 €. betragen sie 10.000.000,00 10.000.000,00 0,00 27.915.280.436,49 30.201.280.910,76 2.286.000.474,27 28.856.245.483,59 32.133.101.177,13 3.276.855.693,54 Die Wertminderungen der vorbezeichneten Kapitalanla- gen sind nur von vorübergehender Dauer und entfallen spätestens mit der Neubebauung des in der RS 76 OHG gehaltenen Grundstücks bzw. mit der Fertigstellung des Projekts FÜRstenried West. Bei den Namensschuldver- schreibungen, den Schuldscheinforderungen und Dar- lehen, den Hypothekenforderungen sowie den Inhaber- schuldverschreibungen sind diese auf die gestiegenen Marktzinsen zurückzuführen, die keinen Einfluss auf die Rückzahlungswahrscheinlichkeit der Anleihen nehmen und insofern kein Ausfallrisiko begründen. Bei den direkt gehaltenen Immobilien ist von einer lang- fristigen Wertsteigerung auszugehen. Bei einigen Positio- nen der sonstigen Kapitalanlagen sind in den unrealisier- ten Gewinnen/Verlusten abgegrenzte Zinsen enthalten, die bereits im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten er- fasst wurden. Die abgegrenzten Zinsen betragen bei den Namensschuldverschreibungen 45.824.601,72 €, bei den Schuldscheinforderungen und Darlehen 8.632.877,79 € sowie 1.648.894,03 € bei den Inhaberschuldverschrei- bungen.

JAHRESABSCHLUSS ◼ Erläuterungen zur Bilanz A B AKTIVA Zu A. Immaterielle Vermögensgegenstände I. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten Es handelt sich um Nutzungsrechte und gekaufte Software, zum Teil in Miteigentum mit anderen Versor- gungseinrichtungen der Bayerischen Versorgungskammer. Zu B. Kapitalanlagen I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Der Grundbesitz umfasst am Bilanzstichtag 23 Grundstücke mit Wohnbauten, 17 Grundstücke mit Ge- schäftsbauten und ein unbebautes Grundstück sowie zwei im Bau befindliche Grundstücke. Der Hausbesitz der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden umfasste zum Bilanzstichtag 3.680 Wohnungen, 231 Mieteinheiten für gewerbliche Nutzungen (134.908 m2 Mietfläche) sowie 4.473 Kfz-Abstellplätze. Im Berichtsjahr wurden keine Grundstücke verkauft und auch keine neuen Grundstücke erworben. II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden ist zusammen mit anderen Versorgungs- einrichtungen der Bayerischen Versorgungskammer mit einem Anteil von 29,5 % an der RS 76 OHG mit Sitz in München beteiligt. Zum 31. Dezember 2022 liegt das Eigenkapital der Gesellschaft bei 207,9 Mio. € und das Geschäftsergebnis bei -70,9 T€ (Verlust). Darüber hinaus ist die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden mit einem Anteil von 14,6 % an der Quartier FÜRstenried West GmbH & Co. geschl. InvKG beteiligt. Der Buchwert dieser Beteiligung beträgt zum 31. Dezember 2022 42,7 Mio. €. Im Jahr 2022 wurde von der Universal Investmentgesellschaft mbH die Universal-Investment BVK Kapital- verwaltungsgesellschaft mbH gegründet, die indirekte Kapitalanlagen der Versorgungseinrichtungen der Bayerischen Versorgungskammer verwalten soll. Um eine strategische und robuste Geschäftsbeziehung sicherzustellen, haben sich sechs Versorgungseinrichtungen der Bayerischen Versorgungskammer (Baye- rischer Versorgungsverband, Bayerische Ärzteversorgung, Bayerische Apothekenversorgung, Bayerische Architektenversorgung, Bayerische Rechtsanwalts- und Steuerberatungsversorgung, Bayerische Ingenieur- versorgung-Bau mit Psychotherapeutenversorgung) in einem Gesamtumfang von 25,1 % der Anteile an der Universal-Investment BVK Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH beteiligt. Für die verbleibenden 74,9 % der Anteile an der Universal-Investment BVK Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH, die von der Universal Invest- mentgesellschaft mbH gehalten werden, wurde der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden und anderen gesetzlich durch die Bayerische Versorgungskammer vertretenen Versorgungseinrichtungen eine Kaufoption (Optionslaufzeit 10 Jahre mit Verlängerungsoption um weitere 10 Jahre) eingeräumt. 80 | 81

III. Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Buchwert Mio. € Marktwert Stille Reserven Ausschüttungen Mio. € Mio. € Mio. € Versorgungswerk-Masterfonds ZKdbG 22.931,5 25.309,6 2.378,1 685,7 Das Ziel der Fonds ist der Aufbau eines für die Versorgungseinrichtung optimierten Portfolios in Anlehnung an die Ergebnisse der aktuellen strategischen Kapitalanlageplanung. Hierfür stehen für alle Versorgungseinrich- tungen der Bayerischen Versorgungskammer die gleichen Zielfonds zur Verfügung, die sowohl die Segmente Aktien, Renten, gemischte Mandate (teilweise derivat gesteuert) als auch Immobilienfonds abdecken. Darüber hinaus wurde das Anlagenuniversum um alternative Investments erweitert: Weitere Zielfonds decken die Themen Hedgefonds, Private Equity, Timber und Infrastruktur ab. Ebenso werden Genussscheine und Renten dem Portfolio beigemischt. Beschränkungen in der Möglichkeit der täglichen Rückgabe bestehen nicht. 2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Im Geschäftsjahr 2022 befanden sich mit einem Volumen von 59,2 Mio. € unverändert ein festverzinsliches Wertpapier vom Emittenten Cades und mit einem Volumen von 50,0 Mio. € ein festverzinsliches Wertpapier vom Emittenten Goldman Sachs im Bestand. 3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen Im Bestand befinden sich 36 (Vorjahr: 36) Hypotheken- und Grundschuldforderungen in Höhe von insgesamt 398,3 Mio. € (Vorjahr: 404,5 Mio. €). 4. Sonstige Ausleihungen Hierunter sind u. a. Namensschuldverschreibungen von inländischen öffentlich-rechtlichen Geld- und Kreditinstituten (432,8 Mio. €), inländischen privatrechtlichen Geld- und Kreditinstituten (606,5 Mio. €), pri- vat-rechtlichen Unternehmen (204,1 Mio. €) und ausländischen Geld- und Kreditinstituten (2.461,6 Mio. €) sowie Darlehen an inländische öffentlich-rechtliche (1,0 Mio. €) und inländische privatrechtliche Geld- und Kreditinstitute (111,5 Mio. €) ausgewiesen. Außerdem enthält diese Position Darlehen an Bund, Länder und andere Körperschaften des öffentlichen Rechts (520,3 Mio. €) und Darlehen an privat-rechtliche Geld- und Kreditinstitute (20,5 Mio. €). 5. Einlagen bei Kreditinstituten Hierbei handelt es sich um über den Jahreswechsel gehaltene Termingeldanlagen in Höhe von 10,0 Mio. € (Vorjahr: 2,6 Mio. €). C Zu C. Forderungen I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft 1. Forderungen an Versicherungsnehmer Die Forderungen an Mitglieder oder Versicherte bestehen zum größten Teil aus nicht fristgerecht entrichte- ten Umlagen, Zusatz- und Pflichtbeitragszahlungen. Insgesamt haben sich diese Forderungen im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht (+0,5 Mio. €).

JAHRESABSCHLUSS ◼ Die Forderungen an Zusatzversorgungseinrichtungen ergeben sich aus dem Überleitungsverkehr mit ande- ren Zusatzversorgungseinrichtungen. Sie beziehen sich auf gegen Ende des Berichtszeitraums noch durch- geführte Überleitungen, zu denen die erforderlichen Beitragsüberweisungen erst nach dem Berichtsjahr eingegangen sind bzw. im Berichtsjahr oder Anfang des Folgejahres durchgeführte Berechnungen, deren Aus- gleichszahlungen noch offen sind. Die Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr sind daher stichtagsbedingt. Diesen Forderungen stehen Verbindlichkeiten aufgrund gleichen Sachverhalts gegenüber (vgl. Erläuterungen zu Passiva D.I.). II. Sonstige Forderungen Neben Miet- und Nebenkostenforderungen aus dem Haus- und Grundbesitz in Höhe von 35,4 Mio. € (Vorjahr: 33,1 Mio. €) sind in dieser Position im Wesentlichen Forderungen an den BVK-Cash-Pool in Höhe von 89,7 Mio. € (Vorjahr: 76,8 Mio. €) enthalten. Die Erhöhung der Forderungen an den BVK-Cash-Pool ist stichtagsbedingt. D Zu D. Sonstige Vermögensgegenstände I. Sachanlagen und Vorräte Der Posten enthält auch die in Miteigentum mit anderen Versorgungseinrichtungen der Bayerischen Versorgungs- kammer stehende Betriebs- und Geschäftsausstattung der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden. II. Andere Vermögensgegenstände Bei dem ausgewiesenen Betrag handelt es sich hauptsächlich um Vorauszahlungen von Versorgungsleistun- gen in Höhe von 99,1 Mio. € (Vorjahr: 94,9 Mio. €). Der Anstieg ist auf die im Vergleich zum Vorjahr gestiegene Anzahl der Leistungsempfängerinnen und -empfänger und die Dynamisierung der Leistungen zum 1. Juli 2022 zurückzuführen. E Zu E. Rechnungsabgrenzungsposten I. Abgegrenzte Zinsen und Mieten Die ausgewiesenen Forderungen beinhalten ausschließlich Zinsforderungen, die anteilig abgegrenzt wurden und im folgenden Geschäftsjahr zur Zahlung fällig werden. Durch die Bestandsentwicklung unseres diver- sifizierten Kapitalanlageportfolios und die damit verbundene Reduzierung festverzinslicher Papiere ergab sich im Vergleich zum Vorjahr eine Verringerung dieser Forderungen. II. Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten In diesem Posten ist im Wesentlichen der Agio-Bestand aus Namensschuldverschreibungen (4,1 Mio. €) enthalten. Zudem ist in diesem Posten ein Betrag von 0,9 Mio. € enthalten, der sich hauptsächlich aus der Aufteilung der Bestände der gemeinsamen Dienste der Bayerischen Versorgungskammer (0,8 Mio. €) sowie aus abgegrenzten Aufwendungen für die Verwaltung der Geschäftsstelle der Pfälzischen Pensionsanstalt (37,0 T€) ergibt. 82 | 83

PASSIVA . A Zu A. Eigenkapital I. Gewinnrücklage 1. Sicherheitsrücklage Zur Deckung von Fehlbeträgen bei den durch Zusatzbeiträge finanzierten Anrechten in der Pflichtversi- cherung (Abrechnungsverband I), in der Pflichtversicherung (Abrechnungsverband II) und der freiwilligen Versicherung (Abrechnungsverband III) ist gemäß § 57 der Satzung je eine Sicherheitsrücklage zu bilden. Die Sicherheitsrücklage des Abrechnungsverbandes III wurde im Geschäftsjahr 2021 zur teilweisen Deckung eines Fehlbetrages in der versicherungstechnischen Bilanz aufgelöst und noch nicht wieder aufgebaut. Sicherheitsrücklage der Pflichtversicherung AV I Sicherheitsrücklage der Pflichtversicherung AV II Sicherheitsrücklage der freiwilligen Versicherung AV III Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung Mio. € 582,0 215,6 0,0 797,7 Mio. € 483,5 157,6 0,0 641,2 Mio. € 98,5 58,0 0,0 156,5 B Zu B. Versicherungstechnische Rückstellungen I. Deckungsrückstellung Gemäß § 56 Abs. 1 der Satzung wird für die Abrechnungsverbände nach § 55 Abs. 1 der Satzung in die Bilanz jeweils eine eigene Rückstellung eingestellt. 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € I. Deckungsrückstellung Teilvermögen AV I gem. § 60 Abs. 1 Satz 2 der Satzung 14.934,5 14.376,3 Teildeckung AV I gem. § 56 Abs. 2 Satz 2 der Satzung Pflichtversicherung AV II gem. § 56 Abs. 3 der Satzung freiwillige Versicherung AV III gem. § 56 Abs. 3 der Satzung 9.228,0 3.248,3 840,0 8.840,0 2.808,3 788,8 558,2 388,0 440,0 51,2 Insgesamt 28.250,8 26.813,4 1.437,4 Rundungsdifferenzen können enthalten sein. II. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle II. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Pflichtversicherung AV I (Zusatzbeitrag) Pflichtversicherung AV II freiwillige Versicherung AV III Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € 3,6 1,7 0,3 5,6 3,0 1,3 0,3 4,6 0,6 0,4 - 1,0

JAHRESABSCHLUSS ◼ III. Rückstellungen für künftige Leistungsverbesserungen (gemäß § 28 Punkt 8 RechVersV) In T € Stand am 01.01.2022 Zuführung Entnahme Pflichtversicherung AV I (Zusatzbeitrag) 17.537,7 freiwillige Versicherung AV III Insgesamt 7,0 17.544,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Stand am 31.12.2022 17.537,7 7,0 17.544,7 Die Rückstellungen für künftige Leistungsverbesserungen in der Pflichtversicherung (Zusatzbeitrag) betragen weiterhin 17.537,7 T€. Über die Verwendung wurde noch nicht entschieden. In der freiwilligen Versicherung betragen die Rückstellungen für künftige Leistungsverbesserungen weiterhin 7,0 T€. C Zu C. Andere Rückstellungen I. Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die Rückstellungen werden für aktive und ehemalige Beamtinnen und Beamte sowie deren Hinterbliebene aufgrund beamtenrechtlicher Vorschriften gebildet. Die Pensionsrückstellungen stiegen im Berichtsjahr um 1,7 Mio. € auf 30,4 Mio. € an. C.II. Sonstige Rückstellungen Jahresabschlusskosten Urlaubsverpflichtungen Beihilfeverpflichtungen Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen Überstunden/Gleitzeit Haus- und Grundbesitz Prozesse Sonstige Rückstellungen übrige Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 31.12.2022 Mio. € 31.12.2021 Veränderung in Mio. € Mio. € 0,2 1,0 3,6 0,1 0,6 3,1 4,4 0,2 13,2 0,2 1,0 3,7 0,1 0,6 2,7 0,0 0,3 8,6 - - -0,1 - - 0,4 4,4 -0,1 4,6 D Zu D. Andere Verbindlichkeiten I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft Die Verbindlichkeiten betreffen insbesondere Überzahlungen der Umlage, Zusatzbeiträge und Pflichtbei- träge der Mitglieder für das Berichtsjahr 2022 in Höhe von rund 8,3 Mio. € (Vorjahr: 8,1 Mio. €). Hinzu kommen noch nicht geleistete Zahlungen an andere Zusatzversorgungskassen in Höhe von 7,9 Mio. € (Vorjahr: 8,2 Mio. €) zum Ausgleich verbleibender Rentenlasten (siehe hierzu auch Erläuterungen zu Aktiva C.I. Forderung aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft). 84 | 85

II. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten In 2022 gab es keine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Vorjahr: 48,7 T€). III. Sonstige Verbindlichkeiten Der größte Teil des Bilanzpostens entfällt auf Verbindlichkeiten aus Heiz- und Betriebskostenvorauszahlun- gen (18,4 Mio. €), Verbindlichkeiten aus Mietkautionen (7,3 Mio. €) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (2,9 Mio. €). Die Verbindlichkeiten aus Betriebs- und Heizkostenvorauszahlungen haben an sich keine konkrete Restlaufzeit. Die Betriebs- und Heizkostenabrechnung muss der Mieterin oder dem Mieter spätestens zwölf Monate nach Ablauf des Abrechnungszeitraums in schriftlicher Form zugestellt werden und nach fristgerechter Zustellung muss diese Forderung gegenüber der Mieterin oder dem Mieter innerhalb von drei Jahren geltend gemacht werden. Die Mietkautionen haben Laufzeiten entsprechend der Mietverträge und innerhalb von sechs Mo- naten nach Mietvertragsende muss die Mietkaution abgerechnet werden. Die Mietkautionen sind auf einem separaten Mietkautionskonto hinterlegt. E Zu E. Rechnungsabgrenzungsposten Dieser Posten enthält im Wesentlichen die Disagio-Bestände aus Namensschuldverschreibungen (25,8 T€) und Rechnungsabgrenzungen für Haus und Grund (146,1 T€).

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung JAHRESABSCHLUSS ◼ I. Versicherungstechnische Rechnung 1 Zu I.1. Verdiente Beiträge Diese gliedern sich wie folgt: Umlage AV I Zusatzbeitrag AV I Summe AV I AV II AV III Insgesamt 2022 Mio. € 792,1 837,3 1.629,4 409,8 38,6 2.077,8 2021 Mio. € 770,2 812,5 1.582,7 376,0 40,0 1.998,7 Rundungsdifferenzen können enthalten sein. Im Berichtsjahr wurden Beitragsüberleitungen i. H. v. insgesamt 35,9 Mio. € (Vorjahr: 37,2 Mio. €) vereinnahmt. Zu I.2. Erträge aus Kapitalanlagen 2 a) Erträge aus Beteiligungen Summe a) b) Erträge aus anderen Kapitalanlagen ba) Erträge aus Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken bb) Erträge aus anderen Kapitalanlagen – Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldfor- derungen – Namensschuldverschreibungen, Schuldscheinfor- derungen – Inhaberschuldverschreibungen und Anteile an Investmentvermögen – Fest- und Termingelder Summe b) c) Gewinne aus Abgang von Kapitalanlagen – Erträge aus Abgang Master-Dachfonds-SoVerm – Erträge aus Abgang von HuG Summe c) Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 2022 Mio. € 0,7 0,7 82,0 8,7 127,4 688,2 0,1 906,4 35,9 16,1 52,0 959,1 2021 Mio. € 0,0 0,0 77,0 8,7 136,1 687,8 0,0 909,6 4,1 0,0 4,1 913,7 Zu I.3. Sonstige versicherungstechnische Erträge In diesem Posten sind im Wesentlichen die Zinsen aus Umlagen, Zusatz- und Pflichtbeiträgen enthalten. 3 86 | 87

4 5 6 7 Zu I.4. Aufwendungen für Versicherungsfälle (einschließlich Regulierungsaufwendungen) Leistungsart a) Zahlungen für Versicherungsfälle Versicherungsleistungen Einnahmen aus Regressen Kapitalisierung von Versorgungsleistungen Versorgungsausgleich (Erstattung) § 225 Abs. 1 SGB VI Ausgleich verbleibender Rentenlasten von anderen Zusatzversorgungseinrichtungen (§ 68 d. Satzung) Regulierungsaufwand Beitragsüberleitungen Summe a) b) Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 2022 Mio. € 1.334,7 -0,4 -1.3 2,8 0,3 13,1 32,2 1.381,4 1,0 1.382,4 2021 Mio. € 1.273,4 -0,2 -1,2 2,8 0,3 12,5 28,6 1.316,2 0,4 1.316,6 Zu I.5. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Rückstellungen Die Zuführung zur Rückstellung für Teilvermögen wurde durch Gegenüberstellung aller Erträge und Auf- wendungen des Berichtsjahres ermittelt. Die Zuführungen zu den weiteren versicherungstechnischen Rück- stellungen ergeben sich aus dem versicherungsmathematischen Gutachten des Verantwortlichen Aktuars. Die Zuführungen werden jeweils der entsprechenden Position innerhalb des passiven Bilanzpostens „Versi- cherungstechnische Rückstellungen“ zugeführt. Zu I.6. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Dieser Aufwandsposten stellt den Hauptteil der gesamten persönlichen und sächlichen Verwaltungskosten dar. Weitere Verwaltungskosten sind in den GuV-Posten I.4.a als Regulierungsaufwendungen, Posten I.7.a als Aufwendungen für die Verwaltung der Kapitalanlagen und Posten II.2 der nichtversicherungstechnischen Rechnung als sonstige Aufwendungen enthalten. Zu I.7. Aufwendungen für Kapitalanlagen a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen und sonstige Aufwendungen An Verwaltungsaufwendungen sind insgesamt 11,3 Mio. € (Vorjahr: 10,6 Mio. €) angefallen. Die Betriebs- kosten, der Erhaltungsaufwand sowie sonstige Aufwendungen für den Haus- und Grundbesitz betrugen 36,4 Mio. € (Vorjahr: 30,6 Mio. €). b) Abschreibungen auf Kapitalanlagen Die ausgewiesenen 31,9 Mio. € (Vorjahr: 14,4 Mio. €) umfassen planmäßig Abschreibungen von 16,4 Mio. € (Vorjahr: 14,4 Mio. €) sowie außerplanmäßig Abschreibungen von 15,5 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €) auf zwei im Bestand befindliche Liegenschaften. 8 Zu I.8. Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen Der Posten beinhaltet im Wesentlichen Abschreibungen auf Forderungen gegenüber Versorgungsempfän- gern in Höhe von 55,5 T€ (Vorjahr: 45,7 T€).

II. Nichtversicherungstechnische Rechnung JAHRESABSCHLUSS ◼ 1 2 4 6 8 9 Zu II.1. Sonstige Erträge Zinserträge lfd. Guthaben Kreditinstitute (Cash-Pool) Sonstige Erträge: Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen Gutschriften aus Dienstleistungen für andere Unternehmen Sonstige Erträge übrige Erträge aus der EDV-Kooperation Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. Zu II.2. Sonstige Aufwendungen Pensions- und Beihilfeaufwendungen Zinsen und ähnliche Aufwendungen Zuführung zu nichtversicherungstechnischen Rückstellungen Versicherungsaufsichtsgebühr Beratungskosten Aufwendungen für anteilige Verarbeitungskosten der EDV-technischen Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern Sonstige Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 2022 Mio. € 0,1 0,2 0,3 0,2 4,5 5,3 2022 Mio. € 2,0 0,6 4,4 0,1 1,7 4,5 0,5 13,8 2021 Mio. € 0,0 0,2 0,3 0,3 4,5 5,3 2021 Mio. € 1,9 0,6 0,0 0,1 1,2 4,5 0,6 8,9 Zu II.4 Außerordentliche Erträge In diesem Posten sind im Wesentlichen die Erträge einer Ausgleichszahlung aus der Geschäftstätigkeit des Ressorts Kapitalanlagen (50.604.623,52 €; Vorjahr: 0 €) enthalten. Zu II.6. Sonstige Steuern Hierbei handelt es sich ausschließlich um die Grundsteuer für den Haus- und Grundbesitz der Zusatzversor- gungskasse der bayerischen Gemeinden. Zu II.8. Entnahmen aus Gewinnrücklagen Aus der Sicherheitsrücklage des Abrechnungsverbands AV III wurde in diesem Jahr nichts entnommen (Vor- jahr: Auflösung in Höhe von 11,9 Mio. €). Zu II.9. Einstellungen in Gewinnrücklagen Der Jahresüberschuss in Höhe von 156,5 Mio. € (Vorjahr: 48,0 Mio. €) wurde in die nach § 57 der Satzung zu bildende Sicherheitsrücklage eingestellt. 88 | 89

Sonstige Angaben Persönliche Aufwendungen 1. Löhne und Gehälter 2. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 3. Aufwendungen für Altersversorgung Insgesamt Bezüge der Organe Die Organe der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden sind ab S. 92 ff. aufgeführt. Die Vergütung der aktiven Vorstandsmitglieder der Baye- rischen Versorgungskammer richtet sich nach Dienstver- trägen in Anlehnung an das Beamtenbesoldungsrecht. Die Versorgungsbezüge der früheren Vorstandsmitglie- der entsprechen den Regelungen des Bayerischen Beam- tenversorgungsgesetzes. Die Mitglieder des Verwaltungsrats sind ehrenamtlich tä- tig (vgl. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung auf S. 89: II Nichtversicherungstechnische Rechnung, Posten Nr. 2 Sonstige Aufwendungen). 2022 Mio. € 25,8 4,6 1,8 32,2 2021 Mio. € 25,0 4,5 2,3 31,8 Mitarbeiterkennzahlen Die Geschäftsführung der Bayerischen Versorgungskam- mer erfolgt gemäß Art. 6 Abs. 2 Satz 1 VersoG im orga- nisatorischen, sächlichen und personellen Verwaltungs- verbund. Dementsprechend sind die in der Bayerischen Versorgungskammer angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Arbeitnehmer der Gemeinschaft aller von der Bayerischen Versorgungskammer verwalteten Ver- sorgungseinrichtungen. Die beamteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Beamte des Freistaats Bayern. Die für die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Ge- meinden anzugebende durchschnittliche Anzahl der Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter berücksichtigt zum einen die ausschließlich ihr zurechenbaren Beschäftigten und zum anderen den aus der Kostenverteilung rechnerisch abgeleiteten Anteil der für mehrere Versorgungseinrich- tungen tätigen Beschäftigten.

JAHRESABSCHLUSS ◼ Beschäftigte mit Vergütung Die Kennzahl wurde unter Berücksichtigung der auf- grund von Altersteilzeitvereinbarungen freigestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Durchschnitt der Quartalsstichtage ermittelt. Beschäftigte (Beamte und Arbeitnehmer) davon befristet Beschäftigte davon Teilzeitbeschäftigte Beschäftigte nach Kapazität Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Kapazität Tarifvertraglich bedingt sind 40,1 Wochenstunden Basis der Berechnung. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden hat im Zuge der Umsetzung ihrer langfristigen Immobilienstra- tegie entsprechende Kapitalzusagen zugunsten der diesbe- züglich aufgelegten Fonds bei der Kapitalverwaltungsgesell- schaft Universal abgegeben. Die Steuerung der Investments und die Inanspruchnahme aus diesen Kapitalzusagen er- folgt durch die Kapitalverwaltungsgesellschaft stets in enger Abstimmung mit der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden, vertreten durch die Bayerische Versorgungskammer, im Rahmen der zulässigen Quoten und unter Berücksichtigung der Liquiditätssituation der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden. Im Zuge der Zeichnung des Produktes PAREC I und II wur- den für die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Ge- meinden insgesamt rund 184,5 Mio. € an Kapitalzusagen 2022 424 20 142 2022 376 2021 425 23 136 2021 378 für Immobilienfinanzierungsprojekte abgegeben. Nach- dem rund 77 % des zugesagten Kapitals bereits investiert werden konnte, bestehen für die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden per 31. Dezember 2022 noch offene Kapitalzusagen in Höhe von rund 41,9 Mio. €. Honorar der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Das von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für das Ge- schäftsjahr 2022 berechnete Gesamthonorar für Abschluss- prüferleistungen (43.386,11 €) und sonstige Leistungen (IT-Son- derprüfung der Begleitung des Projekts zur Abarbeitung von IT-Feststellungen (3.887,55 €) sowie Projekt G.I.G. (3.718,10 €) beträgt 50.991,76 €. 90 | 91

Organe und Gremien VERWALTUNGSRAT (Amtsperiode 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2025) Mitglieder Arbeitgebervertreter Dr. Stefanie Ammon berufsmäßige Stadträtin Stadt Fürth Andreas Mickisch (seit 20. Oktober 2022) – stellv. Vorsitzender 2022 – berufsmäßiger Stadtrat Landeshauptstadt München Dr. Alexander Dietrich (bis 30. Juni 2022) – stellv. Vorsitzender 2022 – berufsmäßiger Stadtrat Landeshauptstadt München Gerhard Jauernig Oberbürgermeister Stadt Günzburg Jürgen Schäfer Vorsitzender des Vorstandes Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau Magdalena Weigel (seit 8. Dezember 2022) Vorstand VAG Verkehrsaktiengesellschaft Nürnberg Josef Hasler (bis 20. September 2022) Vorsitzender der Geschäftsführung Städtische Werke Nürnberg GmbH Bernd Kränzle Dritter Bürgermeister Stadt Augsburg Bernd Buckenhofer Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Bayerischer Städtetag Armin Kroder Landrat Landkreis Nürnberger Land Stellvertreter Dr. Christian Herr (seit 16. August 2022) Leiter des Personalamts Stadt Regensburg Egon Reichsthaler (bis 30. April 2022) Oberverwaltungsrat Stadt Regensburg Thorsten Brehm (seit 14. Juni 2023) berufsmäßiger Stadtrat Stadt Nürnberg Harald Riedel (bis 30. April 2023) berufsmäßiger Stadtrat Stadt Nürnberg Robert Scheller berufsmäßiger Stadtrat Stadt Würzburg Dr. Mark Reinisch Direktor Sparkassenverband Bayern Werner Albrecht Geschäftsführer Stadtwerke München GmbH Frank Pintsch berufsmäßiger Stadtrat Stadt Augsburg Thomas Ternes berufsmäßiger Stadtrat Stadt Erlangen Dr. Klaus Metzger Landrat Landkreis Aichach-Friedberg

JAHRESABSCHLUSS ◼ VERWALTUNGSRAT (Amtsperiode 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2025) Mitglieder Stellvertreter Arbeitgebervertreter Marc Weigel Oberbürgermeister Stadt Neustadt an der Weinstraße Markus Loth Erster Bürgermeister Stadt Weilheim i. OB Josef Mederer Bezirkstagspräsident Bezirk Oberbayern Marcus Schaile Bürgermeister Stadt Germersheim Franz Stahl Erster Bürgermeister Stadt Tirschenreuth Raimund Kneidinger Landrat Landkreis Passau Markus Reif Erzbischöflicher Finanzdirektor Erzdiözese München und Freising Thomas Traue Vorstandsvorsitzender Sparkasse Vorderpfalz Markus Reichart Erster Bürgermeister Marktgemeinde Heimenkirch Thomas Habermann Landrat Landkreis Rhön-Grabfeld Dr. Fritz Brechtel Landrat Landkreis Germersheim Georg Edbauer Erster Bürgermeister Marktgemeinde Schwarzach Alexander Tritthart Landrat Landkreis Erlangen-Höchstadt Alois Sattler Bischöflicher Finanzdirektor Diözese Regensburg Thomas Schwarz Vorstand Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e. V. Stefan Schmidberger Personalleiter Caritasverband der Diözese Regensburg e. V. Versichertenvertreter Heidemarie Ruprecht Stadtwerke München GmbH Celile Aydinlioglu Stadt Bayreuth Andreas Wotzka Stadt Nürnberg Daniel Fella Städtische Werke Nürnberg GmbH Thomas Teichmann Stadtwerke München GmbH Carolin Hofer Stadt Freising Roland Sommer Stadt Marktredwitz Alexander Parasidis Stadtwerke München 92 | 93

VERWALTUNGSRAT (Amtsperiode 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2025) Mitglieder Versichertenvertreter Norbert Flach – Vorsitzender 2022 – stellv. Landesbezirksleiter (bis 30. Juni 2022) ver.di Landesbezirk Bayern Stefanie Hartl Landeshauptstadt München Claus Koch Stadt Augsburg Christof Laux Klinikum Nürnberg Iris Sprenger Stadt Frankenthal (Pfalz) Eva-Maria Nieberle Universitätsklinikum Augsburg Helmut Heinrich Landeshauptstadt München Thomas Jaud EVA GmbH Ingenried Erich Sczepanski ver.di Landesbezirk Bayern Stellvertreter Gerald Burkhard Bezirksgeschäftsführer ver.di Bezirk Würzburg-Aschaffenburg Andrea Krebold Landkreis Fürstenfeldbruck Ali Bulut Landeshauptstadt München Dieter Rottmann Bezirkskrankenhäuser und Heime Schloss Werneck Helmut Fritzmann Stadt Speyer Felix Holland Sozialstiftung Bamberg Andreas Gehring Stadt Nürnberg Thomas Künzl Stadtwerke Ingolstadt Charlotte Hermann Sankt Michaelsbund Susanne Hartwich (seit 24. Mai 2023) Barmherzige Brüder Behindertenhilfe GmbH Doris Gamurar (bis 23. Mai 2023) Cabrini-Zentrum / Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V Irmgard Lippold Sparkasse Fürstenfeldbruck Walter Winterstötter ver.di Landesbezirk Bayern Doris Gamurar (seit 24. Mai 2023) Cabrini-Zentrum / Katholische Jungendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. Hans-Peter Stolz (bis 30. März 2023) Caritasverband für die Diözese Passau e. V. René Schulz Sparkasse Coburg-Lichtenfels Gerda Breckner Bayerisches Rotes Kreuz – Kreisverband München

BAYERISCHE VERSORGUNGSKAMMER Vorstand Daniel Just Ulrich Böger André Heimrich Stefan Müller Axel Uttenreuther Christine Draws Dr. Christian Ebersperger Bereich Kommunales Versorgungswesen Stefan Müller Paul Mair-Ludwig Rolf Stirner Björn Mühlstädt Eva Kaiser Bereich Informationsverarbeitung Robert Notz Ressort Kapitalanlagen André Heimrich Bereich Kapitalanlagen Wertpapiermanagement Anselm Wagner Bereich Kapitalanlagen Immobilienmanagement Norman Fackelmann Bereich Mathematik Markus Schick Susanne Rosenbusch Bereich Service Alexander Schaab JAHRESABSCHLUSS ◼ Vorsitzender des Vorstands (bis 31. Mai 2023) Stellv. Vorsitzender des Vorstands (bis 30. September 2023) Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands Stellv. Vorsitzender des Vorstands (ab 1. Oktober 2023) Mitglied des Vorstands Vorsitzender des Vorstands (ab 1. Juni 2023) Stellv. Mitglied des Vorstands (ab 1. Juni 2022) Mitglied des Vorstands (ab 1. Juni 2023) Stellv. Mitglied des Vorstands (ab 1. August 2022) Mitglied des Vorstands (ab 1. Oktober 2023) Bereichsleiter Abteilungsleiter Abteilungsleiter Abteilungsleiter Abteilungsleiterin (ab 1. Juli 2022) Bereichsleiter Ressortleiter Bereichsleiter Bereichsleiter Bereichsleiter Stellv. Bereichsleiterin und Verantwortliche Aktuarin Bereichsleiter 94 | 95

KAMMERRAT (Amtsperiode 8. März 2019 bis 7. März 2025) Mitglieder Stellvertreter Bayerische Ärzteversorgung Dr. Lothar Wittek – Vorsitzender Dr. Michael Förster Dr. Karl Eckart Bayerische Apothekerversorgung Thomas Benkert Bayerische Architektenversorgung John Höpfner Bayerische Rechtsanwalts- und Steuerberaterversorgung Harald Ochsner – 2. stellv. Vorsitzender Bayerische Ingenieurversorgung-Bau mit Psychotherapeutenversorgung Dr. Werner Weigl Versorgungsanstalt der deutschen Bühnen Tobias Könemann Versorgungsanstalt der deutschen Kulturorchester Rolf Bolwin 1. Dr. Gerald Quitterer 2. Prof. Dr. Frieder Hessenauer (bis 25. Mai 2022) 2. Jochen Schnell (ab 19. Oktober 2022) 1. Dr. Florian Kinner (bis 4. Oktober 2022) 1. Dr. Rüdiger Schott (ab 19. Oktober 2022) 2. Dr. Guido Oster 1. Dr. Gabriele Götz 2. Dr. Sabine Schall 1. Peter Stahl 2. Dr. Günther Hanke 1. Hartmut Rüdiger 2. Frank Böhme 1. Robert Fahn 2. Ernst Rabenstein 1. Dr. Frank Rogmann 2. Dr. Nikolaus Melcop 1. Rolf Bolwin 2. Jürgen Schitthelm 1. Gerald Mertens 2. Michael Irion Versorgungsanstalt der Kaminkehrergesellen mit Pensionskasse des Schornsteinfegerhandwerks David Villmann Bayerischer Versorgungsverband 1. Daniel Fürst 2. Norman Wegert Bernd Buckenhofer – 1. stellv. Vorsitzender 1. Dr. Franz Dirnberger 2. Dr. Johann Keller (bis 21. Juli 2022) 2. Andrea Degl (ab 22. Juli 2022)

JAHRESABSCHLUSS ◼ KAMMERRAT (Amtsperiode 8. März 2019 bis 7. März 2025) Mitglieder Stellvertreter Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden Dr. Saskia Lehmann-Horn (ab 20. Oktober 2022) Dr. Markus Sprenger Erich Sczepanski Norbert Flach 1. Josef Hasler 2. Franz Stahl 1. Markus Loth 2. Franz Stahl 1. Christof Laux 2. Andreas Wotzka 1. Dr. Brigitte Zach 2. Andreas Wotzka Versorgungswerk des Bayerischen Landtags Karl Freller Thomas Gehring Der Vorstand dankt allen mit der Tätigkeit der Zusatz- versorgungskasse der bayerischen Gemeinden befassten Stellen und Gremien für die Unterstützung sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die von ihnen ge- leistete Arbeit. München, den 25. Juli 2023 Bayerische Versorgungskammer Der Vorstand Axel Uttenreuther Ulrich Böger André Heimrich Stefan Müller Christine Draws Dr. Christian Ebersperger 96 | 97

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS An die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemein- den, München Prüfungsurteile Wir haben den Jahresabschluss der Zusatzversorgungs- kasse der bayerischen Gemeinden, München, – beste- hend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Ge- winn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Be- wertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Zusatzversorgungskasse der bayeri- schen Gemeinden, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse ◼ entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrecht- li-chen Vorschriften, die für die Abrechnungsverbände I und II gemäß Art. 12 Abs. 1 des Gesetzes über das öf-fentliche Versorgungswesen (VersoG) i.V.m. Art. 20 VersoG i.V.m. § 6 der Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über das öffentliche Versorgungswe- sen (DVVersoG) in der am 1. Februar 2018 geltenden Fassung und für den Abrechnungsverband III gemäß Art. 45 Abs. 6 Satz 2 VersoG in der aktuellen Fassung anzuwen-den sind, und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buch- führung ein den tatsächlichen Verhältnissen entspre- chendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Ver- sorgungsanstalt zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und ◼ vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Versorgungsanstalt. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebe- richt in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungs- mäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwor- tung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ un- seres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Versorgungsanstalt unabhängig in Über- einstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonsti- gen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausrei- chend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebe- richt zu dienen. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informa- tionen verantwortlich.

JAHRESABSCHLUSS ◼ Die sonstigen Informationen umfassen: ◼ alle übrigen Teile des Geschäftsberichts, ◼ aber nicht den Jahresabschluss, nicht die inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk. Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Infor- mationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prü- fungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informa- tionen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen ◼ wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen auf- weisen oder ◼ anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften, die für die Abrech- nungsverbände I und II gemäß Art. 12 Abs. 1 VersoG i.V.m. Art. 20 VersoG i.V.m. § 6 DVVersoG in der am 1. Februar 2018 geltenden Fassung und für den Abrech- nungsver-band III gemäß Art. 45 Abs. 6 Satz 2 VersoG in der aktuellen Fassung anzuwenden sind, in allen wesent- lichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahres- abschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Fi- nanz- und Ertragslage der Versorgungsanstalt vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchfüh- rung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von we- sentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungsle-gung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die ge- setzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Versorgungsanstalt zur Fortführung der Unterneh- menstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern ein- schlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür ver- antwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungs- grundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder recht- liche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Versorgungsanstalt vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetz- lichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Ri- siken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines La- geberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften, zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können. 98 | 99

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Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von do- losen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebe- richt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Ver- sorgungsanstalt vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zu- treffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstim- mung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durch- geführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Ver- stößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adres- saten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus ◼ identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentli- cher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resul- tierende wesentliche falsche Darstellungen nicht auf- gedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtü- mern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollu- sives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. ◼ gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prü- fung des Jahresabschlusses relevanten internen Kon- trollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prü- fungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Syste- me der Versorgungsanstalt abzugeben. ◼ beurteilen wir die Angemessenheit der von den ge- setzlichen Vertretern angewandten Rechnungsle- gungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. ◼ ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessen- heit des von den gesetzlichen Vertretern angewand- ten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage

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der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Versorgungsanstalt zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestä- tigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Versorgungsanstalt ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. ◼ beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der An- gaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde lie- genden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deut- schen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Versor- gungsanstalt vermittelt. ◼ beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Versorgungs- anstalt. ◼ führen wir Prüfungshandlungen zu den von den ge- setzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientier- ten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausrei- chender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten An- gaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde ge- legten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidba- res Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwort- lichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungs- feststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im inter- nen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen. München, den 02. August 2023 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rouven Schmidt Wirtschaftsprüfer Josip Krolo Wirtschaftsprüfer 100 | 101

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Bericht des Verwaltungsrats TÄTIGKEIT DES VERWALTUNGSRATS In seiner Sitzung am 20. Oktober 2022, die turnusmäßig in der Pfalz – Veranstaltungsort war Neustadt an der Weinstraße – stattfand, hat der Verwaltungsrat in seiner Funktion als Kontrollorgan den Jahresabschluss und den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021 sowie den Wirt- schaftsplan 2023 zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Geschäftsführung wurde einstimmig die Entlastung erteilt. Zudem hat der Verwaltungsrat die Berichte über die Sit- zungen des Arbeitsausschusses und aus Kammerrat und Verwaltung zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Verwaltungsrat nahm auch den Bericht zur versiche- rungstechnischen Lage zustimmend zur Kenntnis und fasste daran anschließend in Bezug auf die Finanzierung der Zusatzversorgungskasse für die Jahre 2023 bis 2027 und die Stabilisierung der freiwilligen Versicherung fol- genden gemeinsamen Beschluss: Im Abrechnungsver- band III (freiwillige Versicherung) wird in den Jahren 2024 und 2025 von den Mitgliedern des Abrechnungsverbands I und II ein zusätzlicher Beitrag von 0,24 % der Summe der zusatzversorgungspflichtigen Entgelte des Mitglieds erhoben. Im Abrechnungsverband I werden für den Finan- zierungsabschnitt 2023 bis 2027 die Finanzierungssätze wie folgt festgesetzt: Der Umlagesatz wird auf 3,75 % festgesetzt und der Zusatzbeitragssatz wird für das Jahr 2023 auf 4 % sowie für die Jahre 2024 und 2025 auf 3,76 % und für die Jahre 2026 bis 2027 auf 4 % festgesetzt. Im Abrechnungsverband II wird der Pflichtbeitragssatz für das Jahr 2023 auf 4,8 % sowie für die Jahre 2024 und 2025 auf 4,56 % und für die Jahre 2026 bis 2027 auf 4,8 % festgesetzt. Die gleichzeitige vorübergehende Absenkung der Bei- tragssätze in den Abrechnungsverbänden I und II sorgt dafür, dass die befristete Erhebung des „zusätzlichen Bei- trags“ für die Mitglieder kostenneutral ist. Der zusätzliche Beitrag hat zudem keine Auswirkungen auf die Anwart- schaften von Versicherten in der Pflichtversicherung und der freiwilligen Versicherung (in allen Tarifen). Er greift auch nicht in das Leistungsrecht der Pflichtversicherung und der freiwilligen Versicherung ein. In die seit dem 30. Juni 2022 vakante Position eines alter- nierenden Verwaltungsratsvorsitzenden wurde das neu berufene Verwaltungsratsmitglied Andreas Mickisch gewählt. Herr Mickisch wurde ebenfalls in den Arbeits- ausschuss des Verwaltungsrats gewählt. Der Verwal- tungsrat entschied weiterhin über die Aufnahme dreier neuer ständiger Gäste in den Verwaltungsrat und die Ent- sendung einer neuen Vertreterin der Zusatzversorgungs- kasse der Bayerischen Gemeinden in den Kammerrat der Bayerischen Versorgungskammer.

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BERICHT DES VERWALTUNGSRATS ◼ BESCHLUSS ÜBER LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS SOWIE ENTLASTUNG DER GESCHÄFTSFÜHRUNG Der von der Geschäftsführung aufgestellte Jahresab- schluss für das Geschäftsjahr 2022 und der Lagebericht sind durch die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungs- gesellschaft, München, geprüft und mit dem uneinge- schränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Dem Ergebnis dieser Prüfung stimmte der Verwaltungsrat zu. Der Verwaltungsrat billigte den Jahresabschluss und den Lagebericht der Geschäftsführung. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Der Geschäftsführung wurde Entlastung erteilt. München, 5. Oktober 2023 Der Verwaltungsrat Andreas Mickisch Vorsitzender des Verwaltungsrats 104 | 105

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Das Geschäftsjahr 2022 auf einen Blick Kennzahlen Bestandsentwicklung Mitglieder Versicherungsverhältnisse Pflichtversicherung davon mit Anwartschaften im AV I: davon Pflichtversicherungsverhältnisse davon beitragsfreie Versicherungsverhältnisse davon mit Anwartschaften im AV II: davon Pflichtversicherungsverhältnisse davon beitragsfreie Versicherungsverhältnisse davon mit Anwartschaften im AV I und AV II: davon beitragsfreie Versicherungsverhältnisse Versicherungsverhältnisse Freiwillige Versicherung Betriebsrenten Renten aus AV I Renten aus AV II Renten aus AV I und AV II Renten aus der freiwilligen Versicherung (AV III) Umlage / Beiträge (ohne Beitragsrückerstattungen und Überleitungen) Umlagen (AV I)1 Zusatzbeiträge (AV I)2 Pflichtbeiträge (AV II) Freiwillige Versicherung (AV III) Versicherungsleistungen (ohne Regulierungsaufwendungen) Pflichtversicherung (AV I) Pflichtversicherung (AV II) Freiwillige Versicherung (AV III) Verwaltungskosten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (Betriebskosten)3 Betriebskostensatz in % 4 Gesamtverwaltungskosten5 Gesamtverwaltungskostensatz in % 6 Kapital Kapitalanlagen Erträge aus Kapitalanlagen Nettoverzinsung in % 2022 2021 Veränderung zum Vorjahr Anzahl 5.983 1.629.420 1.183.456 560.876 622.580 398.811 251.492 147.319 47.153 47.153 43.533 330.978 2.370 7.930 10.759 Mio. € 772,6 822,1 408,8 39,0 Mio. € 1,315,4 8,0 11,3 Mio. € 21,6 1,04 59,8 1,97 Mio. € 28.856,2 959,1 3,13 Anzahl 5.944 1.585.678 1.173.252 559.893 613.359 369.071 240.775 128.296 43.355 43.355 44.047 320.217 1.687 6.595 9.309 Mio. € 749,5 797,4 374,9 40,6 Mio. € 1.257,8 6,1 9,5 Mio. € 20,9 1,05 52,8 1,81 Mio. € 27.271,4 913,7 3,25 % 0,66 2,76 0,87 0,18 1,50 8,06 4,45 14,83 8,76 8,76 -1,17 3,36 40,49 20,24 15,58 % 3,07 3,11 9,03 -3,99 % 4,48 30,68 19,10 % 3,01 13,14 % 5,81 4,79

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Rücklagen / Rückstellungen Sicherheitsrücklage Deckungsrückstellung Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Rückstellung für künftige Leistungsverbesserungen Rundungsdifferenzen können enthalten sein. Mio. € 797,7 28.250,8 5,6 17,5 Mio. € 641,2 26.813,4 4,6 17,5 % 24,41 5,36 23,44 0,00 1 Werte ohne Beitragsüberleitungen und Beitragrückerstattungen. 2 Im Berichtsjahr wurden Beitragsüberleitungen i.H.v. 35,9 Mio. € vereinnahmt (Vorjahr: 37,2 Mio. €). 3 Dieser Aufwandsposten stellt den Hauptteil der gesamten persönlichen und sächlichen Verwaltungskosten dar. 4 Der Betriebskostensatz spiegelt das Verhältnis der „Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb“ zu den „(verdienten) Beiträgen“ wieder. Er berechnet sich folgendermaßen: Betriebskosten / verdiente Beiträge und Umlagen. 5 In den Gesamtverwaltungskosten sind neben den Betriebskosten weitere Verwaltungskosten, wie Regulierungsaufwendungen, Aufwendungen für die Verwaltung der Kapitalanlage sowie sonst. Aufwendungen (i. W. Abschreibungen auf Forderungen gegenüber Versorgungsempfägern) enthalten. 6 Der Gesamtverwaltungskostensatz berechnet sich folgendermaßen: Gesamtverwaltungskosten / (verdiente Beiträge und Umlagen + Erträge aus Kapitalanlagen). IMPRESSUM Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden Denninger Straße 37, 81925 München Postanschrift: 81920 München Telefon 089 9235-7400 info@bvk-zusatzversorgung.de www.bvk-zusatzversorgung.de Social Media Konzeption/Gestaltung Content Partners GmbH Bildnachweis BVK: S. 6, 7 Getty Images: S. 1, 8, 10 Shutterstock: S. 20, 102, 104, 107 108 | 109